Abfälle

Auf unserem Hof gab es einen Misthaufen, eine Aschenkuhle und eine Schrott-Tonne. Alle anderen Abfälle wurden wieder verwendet.

Meine Oma sammelte alles, was sie für den Haushalt gebrauchen konnte: Gläser und Flaschen wurden gespült und in die Abseiten des Dachbodens neben die Pappkartons und Schachteln gestellt; alles Papier faltete sie sorgfältig zusammen, Bildfäden wurden entwirrt, aufgeknotet und zusammengerollt. Sie warteten neben Gummiringen auf ihre Wiederverwendung. Zeitungspapier wurde zerrissen und zu Päckchen zusammengelegt, da es uns als Klopapier dienen musste. Brotreste wurden an die Hühner verfüttert, Salat- und Gemüseabschnitte landeten auf dem Komposthaufen, Essenreste wurden auf den Misthaufen gekippt und Knochen kamen in den Eimer für das Schwein von Trenklers.

Leere Dosen nutzte mein Opa für Schrauben, Nägel und andere Kleinteile in seiner Werkstatt; auch Zigarrenkisten konnte er da gebrauchen. Bretter, Leisten und Körbe landeten im Schuppen hinter dem Haus, wo auch das Anmachholz für den Küchenofen lagerte.

In die Schrott-Tonne kamen nur Metallabfälle und kaputte Glühbirnen; zerschlagenes Glas und zerbrochenes Porzellan wanderte in die Aschenkuhle, die alle 5 Jahre einmal ausgelehrt werden musste.

 

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