„Nur Eines ‒ bleibe: Deine liebe Hand“
Ein bisher unbekanntes Altersgedicht von Theodor Storm
Der schöne
Schein des Lebens geht hinab,
Bald schwindet schon der Umriß der Gestalten;
Nur Eines ‒ bleibe: Deine liebe Hand,
Laß mich sie fühlen fest die meine halten.
Als Theodor Storm dieses Gedicht am 28. September 1882 niederschrieb, war er gerade 65 Jahre alt geworden. Zwei Monate später, am 30. November, vollendete seine zweite Frau Dorothea ihr 54. Lebensjahr. Es ist wahrscheinlich, dass Storm ihr dieses Gedicht zum Geburtstag geschenkt hat, denn auch ein Jahr später widmete er ihr ein weiteres Gedicht in seiner Gabe zu ihrem 55. Geburtstag.
Das vierzeilige Gedicht war nicht für eine Veröffentlichung gedacht, da es ein sehr intimes Thema anspricht, nämlich die Beziehung der beiden Eheleute. Der einzige erhaltene Text in einem Notizbuch, das Storm in den Jahren 1877-1883 benutzte[1], dokumentiert den Entstehungsprozess, denn der Autor setzte nach der ersten Niederschrift das Datum unter sein Gedicht, den 28. September 1882. Mit gleicher Tinte und demselben Schreibduktus notierte er darunter eine Variante der beiden letzten Zeilen mit zwei Sofortkorrekturen: Eines über gestrichenem das noch und liebe über gestrichenem treue.
Ursprünglich lauteten die Verse drei und vier:
Doch fühl
ich deine kleine Hand
‒ Und das nur bleibe ‒ fest die meine halten.
Danach sind keine weiteren Textzeugen bekannt.
Storms Notizbuch 1877-1883, S. 61, Storm-Archiv, Husum
Ein Jahr später trug Theodor ein zweites Gedicht an Dorothea in sein Notizbuch ein. Der Storm-Forschung war es bereits aus einem Brief bekannt, den der Dichter seiner Frau aus Hademarschen nach Heiligenhafen schickte, wo sie ihren Geburtstag bei der Familie von Theodor Storms Tochter Lisbeth Haase verbrachte. Storm schickte ihr die neue Buchausgabe seiner Novellen per Post. In diesem Band befand sich bereits unter der Überschrift „An Frau Do“ das gedruckte Widmungsgedicht:
Du fragst:
„Warum? ‒ Was uns zusammenhält,
Was soll damit, was kümmert das die Welt?“
‒ „Ich denke: Nichts; und doch, die Lust fühlt' ich entbrennen,
Den lieben Namen laut vor ihr zu nennen.“[2]
Bei den Vorbereitungen des Drucks einer Separatausgabe seiner Novellen „Schweigen“ und „Hans und Heinz Kirch“ (Zwei Novellen. Berlin 1882) schrieb Storm an den Verlag Paetel[3]: „Die umstehende Widmung an meine Frau bitte ich sowohl der Miniatur- als auch der Oktavausgabe vordrucken und mir Correctur davon zukommen zu lassen.“
Widmung in Storms Buch Zwei Novellen. Schweigen ‒ Hans und Heinz Kirch, Berlin 1883.
In seinem Geburtstagsbrief merkt Theodor dazu an:
Wissen magst Du, meine Do, noch in Bezug auf jene Widmung, daß ich erst eine andre verfaßte, die mir aber nicht vornehm genug erschien, nicht hinlänglich abwehrend und doch zugleich intim; aber unter uns allein mag sie schon gelten. Unter der Namenswidmung lautet es:
Man warnt, das Glück beim Namen nicht zu nennen,
Gar leicht entflieh's und kehre nicht zurück;
Ich nannt es dennoch ‒ sterben kann mein Glück;
Doch was es nicht kann, ist: von mir sich trennen![4]
Die Worte sind schon vornehm genug; nur nicht, sie bei solchem Anlaß ins Publicum zu geben. Willst Du, meine Frau, so schreib ich sie Dir selbst in Dein Exemplar; dann stehen sie da warm und an der rechten Stelle. (Dodo erbt dann das Buch einmal.) Ich hätte sie schon hineingeschrieben, aber ich wollte sie für den Geburtstagsbrief sparen.[5]
Storms Notizbuch 1877-1883, S. 74, Storm-Archiv, Husum
Storm hatte dieses Gedicht bereits Anfang Juli 1883 niedergeschrieben, als er sich ebenfalls zu Besuch bei seinen Kindern in Heiligenhafen aufhielt und dort an seiner Novelle „Hans und Heinz Kirch“ schrieb.
Dorothea Jensen (1828-1903) war die Tochter des Husumer Kaufmanns Peter Jensen und gehörte zu den Mädchen, die in den 1840er Jahren in Storms Chor mitwirkten. Er hatte ihn im Jahre 1844 als junger Advokat in seiner Heimatstadt gegründet; hier sang auch seine erste Frau Constanze mit, die er 1846 heiratete. Ein Jahr nach dem Tod Constanzes im Mai 1865 schrieb Theodor an seine Freunde Hartmuth und Laura Brinkmann[6]:
In mein Leben, wie in meine Poesie theilen sich zwei Frauen; die eine die Mutter meiner Kinder, Constanze, die so lange der Stern meines Lebens war, ist nicht mehr; die andre lebt, nachdem sie fern von mir allein und oft in drückender Abhängigkeit verblüht ist. Beide habe ich geliebt, ja beide liebe ich noch jetzt; welche am meisten, weiß ich nicht; die erschütterndste Leidenschaft hat mir einst die noch Lebende eingeflößt; die leidenschaftlichen Lieder, die Ihr ja oft gelesen, sind der Kranz, den sie noch jetzt in ihrem Haar trägt. Beide sind sie, obwohl sonst mannigfach verschieden, die süßesten mildesten Frauenseelen, die ich im Leben gefunden und von grenzenloser Hingebung an den geliebten Mann. Das wäre noch alles schön u. gut; aber die Leidenschaft für die Lebende brach über mich herein, als die Verstorbene schon mein Weib war. — So kam es.
Während meines Brautstandes kam meine Schwester Cäcilie mit einem etwa 13jährigen Mädchen, einer feinen zarten Blondine, auf mein Zimmer. Sie hatten sich verkleidet und hielten sich eine Zeit lang bei mir auf. Als sie gegangen sagte ich mir betroffen, daß dieses Kind mich liebe, und erinnere mich dessen noch wohl, daß sie schon damals einen eigenthümlichen Reiz für mich hatte.
Ich heirathete und jenes Mädchen, damals eben aufgeblüht kam oft in unser Haus. In meiner jungen Ehe fehlte Eins, die Leidenschaft; meine und Constanzens Hände waren mehr aus stillem Gefühl der Sympathie in einander liegen geblieben. Die leidenschaftliche Anbetung des Weibes, die ich zuletzt für sie gehabt, gehört ihrer Entstehung nach einer späteren Zeit an. Aber bei jenem Kinde, die wie ich glaube mit der Leidenschaft für mich geboren ist, da war jene berauschende Athmosphäre, der ich nicht widerstehen konnte. Vielleicht mag ich auf sie eine gleiche Wirkung gehabt haben. Gewiß ist, daß ein Verhältniß der erschütterndsten Leidenschaft zwischen uns entstand, das mit seiner Hingebung, seinem Kampf und seinen Rückfällen jahrelang dauerte und viel Leid um sich verbreitete, Constanze und uns.
Diesem Verhältnis verdanken wir einige der erotischsten Gedichte des 19. Jahrhunderts, in denen Storm auch die damals völlig tabuisierte Sexualität schildert.[7] Einige davon hat er in die Separatausgabe seiner „Gedichte“ aufgenommen, darunter auch „Frauenhand“.
Frauenhand[8]
Ich weiß es wohl
kein klagend Wort
Wird über deine Lippen gehen;
Doch, was so sanft dein Mund verschweigt,
Muß deine blasse Hand gestehen.
Die Hand, an der
mein Auge hängt,
Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen,
Und daß in schlummerloser Nacht
Sie lag auf einem kranken Herzen.
Thomas Mann hat dieses Gedicht bewundert, weil es ihm „für das Raffinement der Stormschen Empfindsamkeit unvergleichlich kennzeichnend schien“. In seinem Storm-Essay aus dem Jahre 1930 führt er zur zweiten Strophe weiter aus[9]: „Welche Distinktion der Beobachtung und Empfindung! Diese ‚Und daß‘-Konstruktion, die zusammen mit dem vorangegangenen Akkusativ von ‚zeigt‘ abhängt, hat etwas beinahe Französisches, das mit dem Verfeinerungs-, ja Überfeinerungscharakter des Ganzen aufs Eigentümlichste übereinstimmt.“
Vergleicht man die drei fast zwei Jahrzehnte später entstandenen Gedichte an Dorothea miteinander, so wird deutlich, warum Theodor Storm die beiden nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Texte als „nicht hinlänglich abwehrend und doch zugleich intim“ charakterisiert hat.
Im ersten Gedicht („Der schöne Schein des Lebens geht hinab“) sind das Ich und das Du durch die einander gehaltenen Hände miteinander verbunden; sie widerstehen der Vergänglichkeit und gehen Hand in Hand durch das Leben.
Im zweiten Gedicht („Man warnt, das Glück beim Namen nicht zu nennen“) verstößt das Ich gegen die Warnung „Nomina sunt odiosa“ (Namen sind verpönt.[10]) und mach die Erfahrung, dass sein Glück stirbt. So hat es Storm zwei Jahrzehnte zuvor erlitten: Zu großem Glück ist nicht zu trauen. Nach dem Tode seiner ersten Frau Constanze (1865) schrieb er in dem Gedicht-Zyklus „Tiefe Schatten“
Doch frag‘ ich
dann: Was ist das Glück?
So kann ich keine Antwort geben;
Als die, daß du mir kämst zurück,
Um so wie einst mit mir zu leben.
Der Tod der geliebten Frau entzog Storm den Boden, auf dem sich in partnerschaftlicher Beziehung der Lebenssinn erfüllen könnte. Da war auch keine tröstliche Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jenseits; der Alleingebliebene ist auf sich selbst zurückgeworfen. Aber der Dichter stürzte nicht in den Abgrund, den Gefühl und Reflexion vor ihm aufgerissen hatten; in einer ihm eigenen Fähigkeit zur Selbstheilung vollzog sich in der aktiven Trauerarbeit eine Ablösung von der Geliebten. Die künstlerische Überhöhung seiner Empfindungen und Gefühle half Storm in dieser Krise, sich von Constanze zu verabschieden. Und in gewisser Weise kehrte sie in der Gestalt der ebenso geliebten Dorothea zu ihm zurück.
Denn ein Jahr nach Constanzes Tod heiratete er Dorothea Jensen; am 13. Juni 1866 ließen sie sich in Hattstedt trauen. Theodor war 48 und Dorothea 37 Jahre alt. Die Liebe der beiden überdauerte die Schwierigkeiten in der Anfangszeit der Ehe; Storm hat diese Erfahrungen in seiner Novelle „Viola tricolor“ beschrieben. Auch in späteren Jahren verband die beiden eine tiefe Zuneigung; die Ehe dauerte mehr als 22 Jahre.
Als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens ist Glück ein sehr vielschichtiger Begriff; es bedeutet „wie etwas gut ausgeht“. Voraussetzung dafür ist entweder ein bestimmtes Talent oder eigenes Zutun, denn es heißt: „Jeder ist seines Glückes Schmied“. Die Fähigkeit zum Glücklichsein hängt nach dieser Überzeugung außer von äußeren Umständen auch von individuellen Einstellungen und von der Selbstbejahung in einer gegebenen Situation ab.
Im Frühjahr 1866 schrieb Storm an Do: „ich bin, was die Frauen anlangt, ein Perlenfischer ‒ das liegt so in mir.“[11] Denn nach dem Tod von Constanze nahmen die beiden ihre alte Beziehung wieder auf und beschlossen, nach Ablauf des Trauerjahres zu heiraten. Aber es lag zunächst ein Schatten über dieser Ehe, denn Theodor kultiviert die Erinnerung an Constanze in leidenschaftlicher und rücksichtsloser Weise, indem er Dorothea untersagte, sich von seinen sieben Kindern aus erster Ehe „Mutter“ nenne zu lassen. Erst die Geburt der Tochter Friederike beendete die Dissonanzen und es entwickelte sich eine Beziehung zwischen den beiden, die durchaus der zwischen Constanze und Theodor ebenbürtig wurde.
Über das damalige Verhältnis der beiden Eheleute geben die privaten Dokumente Auskunft, Storms Geburtstagsbrief und die Antwort seiner Frau:
Theodor an Dorothea Storm[12]
Und nichtwahr, am Dienstag Abend kommt Ihr heim und um 10 U.? Das ist für uns die schönste Zeit, ‒ da haben wir uns bald allein, ohne daß die andren Lieben uns erst müd gemacht. Wie freue ich mich darauf. Ich bin wohl, Du hoffentlich auch; […].
Dorothea an Theodor Storm[13]
Und dann Dein Brief mein herzenssüßer lieber Mann, ich fange an und werde so stolz u groß in dem Gefühl daß ich Dein bin, daß Du mich liebst, mein Mann ich fühle mich so reich u groß in Deinem Besitz, was haben wir doch bei allem Schweren was wir haben, noch ein seltenes Glück, uns selbst, uns selbst so ganz, wie viele nicht in jungen Jahren; der schöne tiefe Vers, das herrliche Gedicht mußt Du eigenhändig aber noch in mein Exemplar hinein schreiben; o mein Mann wie hab ich Dich lieb; […].
Storm konnte sich also auch in seiner zweiten Ehe glücklich fühlen und gemeinsam mit Dorothea die Freuden und Leiden des Familienlebens teilen. Der Dichter wusste aber, dass man sein Glück nicht zerreden darf. Wenn man es beim Namen nennt, kann das nach altem magischem Wortverständnis unliebsame Folgen haben. In seiner Poesie nennt Storm deshalb den Namen seiner zweiten Frau zunächst nicht öffentlich, sondern schreibt eine Reihe von „intimen“ Gedichten ganz allein für sie.
Im dritten Gedicht („Du fragst: Warum?“) wird der Name seiner Frau allerdings in der darüber gesetzten Widmungszeile öffentlich gemacht: „An Frau Do“. Aber Theodor scheint es nicht ganz geheuer dabei gewesen zu sein, denn in seinem Gedicht reflektiert er diesen Tabubruch. Das Du fragt, welchen Sinn diese Namensnennung denn überhaupt haben soll; dem hat das Ich nur ein „Nichts“ entgegenzusetzen, aber es begründet seinen Akt, den „lieben“ Namen „laut“ vor der Welt zu nennen, mit der „Lust“, die in ihm entbrannt ist, also mit einer Liebeserklärung.
In seinem Geburtstagsbrief an Do aus dem Jahre 1883 schreibt Theodor weiter:
Von Dodo habe ich mir Deine Photographie geliehen; wenn das vergrößert würde, gäbe es ein schönes Bild. Wie jung siehst Du darauf aus, welch ein lieblicher herzlicher Ausdruck im Gesicht und wie frei und schlank sitzest Du da! Es soll nur vergrößert werden, dann tritt alles so hervor. Der Beweis war da; ich ließ es neulich d. h. gestern Abd, wo Elfriede und Frl Hagge bei uns waren, durch die Lupe betrachten, u. alle stimmten bei und waren überrascht. Ich werde es, wenigstens für mich, einmal versuchen lassen. Für die Zeit Deiner Abwesenheit ist es mir ein wahres Kleinod, immer wieder hole ich es hervor, und versenke mich durch die Lupe in Dein kleines liebes Angesicht.
Hier zitiert Storm sich selber. Seiner ersten Frau Constanze hatte der das Gedicht „Trost“ gewidmet:
So komme, was da kommen mag
solange du lebst, ist es Tag
Und geht es in die Welt hinaus
wo Du mir bist, bin ich zu Haus.
Ich seh’ Dein liebes Angesicht
ich seh’ die die Schatten der Zukunft
nicht.[14]
Da stand er am Anfang des vierten Lebensjahrzehnts und war bereit, sich mit allen Widrigkeiten seiner Existenz aktiv auseinanderzusetzen. Die Idee der Nächstenliebe entfaltete sich für Storm in der Liebe zu seiner Frau, zu den Kindern und zu den Eltern; die Familie wurde so zur Gemeinschaft, in der die Gesellschaft gründet und die Angst des Einzelnen überwindet.
Im Alter, drei Jahrzehnte später, musste er sich mit dem Rätsel der Vergänglichkeit beschäftigen. Den Sinn des Lebens glaubte er im tätigen Leben und in der Beziehung zu den geliebten Frauen gefunden zu haben. Diese Erfahrung teilte er in den beiden intimen Gedichten Dorothea mit, aber er fühlte als Dichter auch den Drang, der Welt etwas davon mitzuteilen. Daher entschied er sich, das dritte Gedicht an Do in einem seiner Bücher zu veröffentlichen.
Links: Dorothea Storm nach 1880. Rechts: Theodor Storm 1884. (Storm-Archiv, Husum)
Die drei Gedichte an Dorothea bilden einen Zyklus und zeugen von Storms künstlerischem Bau- und Formwillen. Im ersten Gedicht formuliert er aus der Erfahrung der Vergänglichkeit seinen Wunsch, das Leben in der Verbindung mit Dorothea festzuhalten. Die Stimmung bleibt ganz in der Intimität der Beziehung eingeschlossen. Im zweiten Gedicht findet in einer appellativen Selbstreflexion die Bewegung hin zur Öffentlichkeit statt, wodurch dieser Text eine neue Funktion und einen zusätzlichen Aspekt erhält: Es bereitet durch die Frage, was darf ich von mir preisgeben, die Entscheidung vor, das dritte Gedicht des intimen Zyklus der Öffentlichkeit zu übergeben. Dieser letzte Text begründet und entschuldigt den im zweiten erwogenen Tabubruch und vollzieht ihn durch Verallgemeinerung des Privaten im Medium der Poesie.
Vor allem das erste ‒ neu gefundene ‒ Gedicht erreicht noch einmal jene Höhe an Beobachtung und Empfindsamkeit, die Thomas Mann an Storms Lyrik so bewundert hat, wenngleich es nicht die Rätselhaftigkeit und Doppelbödigkeit der wirklichen Spitzengedichte Storms auszeichnet. Diesmal aber ‒ nur wenige Jahre vor Storms Tod im Juli 1888 ‒ verbunden mit einer differenzierten Reflexion über das Problem, etwas von seinem Ich preiszugeben und der begründeten Entscheidung, es doch zu tun.
Anmerkungen
[1] Handschrift in Storms Notizbuch 1877-1883, Storm-Archiv, Husum.
[2] Vor dem Band Zwei Novellen. Schweigen ‒ Hans und Heinz Kirch, Berlin 1883.
[3] Theodor Storm an Gebrüder Paetel, Hademarschen 17.7.1883; Theodor Storm – Gebrüder Paetel. Briefwechsel. Hrsg. von Roland Berbig. Berlin 2006, S. 150.
[4] Theodor Storm schrieb aus Hademarschen am 22.12.1883 an Gottfried Keller in Zürich: „meiner Frau Do ist das Buch gewidmet; und da Sie Interesse daran genommen, so will ich Ihnen hinschreiben, was ich zuerst hingeschrieben habe, dann aber wegen zu großer Intimität zurücknahm: Man warnt, das Glück beim Namen nicht zu nennen,/ Es fliehe leicht, und kehre nicht zurück./ Ich that es dennoch; sterben kann mein Glück;/ Doch Eines kann es nicht: von mir sich trennen.“ Theodor Storm – Gottfried Keller. Briefwechsel. Hrsg. von Karl Ernst Laage. Berlin 1992, S. 113.
[5] Theodor an Dorothea Storm, 28.11.1883; Gerhard Ranft: Theodor Storm und Dorothes, geb. Jensen. Ein Unveröffentlichter Briefwechsel. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 28 (1979), S. 34-97; S. 82. Dorothea Storm wurde in der Familie Doris und Do genannt; ihre Tochter Friederike trug den Kosenamen Dodo.
[6] Theodor Storm an Hartmuth und Laura Brinkmann, Husum, 21.4.1866. In: Theodor Storm – Hartmuth und Laura Brinkmann. Briefwechsel. Hrsg. von August Stahl. Berlin 1986, S. 146.
[7] Vergl. Karl Ernst Laage: Theodor Storms Gedicht-Zyklus „Ein Buch der rothen Rose“. In: K. E. L.: Theodor Storm, Neue Dokumente, neue Perspektiven. Berlin 2007, S. 9-17.
[8] Theodor Storm, Sämtliche Werke, hrsg. von Karl Ernst Laage und Dieter Lohmeier, Bd. 1, Frankfurt am Main 1987, S. 24.
[9] Thomas Mann. Theodor Storm Essay. Hrsg. und kommentiert von Karl Ernst Laage. Heide 1996, S. 19f.
[10] Ciceros Rede „pro Roscio Amer“ (16, 47): „Homines notos sumere odiosum est, cum et illud incertum sit, velintne hi sese nominari.“ (Angesehene Leute nennen, ist eine heikle Sache, da es auch zweifelhaft ist, ob sie selbst genannt werden wollen.)
[11] Theodor Storm an Dorothea Jensen, Husum 25.3.1866; S. 53.
[12] Brief vom 28.11.1883.
[13] Brief vom 1.12.1883.
[14] Geschrieben im Sommer 1853, als Storm Husum verließ und mit der Familie nach Potsdam zog, um eine neue Existenz in Preußen zu begründen. Theodor Storm, Sämtliche Werke, Bd. 1, S. 69. Nach Constanzes Tod stellte er die Verse als Motto über den Zyklus „Tiefe Schatten“.