Müngstener Brücke

 

Nach Abriss: Neubau endlich begonnen

 

 

Die 1897 eingeweihte Brücke über das Tal der Wupper bei Müngsten

 

Die Müngstener Brücke (ehemals Kaiser-Wilhelm-Brücke) war die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Sie überspannte zweigleisig zwischen den Städten Remscheid und Solingen in 107 Metern Höhe das Tal der Wupper in unmittelbarer Nähe des Haltepunkts Solingen-Schaberg.

Nach mehr als 120 Jahren ist nun endlich Schluss damit. Jahrelang hatte die Deutsche Bahn AG verkündet, der Abriss der Müngstener Brücke sollten spätestens Ende 2018 abgeschlossen sein. Aber auch zwölf Monate nach Ablauf dieses ursprünglich anvisierten Fertigstellungsdatums standen noch immer Teile der imposanten Stahlkonstruktion aus den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts.

Dann aber gab eine Sprecherin der Bahn auf Anfrage unserer Redaktion bekannt, dass die Beseitigung des heruntergekommenen Baudenkmals zwischen Solingen und Remscheid wahrscheinlich bis Sommer 2022 abgeschlossen sein werde. „Die umfangreichen Arbeiten werden voraussichtlich noch das gesamte Jahr andauern“, hieß es aus der NRW-Zentrale des Konzerns in Düsseldorf.

 

Das war angesichts der derzeitigen Schrottpreise auch bestimmt ein lohnendes Geschäft bei immerhin 5000t Schrott, die die Müngstener Brücke auf die Waage bringt, denn nun konnten die Vorschläge von MAN für einen Beton-Neubau aus der Schublade gezogen werden und einen Neubau beginnen.

 

 

Zum 75. Geburtstag der Brücke schlug MAN obigen Entwurf zum Neubau einer Müngstener Brücke vor. Foto: MAN

 

Es gibt einige Vorteile, die für einen Neubau sprechen: Ein Neubau ist auf längere Sicht kostengünstiger als die Instandhaltung der alten Brücke, die bereits viele Jahre über ihrer Lebenserwartung ist und durch ihre hässliche Eisenkonstruktion das Tal der Wupper verschandelt.

Ein Neubau wird einen Fuß- und Radweg sowie auch den Autoverkehr miteinschließen. Die Autofahrt zwischen Solingen und Remscheid wird dich dadurch um eine gute halbe Stunde verkürzen.

Außerdem wird die Bahnstrecke elektrifiziert und die S-Bahn Strecken, die beide Bergische Städte miteinander verbinden, verlängert.

 

Die folgende Fotostrecke dokumentiert den Rückbau, für den extra ein Lagerplatz am Schaberger Bahnhof eingerichtet wurde.

 

 

 

  

 

Der letzte Zug fuhr am 20. Mai 2019 über die Brücke

 

   

 

  

 

 

Im Sommer 2022 war der Abriss beendet und der Neubau der Betonbrücke wurde von der MAN begonnen. Ihre Fertigstellung ist für 2030 geplant.

 

 

Die neue Stahlbetonbrücke besteht aus zwei parallelen Trassen: eine für das zweispurige Bahngleis und eine für den Autoverkehr neben einem kombinierten Fußgänger- und Fahrradweg.

Die Höhe beträgt 107 m, die längste Spannweite 170 m und die Gesamtlänge: 465 m.