Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

193. Gerhard E.                                                Solingen, dem Juno des Jahres 1967 nahe

Meine geliebte Susanne,

der Anlaß meines Schreibens jährt sich am Freitag zum vierten Male.

Ist es nicht wunderbar, daß wir nun schon eine so lange Zeit miteinander –, ja, ich möchte fast sagen, miteinander leben?

Das Schöne und Beeindruckende dieser Zeit ist noch nicht heute, sondern erst später, vielleicht sehr viel später zu erkennen: Ich meine die Reifung zweier Menschen, die sich in Mitten aller Wirren und Probleme des ersten Liebeserwachens kennen lernten. Nach dreieinhalb Jahren des unbeschwerten Zusammenseins muß nun in diesem Jahr eine Prüfung überstanden werden, die zuerst die unvorstellbare Länge von drei Jahren haben sollte, die nun aber durch wundersame und allen Beteiligten angenehme Fügung nur noch etwa dreieinhalb Monate dauert.

Erlaube mir, in diesem Brief Gedanken auszusprechen, die ich als Dank an Dich hier niederschreiben möchte.

Dank wofür, wirst Du fragen.

Dank für einen Menschen, will ich antworten, Dank für einen Menschen, der liebt und vor allem, de man lieben kann.

Hier zeigt sich eine der größten Seiten des Lebens, deren andere das Dasein für unsere Kinder später sein wird.

Dank weiterhin für alles Verständnis, das Du für mich aufzubringen vermochtest, der ich fürwahr kein Mensch bin, mit dem zusammen zu sein es leicht wäre.

Auch Dank für die mir immer bewußt gewesenen und auch bleibende Tatsache Deines Daseins für mich, ein Gedanke, an dem ich immer dann Halt und Kraft finde, wenn mein psychisches Gleichgewicht ins Wanken gerät.

Und noch einmal Dank für die Hoffnung auf Dein bei mir Sein in der Zukunft und die Freude darauf.

Laß mich zusammenfassend mit einem Satz sagen: Ich liebe Dich!

Es verehrt Dich mit aller Liebe, zu der er fähig ist,

Dein Gerhard.

 

[Anlage]

SIE und ER

Eine Moritat oder Der Leidensweg zweier Verliebter, dargestellt und aufgezeichnet von einem Mitfühlenden.

Um eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen vorzutäuschen, wurden die Gesichter entstellt.

 

 

 1. Es begann damit, daß SIE als fünfjährige Frühreife öffentlich ihre Liebe zu IHM erklärte!

 2. ER reagierte darauf ebenfalls frühreif, wie Prof. Freud bestätigen würde, wenn er noch lebte.

 3. Das ist nicht etwa Napoleon, wie der denkende Leser meinen mag, sondern IHR Vater! Wie man sehen kann, ist er nicht erfreut von SEINER Werbung!

Die BEIDEN beschlossen darauf, wegzulaufen! Das geschah auch. – Niemand hörte mehr etwas von den BEIDEN.

 

4. Man fand sie wieder in

Sooo liebten die BEIDEN sich!

 

5. Hier machen sich die Eltern gegenseitig Vorwürfe.

 

6. Oma weiß Rat:

 

7. Das tat man auch:

 

 

 8. Der Detektiv kam eilenden Schrittes und sah IHN schon in Fesseln liegen, wie Bild 9 beweist.

 

9.

 

9A. Bald hatten sie SIE und IHN in sicherem Gewahrsam, und man machte den Ausreißern klar, sie müssten noch ein paar Jahre warten. Das taten sie dann auch.

             

Aber was kam dann?!!....

 

 

10. ER geriet vor Liebe auf Abwege!

 Das war auch kein Wunder!

 

 11. SIE konnte sich kaum aller Verehrer erwehren.

 

 

 12. Dann sah ER Sie wieder, vor Liebe sogar doppelt!

 

 13. Dann hatten BEIDE sich wieder. Und wie!

 

 14. Aber IHR Vater war nicht ganz einverstanden, ja er steigerte sich sogar in

eine gewisse Wut(?)!!

 

 

 

15. Dann sah IHRE Mutter folgendes:

 

16. ER war fertig, wie der geneigte Leser mitfühlen kann.

 

 

 

17. SIE fragte eine gute alte Freundin um Rat, die hier einen guten Einfall hat.

 

18. Da alles Bitten …                                                                19. … und Flehen nichts nützte,

                  

 

20. verabschiedeten BEIDE in einer stillen Stunde, die IHRE Tante (Bild 17) ermöglicht hatte, eine getrennte und dann vereinigte Aktion, die der geneigte Leser nun sehen wird.

 

21.SIE schockierte ihre Eltern stufenweise:

 

22. ER lernte Karate …

 

23. Dann wurden BEIDE aggressiv:
Das hat den Eltern dann gereicht

 

 

24. Endlich gaben die Eltern ihren Segen, obwohl die sauren Minen die vorhergegangenen Spannungen deutlich zeigen …

 

 

 25. Endlich froh vereint!

 

26. Und wenn BEIDE nicht gestorben und eingesargt sind, so lieben sie sich noch heute!