Postgeschichte Schleswig-Holstein  

 

Freimarken-Ausgaben für den Norddeutschen Postbezirk 1869

 

1. Januar 1869. Freimarken für den nördlichen Bezirk in Talerwährung, gezähnt

            (1 Taler = 30 Groschen; 1 Groschen = 12 Pfennig)

 

   
  Michel Nr. 13a Michel Nr. 13a Michel Nr. 14  Michel Nr. 15 Michel Nr. 16 Michel Nr. 17 Michel Nr. 18
  ¼ Groschen ¼ Groschen  ⅓ Groschen ½ Groschen 1 Groschen 2 Groschen 5 Groschen
  rotviolett karminrot gelblichgrün rötlichorange karminrot graublau ockerbraun

 

Michel-Nr. 16 auf Brief von Glückstadt nach Heide. Herrn. Hauptagenten/ Bodenstein/ Heide. Zweimal Kreisstempel GLÜCKSTADT 7-8 N./ 19/7/69; rückseitig: Ausgabe-Stempel (Postamt Heide) AUSG. No 1/ 20/7.

Rückseite: Prägung des Absenders

 

Eine erste kleine Postexpedition ist für Glückstand bereits im Jahre 1653 belegt, die 1668 zum Postkontor erhoben wurde. Im Jahr 1745 wird Glückstadt eigenständiges Briefpostkontor und im Jahr 1762 Brief- und Paketpostkontor.

 

Niederelbe um 1860

 

 

 

Ortsbrief von Heide nach Weddingstedt

 

An/ das verehrliche Armencollegium/ in/ Weddingstedt. Kreisstempel HEIDE/ 7 12/ 70

Frankiert mit Michel Nr. 15 ½ Gr. hellorange als Einzelfrankatur auf Ortsbrief; die Kirchspiellandsgemeinde Weddingstedt grenzt nördlich an die Stadt Heide.

 

 

Briefe von Husum nach Friedrichstadt

 

Zwei Briefe aus Husum an Herrn C. F. Großkreutz/ Friedrichstadt. Frankiert mit Michel Nr. 16, 1 Gr, karminrot, gezähnt.

 

Dreizeiliger Kastenstempel: HUSUM/ BAHNHOF/ 4 6/ 69/10-11V sowie Zweikreisstempel: HUSUM/ 15 4/ 69/ 8-9V.

Rückseitig jeweils mit Ausgabestempel Friedrichstadt 15/6.

 

 

 

Das Husumer Postkontor 1867-1878

 

Von den Anfängen eines Husumer Postwesens bis zum Bau des Amtes in der Großstraße (1890) war die Post nacheinander in mindestens 15 Gebäuden der Stadt in nicht weniger als acht verschiedenen Straßen untergebracht. Die Häuser gehörten oft dem jeweiligen Postamtsleiter. Im Jahre 1867 wurde das Postkontor im Hause Norderstraße 3 (Foto) eingerichtet. Hier erfolgte die Übergabe an die preußische Postverwaltung.
Jens Töwe: 100 Jahre Postamt Husum. Husum 1990, S. 11.

 

 

Post aus Heide

 

 

Brief von Heide nach Husum an den Schüler Ludwig Weyl/ per Adresse Lehrer Herrn Petersen/ Husum.

Frankiert mit der Marke des Norddeutscher Postbezirk 1 Gr, Kreisstempel HEIDE/ 26 8/70/ 8-12N. Rückseite: Poststempel der Husumer Postkontors AUSG. 27/ 8.

 

 

Paketbegleitbrief von Heide nach Hemme

 

Hierbei 1 Rolle gemkt. K. H. Hemme/ Adressiert An/ den Herrn Kirchspielschreiber/Wohlgeboren/in/ Hemme/ links oben die Gewichtangabe: 3  75 Loth.

Links unten fr. für die Freimachung mit zweimal Michel Nr. 16, 1 Gr, karminrot, gezähnt. Die bedarfsgerechte Frankatur wurde vom Postbeamten durch den roten Strich und die 2 bestätigt. Dreimal Einkreisstempel HEIDE/ 18 12/ 70/ 7-8N.

Der Paketbegleitbrief ist der Vorläufer der Paketkarte; der aufgeklebte Zettel mit dem Herkunftsort Aus Heide. ist der kleinere Teil des zweiteiligen Paketaufgabezettels mit der Aufgabenummer 870; der größere Teil wurde auf das Paket geklebt.

 

Pastorat in Hemme

 

 

Ein nachfrankierter Paketbegleitbrief?

 

Anbei ein Packet mit Addr./ Heinrich Langemack/ Adr. Herrn Petersen & Andersen/ in/ Flensburg. Links oben die Gewichtangabe: 3  15 Loth. Links unten frei.

Freigemacht mit MiNr. 16, 1 Gr, karminrot sowie MiNr. 17, graublau, gezähnt. Die bedarfsgerechte Frankatur hat der Postbeamte mit 3 in Rotstift bestätigt. Auf dem Brief wurde dreimal der Zweikreisstempel HEIDE/ 12 2/70/ 7-8N abgeschlagen; auf der rückseitigen 1 Gr Marke ist ein zweiter Stempel (AUSG. № 3/ 11/2) zu erkennen. Daneben sitzt der Ausgabestempel von Flensburg (AUSG. № 1/ 14/2). Der Blaustift-vermerk Flensburg deutet darauf hin, dass der Brief in Heide nachfrankiert wurde.

 

 

Aufforderung zur nachträglichen Portoerhebung durch das Postamt

 

An/ das Königliche Amtsgericht/ in/ Albersdorf. Kreisstempel HEIDE/ 30 11/ 71/ 9-10V; Rückseite: AUSG./ 1/ 12/ № 1.

Der Brief ist portogerecht frankiert und wurde in Albersdorf ordnungsgemäß zugestellt; über die blau angeschrienen 2 Gr. gibt der Text im gefalteten Umschlag Auskunft: Absender d<e>s unter diesem Couvert eingegangenen Schreibens ist d<e>r Herr Landpfennigmeister Niemand in Heide als Rechnungsführer der Norddithmarscher Wege Districtstage. Derselbe ist zur Tragung des Portos verpflichtet und wird daher ergebenst ersucht, dasselbe in der Portoliste zu prüfen und von dem Herrn Absender zu erheben./ Albersdorf d 5 Dezbr 1871/ Königl Amtsgericht/ [Unterschrift] An/ die königliche Post/ Expedition/ hier. Der Briefumschlag wurde also an die Postverwaltung zu Nacherhebung des Portos (wohl durch Boten) weitergeleitet. Die Paraphe B neben der Unterschrift und die gestrichene 2 links oben bestätigen die Portoerhebung.

Johann Heim Niemand (1817-1905) erhielt seine Schulbildung an der Dorfschule von St. Annen und bis 1838 an der Husumer Gelehrtenschule. Im Wintersemester 1838/39 begann er ein Studium der Rechte und Philologie an der Universität Kiel, das er in Heidelberg und Berlin fortsetzte. 1845 wurde er zum Vogt des Kirchspiels Büsum gewählt. Er gehörte dem Landesvorsteherkollegium von Norderdithmarschen an und fungierte als Schreiber des Kirchspiels und als Kirchspieleinnehmer. Seit 1861 war er als Landespfennigmeister. Hebungsbeamter und Rechnungsführer der landschaftlichen Kasse, seit September 1867 Landespfennigmeister des Landkreises Norderdithmarschen.

 

 

Quittung für den Bezug der Schlesw.-Holstein. Gesetzessammlung

 

Quittung für die Zeitungs-Stempel-Steuer auf das Jahr 1869 für Johann Heim Niemand (1817-1905), den Landespfennigmeister des Landkreises Norderdithmarschen. Ausgestellt vom Postamt Heide am 17. Januar 1869.