The American Immigrant Wall of Honor

 

 

 

Das große Wahrzeichen, das vor New York auf Liberty-Island alle ankommenden Schiffe begrüßt, gehört als nationales Monument untrennbar zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Geplant und gebaut wurde dieses klassizistische Freiheits-Denkmal in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Seine-Metropole und danach dem amerikanischen Volk geschenkt. Die Idee dazu hatte der französischen Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi (1834-1904), dem seit den frühen 1870er Jahren vorschwebte, eine monumentale Statue zu schaffen, die als Allegorie der Moderne über alle nationalen Interessen hinweg den Gedanken der Freiheit und des Fortschritt für die Völker auf der ganzen Erde symbolisieren sollte.

 

 

 

Bartholdi entwarf eine Figur, die mit der rechten Hand eine vergoldete Fackel hochhält und in der linken Hand eine Tafel mit dem Datum der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung trägt. Die 1886 eingeweihte Statue ist heute das weltweit bekannteste Symbol der Freiheit in den USA. Mit einer Höhe von 46,05 Metern gehört sie zu den größten Statuen der Welt. Ihr Motto lautet: „Liberty Enlightening the World“.

 

In unmittelbarer Nähe, im Schatten der Freiheitsstatue, liegt die Insel Ellis Island, das Tor, durch das von 1892 bis 1954 mehr als 12 Millionen Einwanderer auf der Suche nach einem besseren Leben in die Vereinigten Staaten gingen. Das Ellis Island Museum befindet sich im selben Gebäude, durch das Einwanderer kamen. In der großen Eingangshalle können die Besucher eine Sammlung von Pappkoffern und hölzernen Reisekoffern verschiedener Größe und Form sehen, die den Einwanderern gehörten.

 

 

An den Wänden der Räume im ersten Stock erzählt eine Ausstellung mit Fotos, Dokumenten, Münzen, Banknoten und Zeitungsartikeln vom ersten Kontakt der Immigranten mit der Neuen Welt. Die Dokumentation zeigt detailliert, wie Einwanderer Zollkontrollen, Gepäckkontrollen und medizinische Untersuchungen durchliefen, bevor sie sich in Amerika niederlassen durften.

Bis 1892 waren die Immigranten mehrere Jahrzehnte lang über Castle Clinton in die Stadt eingereist, eine ehemalige Konzerthalle am Fuße Manhattans, die als Lager umgebaut worden war. Um 1890 war das Lager von der Flut der Einwanderer überlastet und man beschloss die Einrichtung einer größeren Sammelstelle außerhalb des Stadtgebiets von New York. Die sich verschärfenden Immigrationsgesetze verlangten eine gründlichere Überprüfung und so bot sich Ellis Island an, da die Einwanderer von hier aus nicht ungesehen in das Stadtgebiet gelangen konnten. Bis zum 17. Dezember 1900 wurden die erforderlichen Gebäude auf Ellis Island fertig gestellt. Sie waren für eine Gesamtkapazität von ca. 500.000 Immigranten jährlich ausgelegt, mussten aber zeitweise fast doppelt so viele abfertigen. Spitzen lagen bei 12.000 Menschen pro Tag, es gab allerdings auch Tage mit wenigen Einreisewilligen, insbesondere bei schlechter Wetterlage, wenn keine Schiffe anlandeten. Allein 1907 wurden 1.285.349 Einwanderer abgefertigt.

 

   

 

Der ganze Prozess der offiziellen Einwanderung konnte mehrere Tage dauern. Während dieser Zeit konnten die Einreisewilligen jederzeit aussortiert werden. Teilweise mussten die Passagiere noch tagelang auf ihren Schiffen bleiben, bevor sie überhaupt an Land gelassen wurden. Passagiere der ersten und zweiten Klasse, also Leute mit Geld oder Reputation, kamen jedoch nicht über Ellis Island an Land, sondern nach einer kurzen Visitation direkt nach Manhattan.

Mit dem Immigration Act von 1924 wurde die Zahl der Einwanderer begrenzt. Später lohnte sich der Aufwand für die wenigen Aufgaben, die noch zu bewältigen waren, nicht mehr und Ellis Island wurde 1954 geschlossen.

 

Ein frisch verheiratetes Ehepaar aus Magdeburg beschloss im Jahre 1922, sein Glück in Amerika zu suchen. Er hatte unversehrt den Krieg überstanden, fand aber nun keine Arbeit. Sie hatte Lust, ihn zu begleiten. Also buchten die beiden eine Schiffspassage von Bremen nach New York.

 

SIERRA NEVADA II ( 1922 - 1941 )

 

 

Bremer Passagierlisten im Auswandererarchiv in Bremerhaven

 

Alex und Ellen Eversberg fuhren am 16. September 1922 mit dem Schiff „Sierra Nevada“ des Norddeutsche Loyd“ von Bremen ab und erreichten New York nach zwölftägiger Überfahrt am 28. September. Als Ziel gaben sie an: „Brother Alfred Everberg in Jurrestville“, Maryland. Gemeint ist der Ort Jarretsville MD.

 

 

Alex und Ella Eversberg inmitten weiterer Passagiere auf der Überfahrt mit der „Sierra Nevada“

 

Die Sierra Nevada wurde als Nr. 666 bei der Vulcan Werft in Stettin gebaut. Der Norddeutsche Lloyd wollte sie im Südamerika Dienst einsetzen. Dass Schiff war 13,5 Knoten schnell und konnte 112 1. Klasse, 82 2. Klasse und 1115 3. Klasse Passagiere befördern. Ihr Stapellauf war am 22.Mai 1922 und am 6.September 1922 begann sie ihre Jungfernfahrt mit zwei Reisen von Bremen nach New York.

Als die Eversbergs dort ankamen, suchten sie zunächst gemeinsam eine neue Zukunft. Später trennten sie sich, heirateten andere Partner und lebten in Manhatten (New York) und in Syracus im US-Bundesstaat New York.

 

Das „American Family Immigration Centre“ dokumentiert Tausende von Einwandererakten der Jahre von 1892 bis 1924.

 


 

Auf Ellis Island können Menschen die Namen ihrer Familienangehörigen, die nach Amerika immigrierten, auf der „American Immigrant Wall of Honor“ eintragen lassen. Für 700.000 Menschen ist dies bereits geschehen.

 

   

 

Auch unser Familienname ist dort verewigt und zwar auf Panel 752.

 

 

 

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