Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

151. Gerhard E.                                                Elixhausen, 9.8.66

Mein lieber Schatz!

Nachdem ich Dir schon aus Königsee eine Karte geschrieben habe, folgt nun dieser Brief. Heute abend geht es mir nicht besonders gut; wir haben über eine Stunde mit den Füßen in einem eiskalten Gletscherbach gebadet. Das Bachbett bildete an dieser Stelle einen kleinen Talkessel, in den die Sonne unbarmherzig hinein brannte. Da das Wasser so unendlich kalt war, haben wir von der Hitze nicht viel gemerkt. Ich muß einen leichten Sonnenstich haben. Morgen ist mein letzter freier Tag, den ich in Salzburg verbringen werde. Hoffentlich ist das Wetter gut!

Meine Jungs sitzen um mich herum und schreiben an ihre Eltern. Dadurch kann ich mich natürlich nicht sehr konzentrieren. Von allen Seiten werde ich nach der so schweren deutschen Rechtschreibung gefragt. Einer wollte schreiben: Berchtesgadener Spezialsalzbergwerk; doch was finde ich? „Betreischen haller spezijal Zals“. Oh gott (Gott).

Die Bande ist einfach unleidbar. Ich freue mich wirklich sehr auf die Zeit, wenn wir beide wieder zu Hause sind. Du fehlst mir hier sehr. In diesen Ferien habe ich das besonders gemerkt. Entschuldige bitte, wenn ich vor den Ferien so unleidbar war, jetzt wird es bestimmt anders. Ich komme am 18.8. morgens zu Hause an. Besuch mich mal. Vielleicht komme ich auch bei Dir gleich vorbei. Da kommt ganz auf meine Verfassung nach der Nachtfahrt an.

So, jetzt werden die Rangen ins Bett gebracht.

Viele liebe Grüße und tausend Küsse

Von Deinem

Gerhard.