Postgeschichte Schleswig-Holstein  

 

Brief aus Preußen ins Herzogtum Schleswig, September 1865

 

Zu Beginn des zweiten deutsch-dänischen Krieges kam die Zivilverwaltung der Herzogtümer wieder unter deutsche Hoheit. Die Herzogliche Landesregierung zu Kiel übernahm am 12. Januar 1864 die Postverwaltung für die Herzogtümer Holstein und Lauenburg; das Postinspectorat in Flensburg leitete seit dem 19. Februar 1864 die Postangelegenheiten für das Herzogtum Schleswig.

Die Tarife des Preußisch-Dänischen Postvertrages von 1853 blieben zunächst gültig. Am 1. August 1865 trat ein neuer Vertrag in Kraft; damit war der Weg frei für einen Provisorische Posttaxte (ab 12.8.) zwischen den Herzogtümern und Preußen, ohne dass die Herzogtümer Mitglieder des Postvereins wurden.

 

Dieser Brief von Berlin nach Husum wurde am 4. September in der preußischen Hauptstadt beim Post-Expeditionsamt in der Alten Leipziger Str. 15 für die Bahnstrecken Berlin-Hamburg (damit für die Verbindung mit dem preußischen Postamt in Hamburg) aufgegeben (Kreiststempel BERLIN POST-EXP. 23/ 4/9/66 und am 5. September in Husum ausgegeben.

Das Porto für Briefe aus dem Postvereinsgebiet nach den Herzogtümern betrug nach den Vorschriften der Provisorischen Posttaxte 4 Silbergroschen für einen unfrankierten Brief. Der Postbeamte notierte in Rötelstift das Porto mit 5½ Schillingen Courant. Rechts ist der durchgestrichene Anteil am Vereinsporto angeschrieben, das Preußen zusteht und der 2⅔ Sgr. betrug.

 

 

Der Brief enthält die Rechnung der Firma J. F. Luhme  Co., Berlin über Flaschen und einen Wasserzersetzungsapparat.

Dr. L. Matthiessen war Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften an der Husumer Gelehrtenschule.