Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

33. Christianne Monique H.,            Basel, den 31.4.63

Liebe Susanne,

Eben habe ich erfahren, dass Du im Krankenhaus bist. Nun hoffe ich, dass Du bald wieder gut auf den Beinen sein wirst. Schade, dass Ihr nicht in den Schwarzwald kommen könnt, das hatte wieder etwas gegeben. Doch für Dich ist es ja besser, zu Hause zu bleiben, als eine lange Fahrt zu machen.

Jetzt habe ich mein Internatsjahr zu Ende. Ich habe ein sehr gutes Zeugnis bekommen, und geniesse meine kurzen Ferien. Am 17. April werde ich nach England fliegen. Nun werden wir uns erst wieder an Sylvester sehen.

Unter anderem, wie stehts auch mit dem Briefwechsel mit Bernd? Hast Du ihn wieder einmal gesehen? Weisst Du noch, wie scheu er an Sylvester war!!

Ich freue mich sehr auf Kappel, da ich wahrscheinlich Besuch aus Paris, besser gesagt, aus Köln bekommen werde. Du kannst Dir ja denken, wer es ist.

Wie geht es Dir auch in der Schule? Sicher hast Du noch einiges verpasst in der Zeit, wo Du im Krankenhaus bist. (Aber so bist Du zu Ferien gekommen.)

Bei uns in der Schweiz ist es allerdings nicht so angenehm in den Ferien, seitdem der Typhus in Zermatt ausgebrochen ist. Das Dorf ist jetzt wie ausgestorben, alle Gäste sind vereist. Zermatt ist der Ort, wo ich jedes Jahr hingefahren bin zum Skifahren. Wenn ich nicht im Internat gewesen wäre, so wäre ich jetzt oben gewesen. Da hatte ich wieder einmal Glück.

Nun, liebe Susanne, ich lege Dir noch meine Adresse von England bei, falls Du mal was hören lassen willst. Es würde mich sehr freuen.

Empfange herzliche Grüsse von

Deiner Christel.

Gute Besserung!!!!!!