Postgeschichte Schleswig-Holstein  

 

Freimachung mit Briefmarken

 

Die ersten Briefmarken Schleswig-Holsteins 

 

                  

 

Michel Nr. 1: 1 Schilling        Michel Nr. 2: 2 Schilling

 

Die beiden am 14. November1850 verausgabten Marken (zu 1 Schilling in Blau-Tönen, zu 2 Schilling in Rot-Tönen) wurden auf Sicherheitspapier mit Seidenfaden gedruckt. In Folge der politischen Verhältnisse wurden am 13. November 1850 nur für das Herzogtum Holstein gültige Postwertzeichen zu 1 und 2 dänischen Skilling an die 38 Postanstalten herausgegeben. Sie waren ohne Länderbezeichnung, aber mit dem Wappen von Schleswig-Holstein im Prägedruck, auf Sicherheitspapier mit Seidenfaden in einer Auflagen von 1.300.000 bzw. 700.000 Exemplaren; verkauft wurden bis zum Ende der Gültigkeit im März 1861 aber nur 8.000 bzw. 4.000 Stück, die auf ca. 8.700 Briefen aufgegeben wurden.

 

Bis zur Einführung der Briefmarke wurden die meisten Postsendungen vom Absender nicht freigemacht, weil viele Menschen der Meinung waren, dass die Postbeamten Briefe, deren Gebühren sie vom Empfänger einkassierten, sorgfältiger behandelten als bereits bezahlte.

Durch die Vorabfrankierung mit Briefmarken beabsichtigten die Postverwaltungen, die Arbeitszeit für das Abkassieren der Empfänger einzusparen. Ein Frankierzwang bestand zunächst nicht; Brief mit einem Portobefreiungsvermerk wurden ebenso befördert, wie solche, die nicht freigemacht waren. Allerdings kassierten die Postbeamten vom Empfänger unfrankierter Briefe ein höheres Porto, in den Herzogtümern 6 anstatt 4 Schilinge für eine Freimarke.

 

Brief von Rethwisch nach Segeberg, 9.4.1853

 

Die Königlich Rethwische Amtstube schreibt An/ das verehrliche Postamt/ Segeberg; links unten ist der Portobefreiungsvermerk KDS (Königliche Dienst-Sache) angebracht. Der Anderthalbkreis-Stempel des Postkontors Oldesloe mit großer Jahreszahl wurde von März 1849 bis Juli 1854 verwendet.

 

Brief von Kiel nach Altona, 17.10.1855

 

Der Brief an Monsieur/ le Docteur Krichauff/ Blücherstraße 31/Altona mit dem Kreisstempel KIEL/ 17/10/1855 wurde nicht freigemacht und daher mit 6 Schillingen (Rötelstift) nachtaxiert.