Neue Attraktion auf dem Aasee in Münster: Das Dampfboot Mississippi III

 

 

 

Seit April 2012 verkehrt auf dem Aasee in Münster die schwimmende Eventplattform „Solaris“. Nun soll sie durch die „Mississippi III“ ersetzt werden, einem der letzten großen dampfgetriebenen Passagierschiffe auf dem Mississippi River im gleichnamigen Bundesstaat der USA.

 

 

Das letzte einer Reihe staatlicher Dampfschiffe, die den Namen Mississippi trugen, wurde 1926 von der Howard Shipyard in Jeffersonville, Indiana, gebaut und misst 56 Meter Länge und 11,5 Meter Breite.

Die Mississippi III nahm Anfang 1927, am Vorabend der großen Flut, ihren Dienst auf. Der große Heckraddampfer, der Stolz des US Army Corps of Engineers, war sowohl in den Bezirken New Orleans als auch Memphis im Einsatz. Die Mississippi River Commission nutzte ihn für jährliche Flussinspektionen. In der Regel fuhr er im Herbst bei Niedrigwasser und im Frühjahr bei Hochwasser.

Neben seinen üblichen Aufgaben als Inspektionsschiff und Schlepper für Flussprojekte wurde das Schiff auch bei Rettungseinsätzen bei Hochwasser eingesetzt.

Das ausgemusterte Dampfschiff wurde 1963 für 35.110 Dollar an John Groffel, einen leitenden Angestellten eines Stahlunternehmens aus St. Louis, versteigert. Das Schiff wurde von Memphis zu einer Anlegestelle gegenüber von Hannibal, Missouri, geschleppt, wo Führungen auf dem Flussschiff angeboten und ein kleines Dampfschiffmuseum und ein Souvenirladen eingerichtet wurden. Anfang 1966 wurde das Schiff an Frank Pierson, den Besitzer des restaurierten Goldenrod Showboat, verkauft und nach St. Louis geschleppt, wo es in Becky Thatcher umbenannt wurde. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten wurde das Raddampfer als Restaurant, Flussschiffmuseum, Souvenirladen und Bar eröffnet.

2023 kaufte der Stadtrundfahrtenveranstalter DER MÜNSTERBUS den historischen Mississippi-Steamer und ließ ihn zur Meyer Werft Papenburg schleppen. Dort wurde der technisch vollständig überholte Steamer in Einzelteile zerlegt und per LKW nach Münster gebracht.

 

 

Das Werftarbeiter-Team aus dem Norden wird das Dampfschiff am Bootsanleger vor den „Aaseeterrassen“ fachgerecht wieder zusammensetzen.

 

Vorab bewirbt das Unternehmen bereits Münsters neuste Attraktion:

 

Der MÜNSTERBUS – die beste Art, Münster zu erleben! Aber auch mit dem Mississippi steamboaT, zu Fuß, mit der Rikscha oder dem Fahrrad kommen Sie dem Charme der Stadt ganz nah. Sowohl für Gruppen als auch Einzelgäste: mit unseren Kooperationspartnern haben wir für jeden Münster-Besucher das richtige Programm!

 

 

Wir bringen Sie täglich zum ALLWETTER ZOO, der neben vielen Attraktionen im letzten Jahr den einzigartigen Elefantenpark eröffnet hat, zum LWL NATURKUNDEMUSEUM und zum MÜHLENHOF Museum mit seinen westfälischen Attraktionen und Veranstaltungen.

Buchen Sie eine Rundfahrt, Sie können an jeder Haltestellen Ihre Fahrt unterbrechen. Mit dem Fahrticket für die MISSISSIPPI III können Sie die Busse der Stadtwerke Münster (z.B. Linie 14 zum Anleger) kostenlos für den Hin- und Rückweg nutzen.

Die die MISSISSIPPI III-Tickets können sogar schon jetzt vorab im CityShop der Stadtwerke, bei Mobilé am Bahnhof und am Hafenplatz erworben werden. Damit haben Sie die Möglichkeit, auch schon mit dem Bus kostenlos zum Schiffsanleger zu fahren.

 

Bevor die MISSISSIPPI III ihre Passagiere aber von A wie Aaseeterrassen bis Z wie Zoo bringen kann, muss noch die Torminbrücke, eine wichtige Verkehrsverbindung über den Aasee, durch einen Klappbrücke ersetzt werden.

 

 

Zu diesem Zweck hat das Hochbauamt Münster die historische Eisenbahnklappbrücke in Lindaunis erworben, die den Meeresarm Schlei an einer seiner schmalsten Stellen überspannt und die beiden Halbinseln Schwansen und Angeln in Schleswig-Holstein miteinander verbindet.

 

 

Sobald die seit 1997 denkmalgeschützte Brücke abgebaut ist, soll sie nach Münster überführt und in das Mittelstück der Torminbrücke eingefügt werden. Erst dann ist eine Durchfahrt von den Aaseeterrassen zum Freilichtmuseum Mühlenhof und zum Allwetterzoo möglich. Die Stadtwerke Münster, die an dem Projekt beteilig sind, rechnen mit einer Fertigstellung Ende 2027.