Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

10. Eitel P.                                                         Uttendorf, den 15.7.62

Liebe Susanne!

Herzliche Grüße aus meinem Urlaubsort in Österreich von Eitel. Ich hoffe, „Du“ bist mir nicht böse, wenn ich „Du“ zu Dir sage. Man kann sich dann, so glaube ich, viel ungezwungener schreiben.

Ich habe mich sehr gefreut, daß ich so schnell Post bekommen habe. So bedanke ich mich herzlich für diesen Brief.

Zuerst möchte ich mich, soweit man es selbst kann, vorstellen:

Ich bin beruflich als Einzelhandelskaufmann in einem Büromaschinen-, Büromöbel- und Bürobedarfsgeschäft tätig. Im vergangenen Frühjahr habe ich meine Kaufmannsgehilfenprüfung bestanden. Vorher habe ich 3 Jahre als Lehrling in derselben Firma verbracht. An Schulbildung kann ich 8 Jahre Volksschule und 1 Jahr Privathandelsschule aufweisen.

Ich lese sehr viele Bücher (aber fast ausschließlich Kriminalromane) und spiele aktiv Fußball (daher auch meine O-Beine). Schallplatten höre ich sehr gerne, aber leider besitze ich noch keinen Schallplattenapparat. Daher bin ich auf Radio und Fernsehen abgewiesen. Briefmarken sammele ich nicht. Dann habe ich noch Charakterschwächen, auf die ich wohl verständlicher Weise, nicht näher eingehen möchte.

An Geschwistern habe ich noch 1 Bruder aufzuweisen, der 24 Jahre als ist und nächsten Monat heiratet. Du hast bestimmt das beiliegende Bild schon bemerkt. Ich weise Dich aber darauf hin, daß ich nicht immer so böse aus der Wäsche gucke. Ich hoffe, daß ich auch mit einem Bild im nächsten Brief rechnen kann.

Falls Du noch irgendwelche Einzelheiten über mich wissen möchtest, kannst Du ja im nächsten Brief darauf eingehen. Allerdings werde ich erst am 30.7. wieder in Werdohl sein. Bis dahin verbringe ich meinen Urlaub hier in Uttendorf, in der Nähe von Zell am See (beil. Karte) (Kitzbühl) verbringen.

Herzliche Grüße

Eitel