Filme

 

Mit 35 Projekten ist das Werk Theodor Storms das meistverfilmte des deutschen Realismus. Das besondere Interesse der Produzenten und Regisseure gilt den Stoffen, von denen Storm erzählt: Liebe, Partnerschaft und Ehe sowie familiäre Beziehungen, die dem Wandel sozialer Prozesse unterliegen und häufig scheitern. Dass Novellen und Erzählungen Storms Vorlagen für Drehbücher wurden, hat wohl auch mit der Nähe seiner Texte zum Theater zu tun; Storm bezeichnete die Novelle als „die Schwester des Dramas und die strengste Form der Prosadichtung“, die „die tiefsten Probleme des Menschenlebens“ behandelt und eine geschlossene Form darstellt. Aufbau, Personenkonstellation, Konflikte und ihre Lösung sind ebenso Strukturmerkmale beider Gattungen wie Steigerung, Wendepunkt und Katastrophe.

Während es sich bei dem Film von 1955 um einen Puppen-Trickfilm handelt, wurde der Film von 1987 nach farbigen Grafiken von Klaus Hein Fischer hergestellt und steht in der Tradition des Bilderbuchs.

 

Der kleine Häwelmann. DDR 1955

Herbert K. Schulz (Trick) und Rolf Cichon (Realszenen)
Buch: Herbert K. Schulz (Trick) und Rolf Cichon (Realszenen)
Produktion: DEFA-Studio für Trickfilme
Bauten und Puppengestaltung: Willy Hofmann
Musik: Hans-Hendrik Wehding
Schnitt: Wera Cleve
Kamera: Erich Günther
Puppenführung: Herbert K. Schulz und Werner Krausse
Darsteller: Mutter (Brigitte Sorgatz), Häwelmann (Christoph Georgi)
18min (508m), Farbe.

  

 

 

Der kleine Häwelmann. BRD 1987

Klaus Hein Fischer
Produktion: Jörg Grahlmann; WDR Redaktionsgruppe Kinder
Buch: Nach dem gleichnamigen Märchen
Ausstattung: Grafik von Klaus Hein Fischer
Musik: Wolfgang Mertens
Redaktion: Enrico Platter
Kamera: Klaus Hein Fischer
Schnitt: Klaus Hein Fischer
7min, 35mm, Farbe
Erstsendung: 1.12.1987 in der Sendung mit der Maus (ARD)

 

Klaus Hein Fischer (1937-2001) war ein Zeichner, Illustrator und Trickfilmer. Mit seinen berühmten Illustrationen schuf er den unverwechselbaren Charakter der ZDF-Serie Löwenzahn mit Peter Lustig.

Nach seiner Ausbildung zum Lithographen trat er bald darauf in die berühmten Fußstapfen seines Vaters Cefischer. Folgerichtig schloss sich ein Studium der freien Grafik und Illustration an der Werkkunstschule Offenbach an. Theaterluft schnupperte Klaus Fischer zuerst als Bühnenbildassistent an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main und danach als Bühnen- und Kostümbildner am Staatstheater Kassel, am Schauspielhaus in Hamburg und an den Städtischen Bühnen Köln. 1979 brachte ihn die ZDF-Redakteurin Gabriele Röthemeyer zu Löwenzahn.

Im Jahr 1987 illustrierte Klaus Fischer für den Westdeutschen Rundfunk die Verfilmung des Kinderbuches Der kleine Häwelmann von Theodor Storm. Neben der grafischen Umsetzung übernahm er Kamera, Schnitt und Regie. Der 7-minütige Film wurde erstmals am 1. Dezember 1987 in der Sendung mit der Maus ausgestrahlt.

Klaus Fischers Spezialität war der Modelltrick, den er in seiner Arbeit als Bühnenbildner entwickelt hat. Die Figuren und Dekorationsteile werden aus Pappe ausgeschnitten, bemalt und wie in einem Barocktheater hintereinander gestellt. Bei einer Kamerafahrt entsteht nun ein räumlicher Eindruck, es entsteht Tiefe. Dadurch wirkt die Bildergeschichte lebendiger.

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