Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

157. Inge S.                                                        Köln, den 5. September 66

Liebe Susanne,

nochmals vielen Dank für Deinen Anruf vom letzten Montag. Ich hoffe, Dir geht es gut.

Also, ich bin das größte Schaf unter Gottes Sonne: ich habe mit Hermann wieder angefangen. Aber nur unter der Bedingung, daß er sich in Zukunft mir gegenüber etwas besser verhält. Wenn nicht, dann: finito.

Ich hoffe immer noch daß Klaus anruft, ich glaube, dann laß ich Hermann auch laufen. Ich meine natürlich nicht einen einfachen Anruf, Du verstehst, ja?

Wenn ich an die schöne Zeit in Juan-les-Pins denke, wird mir ganz anders. Du, ich wünschte ich könnte wieder dort sein. Hör mal, zum Wiedertreffen am 29. Oktober kommst Du doch auch. Dann lassen wir alte Zeiten wieder aufleben.

So, ich hoffe, daß ich von Dir mal wieder was höre. Sei ganz herzlich gegrüßt von

Deiner Inge.

Grüße Deinen Schatz von mir und sage ihm, daß ich trotz der schmutzigen Witze jetzt auf dem Weg zur Dame sei: Der Weg ist etwas steinig, hart und geht steil bergan, aber ich werd’ es schon schaffen – so Klaus. O, hoffentlich läßt er bald was von sich hören.

Hör mal, also daß Du in der Klingenstraße wohnst, sagt ja wohl alles.