Postgeschichte Schleswig-Holstein  

Die Postämter in Hamburg

 

 

 

 

Nach Gründung der deutschen Hanse im hohen Mittelalter bildeten sich so genannte geregelte Botenzüge, die Mitteilungen von Hamburg über Lübeck, Rostock, Stettin, Danzig und Königsberg nach Riga sowie über Bremen nach Amsterdam und über Celle und Braunschweig nach Nürnberg transportierten.

Im Jahre 1649 wird in Hamburg ein dänisches Postamt eröffnet. Im 17. Jahrhundert ließ sich die taxissiche Post in Hamburg nieder, es entstand die kaiserlich privilegierte Post- und Güterkutsche zwischen Hamburg und Nürnberg.

Napoleon annektierte die drei Hansestädte und das nordwestliche Deutschland im Jahr 1810 im Rahmen der Kontinentalsperre gegen Großbritannien.

Nach dem Ende der französischen Besatzung etablierten sich wieder verschiedene Posten in der Stadt Hamburg, welche dann ein souveräner Staat wurde. Zum 1. Januar 1822 wurden die bis dahin privaten Postgerechtsame verstaatlicht und die Hamburger Staatspost als Hamburger Stadt-Postamt gegründet. Die Hansestadt besaß eigene Postanstalten in Hamburg und Ritzebüttel. Im Hamburger Stadt-Postamt (Mengstraße Nr. 43) war die schwedisch-norwegische (ab 1858 schwedische), die taxissche (Mengstraße Nr. 48) und die hannoversche Post untergebracht. Das preußische Ober-Postamt, die mecklenburgische und die dänische Post arbeiteten in eigenen Gebäuden. Bis 1835 gab es auch noch ein braunschweigisches und vom April 1848 bis 18. Februar 1852 ein schleswig-holsteinisches (bzw. ab 26. April 1851 holsteinisches) Postamt.

In einem Verzeichnis war ersichtlich, wo Sendungen jeweils abzugeben war. Die Post nach England und nach Übersee besorgte die Stadtpost. Für Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Belgien und die Schweiz war die taxissche Post zuständig. Nach Russland und Polen sowie in die Türkei über Österreich besorgte Preußen die Post. Skandinavien versorgten die dänische bzw. schwedisch-norwegische Post.

Bereits ab 1796 wurde die Post ins damals dänische Helgoland durch einen Hamburger Postagenten besorgt. Auf Helgoland bestand eine Hamburger Postagentur.

Hamburg trat am 1. Januar 1852 dem Deutsch-Österreichischen Postverein bei. Seit 1866 gehörte Hamburg zum Norddeutschen Bund, der zum 1. Januar 1868 den Postdienst im Norddeutschen Postbezirk übernahm.

 

Wilhelm Heuer: Das Postgebäude. Kolorierter Doppeltondruck 1864. Das Gebäude, zwischen Große Bleichen und Bleichenfleet belegen, wurde 1847 von A, de Chateauneuf erbaut, das Stadtpostamt am 2. Januar 1848 eröffnet. Später zogen hier auch die weiteren Postanstalten ein, die einen Sitz in Hamburg hatten.

 

Die Alte Post in Hamburg ist ein 1847 vollendetes Gebäude an der nach ihr benannten Poststraße in der Hamburger Neustadt. Es wurde nach dem Großen Brand von 1842 nach Plänen von Alexis de Chateauneuf aus dem Bedürfnis errichtet, mehrere der in der Stadt vertretenen Postanstalten in einem Haus zusammenzufassen. Der seinerzeit größte Verwaltungsbau der Stadt gilt als herausragendes Beispiel der sogenannten Hamburger Nachbrandarchitektur und ist eines der ältesten Postgebäude vor Gründung der einheitlichen Reichspost in Deutschland.
Am 2. Januar 1848 wurde in dem Gebäude die Hamburgische Stadtpost (Freistädtisches Postamt der Hamburger Staatspost) eröffnet. Ebenso waren darin das Fürstlich Thurn und Taxis’sche Oberpostamt, das Königlich Hannoversche Oberpostamt und die Königlich Schwedische Post mit ihren Dienststellen untergebracht. Ihre Wappen und Embleme befinden sich noch heute an den Portalen der jeweiligen Eingänge. Weitere in Hamburg vertretene Postanstalten hatten ihren Sitz in anderen Gebäuden.

Wikipedia

 

Literatur: Dr. Ernst Meyer-Margreth: Die Poststempel von Hamburg von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Hamburg 1965.