Briefe an Susanne                                                                   Kommentar

 

97. Heidi K.,                                                       Walsum, den 18.5.1964

Liebe Susanne!

Ich weiß gar nicht, wie lange wir von uns beiden nichts mehr gehört haben. Nun, das soll jetzt mal wieder anders werden. Bei uns ist zur Zeit viel los. Meine Mutter liegt im Krankenhaus. Vielleicht muß sie operiert werden, an der Galle. Meine Großeltern bevölkern jetzt unser Haus mit uns. Natürlich klappt jetzt nicht mehr alles so, aber das macht nicht viel. Allerdings geraten mein Großvater und ich öfter aneinander. Dadurch wird meine Englandfahrt mit ihm sehr in Frage gestellt. Wahrscheinlich muß ich nun mit meinen Eltern wieder nach Kappel. Drück’ mir die Daumen, daß es mit England doch etwas wird. Was machen Deine „Liebschaften“? Ich hoffe, da klappt alles wie geschmiert.

Es tut mir leid, aber ich weiß gar nicht, ob Du das Bild mit Dir auf der Wippe schon hast. Wenn ja, schick’ es mir doch bitte zurück, damit auch ich etwas davon habe. Du mußt mich entschuldigen, aber ich weiß nichts mehr zu erzählen. Ich hoffe, demnächst ist es wieder mehr. Schreib mir bald einmal wieder. Alles Gute und die besten Grüße zu Pfingsten an Dich und Deine Eltern

Deine Heidi

 

P.S. Falls Du Eva noch mal anrufst oder sie triffst, frage sie doch bitte folgendes. Interessiert sie sich außer für Günther Sch. und Paul Mc. Cartney noch für Cliff Richard? Wenn ja, könnte ich ihr ein ganzseitiges Bild von ihm schicken. Darauf ist nur sein Gesicht. Imposant!

Falls ich etwas durcheinander schreibe, entschuldige das bitte. Aber mein kleine Vetter von 8 Jahren fragt mich zwischen durch so viel, daß ich schon einige Löcher im Bauch habe. Nochmals recht herzlichen Grüße und alles Gute bei Deinen „Liebhabern“.

Deine Heidi.

[Anlage]