Im Dunkeln

Wenn du abends mit dem Bus ins Dorf zurück kamst und am Eichplatz ausgestiegen warst, empfing dich das Licht, das oben vom hohen Mast den ganzen Platz grell ausleuchtete. Von den Häusern und Bäumen, die den Platz schweigend umstanden, konntest du kaum etwas erkennen, nur die sechs Straßen, die sternförmig abzweigten, waren als schwarze Löcher wahrnehmbar.

Wenn Du dann mit schnellem Schritt in die Schmiedestraße einbogst, wich das Licht mit einem Schlag und eine schreckliche Finsternis hüllte dich ein.

Nur wenn der Mond bei klarem Himmel einmal schien, konntest du die kalten Mauern rechts und links der Straße erahnen. Sonst aber war es so dunkel, dass selbst die Sterne am Nachthimmel nicht bis zu dir herab leuchteten und du dich vorsichtig an der linken Straßenseite bis zum Hoftor voran tasten musstest. Leichter ging es, wenn sie die Lampe auf dem Hof angelassen hatten. Die Funzel konnte zwar die Straße nicht beleuchten, aber ihr diffuser Schein zeigte dir den Anfang der Mauer eures Grundstücks an, durch die das Hoftor dich einließ, wenn du den Schlüssel ins Kastenschloss gesteckt und zweimal nach links gedreht hattest.

 

 

 

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