Postgeschichte Schleswig-Holstein  

Brief aus Schleswig (?) nach Hennstedt

   

Dieser undatierte Brief An Den Herrn Pastor With/ in/ Hennstedt/ in Norder-Dithmarschen trägt den Vermerk Postfrey bis Heide.
Er wurde mit 1 Schilling Courant bar frankiert; der Aufgabeort ist nicht erkennbar. Das Siegel lässt sich nicht lesen, deutet aber auf ein amtliches Schreiben hin, möglicherweise aus dem nahen Schleswig. Man hat den Umschlag im Postamt Heide neu versiegelt und mit folgender Notiz versehen: Da dieser Brief beschädigt angekommen; so/ ist selbiger wieder mit dem hiesigen Postsie/gel versehen. Heider Postamt.

 

  

Die Siegel des Postamts zeigen die Initialen von Friedrich VI. (1768-1839), der mit dem Tod seines Vaters Christian VII. am 13. März 1808 König von Dänemark und Norwegen wurde.

Matthias Karl With war von 1816 bis 1850 Pastor in Hennstedt, einer Gemeinde im Norden des Kreises Dithmarschen. Als eigenständiges Kirchspiel wurde Hennstedt erstmals 1281 erwähnt. Das Kirchspiel entstand gleichzeitig mit zahlreichen weiteren Kirchspielen im 12. und 13. Jahrhundert in der ersten Generation nach den Urkirchspielen Dithmarschens. Wahrscheinlich war es eine Abspaltung vom Kirchspiel Tellingstedt.

Die Kirche ist ein langgestreckter, im Schiff noch spätromanischer Feldsteinbau. Von den ursprünglichen Öffnungen sind ein kleines romanisches Fenster an der Nordseite und das südliche Portal noch erhalten. Über dem neugotischen Westgiebel von 1847 erhebt sich dachreiterartig der zweigeschossige, steil aufragende, schlanke Holzturm. Er nimmt die Formen seines Vorgängers von J.G. Schott aus den Jahren 1743-44 auf und erinnert in seiner Art und seinen Proportionen an den Heider Kirchturm, wenngleich betont streng und schmucklos. Der kleine Dachreiter über dem Ostteil hingegen ist noch eine barocke Zutat von 1763.
Kirchengemeinde Hennstedt

Die St. Secundus-Kirche zu Hennstedt Ende des 19. Jahrhunderts