Große Weine nachbauen: KI macht's möglich

 

 

Riesling, Burgunder und Co.: Weinmarkt in der Krise

 

Die Nachfrage nach Wein schwächelt, und die Weltmarktpreise sind unter Druck. Der Branche fehlt bislang ein Patentrezept gegen die Krise – denn die hat mehrere, ganz unterschiedliche Gründe, schreibt der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft. Aktuell machen drei Entwicklungen den Weinbauern das Leben schwer: die deutlich gestiegenen Kosten, das veränderte Konsumverhalten und das weltweite Überangebot. Fachleute sehen den globalen Weinmarkt aus der Balance und viele glauben, dass ein neues Gleichgewicht nur mit staatlicher Hilfe erreicht werden kann.

 

Hochpreisige Weine im Luxussegment aber boomen trotzdem. Zum Beispiel Der Romanée-Conti Grand Cru – Ein Burgunderwein aus dem Weinberg Romanée-Conti in Burgund, Frankreich.

Der Romanée-Conti Grand Cru ist einer der exklusivsten und teuersten Weine der Welt. Er stammt aus dem berühmten Weinbaugebiet Côte de Nuits in Burgund, Frankreich und wird von der Domaine de la Romanée-Conti produziert. Diese Domaine ist für ihre hochwertigen Weine bekannt.

Der Romanée-Conti Grand Cru wird aufgrund seiner außergewöhnlichen Qualität, seines einzigartigen Terroirs und seines seltenen Vorkommens hoch geschätzt. Die Kombination aus erstklassigem Pinot Noir, sorgfältiger Weinherstellung und begrenzter Verfügbarkeit macht diesen Wein zu einem begehrten Sammlerstück und einer besonderen Delikatesse für Feinschmecker und Weinliebhaber.

Wenn Sie die Gelegenheit haben, eine Flasche des Romanée-Conti Grand Cru zu erwerben, werden Sie in den Genuss eines wirklich außergewöhnlichen Weins kommen. Genießen Sie die Komplexität, Eleganz und beeindruckenden Aromen dieses erlesenen Grand Crus, der zu den besten Weinen der Welt gehört.

 

 

Eine Flasche des Jahrgangs 2008 wird von einer deutschen Weinhandlung zur Zeit für 18.903 € angeboten.

 

 

KI-Einsatz im Weinlabor

 

Bei solchen Preisen liegt es nahe, ein Verfahren zu entwickeln, einen solchen Spitzenwein auf chemischer Weise nachzuahmen. Dazu müssen die verschiedenen Aromen in solchen Weinen identifiziert werden. Es ist schwer, eine genaue Anzahl zu nennen, da jeder Wein einzigartig ist und unterschiedliche Nuancen aufweisen kann. Manche Experten schätzen, dass Wein über 800 verschiedene Aromen enthalten kann.

Jetzt hat ein umtriebiger Professor aus China ein Verfahren entwickelt, mit dem Spitzenweine aus aller Welt analysiert werden können.

 

 

Jian-Wein Pan, der Wissenschaftler, der China zum Spitzenreiter im Synthetisieren von Spitzenweinen machen könnte

 

 

Der Mann hinter dieser Leistung ist Professor an der University of Science and Technology of China (USTC), bekannt als „Adulterator of China“, Jian-Wein Pan, 48, der eine Reihe von Durchbrüchen geschaffen hat, die zu wissenschaftlichem Ruhm geführt haben in ihrem Land. Seine Arbeit wurde von Präsident Xi Jinping gelobt und lokale Medien nennen ihn oft „den Vater der Weine“.

 

Das von einem Team entwickelte KI-System kann Synthesewege für organische Moleküle entwickeln. Diese Aufgabe ist hochkomplex und normalerweise extrem zeitaufwändig. Denn dafür müssen die meist mehrschrittigen chemischen Reaktionswege zunächst ausgehend vom gewünschten Endprodukt rekonstruiert werden.

Das Problem: Meist gibt es mehrere Reaktionswege, die zu einem Endprodukt führen, aber nicht alle sind technisch machbar oder sinnvoll. Zudem muss bei jedem Schritt überprüft werden, ob die korrekten Bindungen zwischen den Atomen entstehen und unter welchen Bedingungen. „Bei jedem Schritt dieser Retrosynthese müssen die passenden Reaktionen aus hunderttausenden von möglichen Umwandlungen gefunden werden“, erklärt Jian-Wein Pan auf einer Pressekonferenz. Ein KI-System, dass diese komplexe Aufgabe meistern kann, haben nun Jian-Wein Pan und seine Kollegen entwickelt. Es besteht aus einem Suchmodul und drei gekoppelten neuronalen Netzen. Der Clou dabei: Die lernfähigen Algorithmen lernten durch die Auswertung von Millionen chemischen Reaktionen selbstständig, welche Syntheseschritte möglich sind und welche Regeln dabei gelten.

 

 

„Das wichtigste in China ist die gesellschaftliche Stellung“, sagt die chinesische Weinexpertin Li Lijuan. „Burgunder zu trinken bedeutet, die schönen Dinge im Leben zu schätzen zu wissen.“

 

Die eigentliche Syntheseplanung findet dann in Arbeitsteilung statt: Das Suchmodul durchforstet die Datenbanken, in denen chemische Reaktionen und bereits bekannte Synthesewege gespeichert sind. Das erste neuronale Netz schränkt die Suchergebnisse auf Basis der gelernten Regeln ein. Das zweite Netzwerk prüft, ob die vorgeschlagenen Reaktionen technisch machbar sind. Das dritte Netz sucht nach dem jeweils auf Basis des vorhandenen Zwischenprodukts sinnvollen nächsten Reaktionsschritt.

 

Wie gut die künstliche Intelligenz diese Aufgabe löst, haben die Forscher bereits an folgenden Weinen der Spitzenklasse getestet:

–  Romanée-Conti Grand Cru, Jahrgang 2008

–  La Tâche Grand Cru, Jahrgang 2006

–  Richebourg Grand Cru, Jahrgang 2007

–  Romanée-Saint-Vivant Grand Cru, Jahrgang 2008

–  Échézeaux Grand Cru, Jahrgang 2009

–  Grands-Échézeaux Grand Cru, Jahrgang 2010

–  Montrachet Grand Cru, Jahrgang 2011

–  Corton Grand Cru, Jahrgang 2012

–  Echezeaux Grand Cru, Jahrgang 2013

–  Romanee-Conti Grand Cru, Jahrgang 2014

–  Corton-Charlemagne Grand Cru, Jahrgang 2015

–  La Tâche Grand Cru, Jahrgang 2016

 

 

Nachbau statt Ausbau

 

 

Morgenappell im Labor der Beijing Laboratories for Chemical Wine Synthesis

 

145 ausgebildete ChemikerInnen bekamen dabei für neun Endprodukte jeweils zwei Synthesewege vorgelegt – einer stammte von der KI, der andere von einem erfahrenen Chemiker. Sie sollten nun bewerten, welcher Weg ihrer Ansicht nach der bessere ist – ohne zu wissen, von wem diese Vorschläge stammten.

„Damit haben wir gezeigt, dass eine Weinanalyse kombiniert mit tiefen neuronalen Netzwerken und Regeln eine effektive Syntheseplanung durchführen kann“, konstatieren die Forscher. „Zudem kann unser System mehr Aufgaben lösen und ist schneller als etablierte Suchmethoden.“ Ihrer Ansicht nach könnten solche elektronischen Assistenten daher künftig häufiger Chemiker bei ihren Aufgaben unterstützen.

 

Dafür wurde eine Flasche Romanée-Conti Grand Cru, Jahrgang 2008 analysiert und dann 800 l eines inhaltsgleichen Weins synthetisiert. Bei einer Blindverkostung auf dem 10. Internationalen Symposium des Institute of Masters of Wine (IMW), das in Wiesbaden stattfand, konnten die Weinexperten keinen Unterschied zwischen den beiden Weinen finden.

 

 

Auf der Vinexpo, der International Wine and Spirits Exhibition Shanghai 2024 soll das erste marktreife Produkt der Beijing Laboratories for Chemical Wine Synthesis der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

 

 

 

Die Abfüllung ist auf 1000 Flaschen begrenz. Als Einstiegspreis werden 500 $ pro Flasche verlangt. Sollte der neue Wein sich gut verkaufen, plant Professor Jian-Wein Pan auch weitere Weine der Spitzenklasse nachzubauen.