Am Nationalfeiertag

 

Paris, den 14. Juli 2016: Alle Jahre wieder begeht Frankreich mit einer Militärparade auf der Champs-Elysees seinen Nationalfeiertag. In diesem Jahr marschierten 3.200 Soldaten, darunter auch Einheiten aus befreundeten Nationen, an Staatspräsident Hollande, der Regierung, den Abgeordneten, dem Diplomatischen Chor und geladenen Gästen aus Frankreich und aus vielen Ländern vorbei.
Mit den Feierlichkeiten im ganzen Lande erinnern die Franzosen an den Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 und an das Förderationsfest, das genau ein Jahr später zelebriert wurde und bis heute als Zeichen der Solidarität des französischen Volkes gilt. Diese Manifestation aller Stände bildet bis heute das Rückgrat der französischen Republik und diese „fraternité“ wird durch das alljährliche Bekenntnis vieler Franzosen zu ihrer Nation bestätigt.
Über die Hunderttausende von Zuschauern, die beide Seiten der Pariser Prachtstraße und die An- und Abmarschwege der Teilnehmer an der Parade säumten, donnerten 55 Flugzeuge und 30 Hubschrauber hinweg. Für die marschierenden Kolonnen in ihren Paradeuniformen und für das schwere militärische Gerät gab es viel Beifall. Wie viel Millionen Fotos mögen heute geschossen worden sein?
Nachdem die strengen Polizeikontrollen vorüber und die Absperrungen zum Teil beseitigt waren, defilierten Zigtausende mitten auf der Straße und genossen den Weg vom Place de la Concorde hinauf zum Arc de Triomphe und wieder zurück über die sonst von brausendem Verkehr beschlagnahmten Champs-Elisées.

 


Der Nationalfeiertag wird in Paris am Abend mit einem Konzert und anschließend mit einem prächtigen Feuerwerk am Eiffelturm gekrönt; überall in den Städten und Gemeinden wird in kleinerem Rahmen gefeiert. Die bunten, vielfältigen Feten dokumentieren den Nationalstolz der Franzosen und sind ein Bekenntnis zu ihrer Kunst, das Leben zu genießen, zur savoir-vivre.
Von den friedlichen Passanten ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner, dass nur wenige Stunden später ein Attentäter in Nizza mit seinem LKW mehr als 80 Menschen ermorden würde. Das war ein weiterer Angriff auf die Prinzipien der Staaten, die sich zur europäischen Union zusammengeschlossen haben, weil sie in einer freien und egalitären Gesellschaft leben möchten. Den Feinden dieser humanen Gemeinschaft, die sich auch den Prinzipien der Französischen Revolution verschrieben haben, müssen deutliche Grenzen gesetzt werden!


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