Fantastische Narration

 

Die literarische Narration beschreibt Personen, Szenen und Vorgänge mit der Intention, den Leser an der Wahrnehmung zum Beispiel von Landschaften, Situationen und Vorgängen teilhaben zu lassen und in ihm eigene Vorstellungen zu evozieren. Sie ist eine Art der Beschreibung, wobei persönliche Empfindungen mit der Darstellung eines Vorgangs oder einer Situation verbunden werden. Empfindungen sind aus innere und äußere Erfahrung zusammengesetzt; letztere hat das Reale als Gegenstand, die Empfindung selbst ist ein Zusammenspiel von Begriff und Anschauung. Die Wahrnehmung ist die Fähigkeit, Information aufzunehmen, zu verarbeiten und ihnen Sinn zu verleihen. Aus psychologischer Sicht sind Empfindung und Wahrnehmung gemeinsam für die Bewusstseinsbildung verantwortlich und daher von größerer Bedeutung als die Summe beider Teile.

„Wie in unserer Alltagswahrnehmung ist auch in der Begegnung mit einer literarischen Welt die Kategorie des Raums nur mittelbar erfahrbar: Ein Gegenstand befindet sich im Raum; eine Figur bewegt sich durch einen Raum hindurch – der erste verharrt an seinem spezifischen Ort, die Figur hingegen wechselt von einem Ort zum nächsten, und indem wir beide beobachten, wird die abstrakte Vorstellung eines ausgedehnten Raumes für uns quasi-sinnlich erfahrbar. Jedes Element der fiktionalen Welt hat, so scheint es, zu jedem Zeitpunkt seinen Ort.“
Silke Lahn/ Jan Christoph Meister: Einführung in die Erzähltextanalyse. Weimar 2008, S. 247.

 

Eine zeitgenössische Rezension zeugt von wenig Verständnis, das dem Text entgegengebracht wurde:

 

Von der Literaturwissenschaft wurde das Märchen zunächst kaum gewürdigt.