Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

6. Heidi K.                                                          Walsum, den 6.2.62

Liebe Susanne!

Herzlichen Dank für Deinen lieben Brief. Ich war vor kurzem in dem Film „Ben Hur“. Dadurch bin ich ein begeisterter Anhänger Charlton Heston’s geworden. Der Film war ganz große Klasse.

Bei uns in der Schule ist es trotz der bevorstehenden Versetzung prima. Durch das Abitur und die Sexta-Aufnahmeprüfungen – entschuldige bitte das Wechseln des Füllers, aber bei dem blauen kann man nicht sehen, wann er leer wird – haben wir am 16., 17., 18. (ein Sonntag) frei, am darauffolgenden Montag und Dienstag höchstens 3–4 Stunden. Dafür gibt’s aber Karneval eine Stunde eher frei. Ab und zu fehlen ein paar Lehrer, außerdem sind 6 Schülerinnen krank, deshalb machen wir in manchen Fächern nicht viel. Ende dieses Monats gehen wir mit der Deutschlehrerin ins Theater, und mit der Erdkundelehrerin fahren wir demnächst zum Essener Lehrschacht und zur Villa Hügel, die Ausstellung anschauen. Du siehst, ich habe viel Schönes vor mir.

Nun wünsche ich Dir ebenfalls viel Abwechslung und verbleibe mit recht herzlichen Grüßen an Dich und Deine Eltern

Deine Heidi

Nebst Eltern