Anna up de bunte Koh – Pattdeutsche Abzählreime
Am Mittwoch, dem 17. August 1887 saßen Theodor Storm und die Geschwister Tiedemann nach dem Frühstück beieinander und unterhielten sich über ihre Kindheit, die Storm in Husum und die beiden Tiedemanns im Meggerkoog in der Landschaft Stapelholm mit ihren malerischen Dörfern an den drei Flüssen, Eider, Treene und Sorge verlebt hatten. Die Storms waren mit der Familie Christoph von Tiedemann, Abgeordneter des Deutschen Reichtags, langjähriger Sekretär von Reichskanzler Bismarck und Leiter der Staatskanzlei, nun Regierungspräsident im westpreußischen Bromberg, eng befreundet.
Dabei werden sie sich auch über den Entwurf zu Storms „Sylter Novelle“ gesprochen haben, den Storm nach dem Besuch der Uwe-Düne während eines Ausflugs nach Wenningstedt am vergangenen Sonntag skizziert hatte. Die Exposition des Novellenkonzepts beschreibt eine Gruppe von Kindern oder Jugendlichen, mit denen die Tochter des Landvogts spielt, als der wilde Lars hinzutritt. Möglicherweise suchte Storm Material, um diese Szene poetisch ausschmücken zu können und fragte die Geschwister Tiedemann nach ihren Erinnerungen an Kinderverse und nach aktuellen Reimen, die noch aktuell auf Sylt gebräuchlich waren.
Kolorierte Zeichnung von Julius Grelstorff, Husum um 1885
Storm notierte in sein „Braunes Taschenbuch“: „Zwischen Frau Elise Pollacseck und deren Bruder Präsident von Tiedemann; sie diktieren:“; es folgen eine Reihe von Kinderversen, Schaukelliedern und Abzählreimen, die er direkt in sein damaliges Tagebuch eingetragen hat.
Handschrift Theodor Storms im „Braunen Taschenbuch“ (1883–1888)
Dass es sich bei den Versen, die von Theodor Storm und den Geschwistern Tiedemann damals am Frühstückstisch erinnert wurden, tatsächlich um in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch umlaufende Reime handelt, lässt sich im Vergleich mit Texten erkennen, die in zeitgenössischen volkskundlichen Sammlungen veröffentlicht wurden. Sie sind als Faksimiles neben die Storm’schen Notizen gestellt.
Storms plattdeutsche Verse
<1> Such, such, such nå Mölen Peter up dat Föhlen, Anna up de bunte Koh Lieschen up de Steert bito, So riden se na Mölen to. Un as se nu nå Mölen komen, Da weer da nümms to Huus, As de Fleddermuus. De Fleddermuus, De fegt dat Hus; De Katt de wischt de Schötteln, De Fleeg de melkt de Ko; Und achter in de Schünen, Da dösthen twee Kapünen, Da slachten se Swien, Da drunken se Wiin, Da schall min Lyt<ten> Peter Sin Hochtid up sien. (wenn die Herrschaft nicht zu Haus ist) |
Übersetzung
Such, such, such nach der Mühle Peter auf dem Fohlen, Anna auf der bunten Kuh Lieschen auf dem Hinterteil dazu. So reiten sie der Mühle zu. Und als sie nun zur Mühle kamen, Da war da niemand zu Haus, Als die Fledermaus. Die Fledermaus, Die fegt das Haus; Die Katze wäscht die Schüsseln, Die Fliege melkt die Kuh, Und hinten in der Scheune, Da dösten zwei Kapaune, Da schlachten sie (ein) Schwein, Da tranken sie Wein Da soll meines kleinen Peters, Hochzeit (drauf) sein. |
Vergleichstext Zug nach der Mühle
Franz Magnus Böhme (Hrsg.): Deutsches Kinderlied und Kinderspiel. Leipzig 1897, Nr. 370 und 424. |
Storms
plattdeutsche Verse
<2> Hopp, hopp, Hopp, hopp Havermann, Treckt sin Morken sin Stäveln an, Ritt he as en Edelmann. Edelmann aus Spanien Reitet nach Oranien, De Kippel, de Kappel, De Hån de kreit, De ole Mann de Trummel sleit, Rau, rau, rau, rau! |
Übersetzung
Hopp, hopp, Hopp, hopp Havermann Zieht seinem Mädchen seine Stiefel an, Reitet er als Edelmann, Edelmann aus Spanien Reitet nach Oranien, De Kippel, de Kappel Der Hahn der kräht, Der alte Mann die Trommel schlägt. Rau, rau, rau, rau |
Vergleichstext
Franz Magnus Böhme (Hrsg.): Deutsches Kinderlied und Kinderspiel, Nr. 370 |
De Kippel, de Kappel] Kinderspiel mit Stöcken (Schleswig-Holsteinisches Wörterbuch, Neumünster 1927)
Christian Jensen erklärt in seinem Buch: Die nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr, Amrum und die Halligen vormals und jetzt. Hamburg 1891, S. 257: „Ehe die Kinder ein Spiel selbst beginnen, benutzen sie die Auszählreime und -Formeln, um mit Hülfe derselben Diejenigen zu bestimmen, welche Hascher, Mitglieder einer Spielabtheilung etc. sein sollen. Gewöhnlich stehen sie beim Auszählen in Reihen, die auch wohl zum Kreise geschlossen sind; ein Spieler oder eine Spielerin tritt vor und zeigt in bestimmter Ordnung auf die übrigen, bei jedesmaligem Zeigen ein Wort, eine Silbe etc. der nachfolgenden Reime, die zum Teil sehr alt sind, sprechend.“
Storms plattdeutsche Verse
<3> Ele mele meet, Ticke, tacke, teet, Ulen, Eelen, Droß, Veer, fiif, soß; Up de Ledder, up de Liin Schallꞌt de Pompernellen sin; Pompernellen, Butterbrod, Slå den dicke Duuf dod. Will he denn nich knaxen, Hau em an de Baxen! |
Übersetzung
Ele mele meet, Ticke, tacke, teet Eulen, Eelen, Dussel, Vier, fünf, sechs; Auf die Leiter, auf die Leine Sollen die Pompernellen hin; Pompernellen, Butterbrot, Schlag die dicke Taube tot. Will sie denn nicht zerbrechen, Gib ihr eine Backse (Ohrfeige)! |
Vergleichstext
|
Pompernellen] oder Pimpernell bedeutet nach Mensing eine Scherzerzählung; offenbar klangverwandt mit Pumpernickel in der Bedeutung „eine Tracht Prügel auf den Rücken“ bekommen, Pumpernickel singen kann auch „durchprügeln“ bedeuten. (Grimmsches Wörterbuch)
Das Taubenschlagen war ein Spiel für Mädchen, die versuchten, „mit verbundenen Augen eine morsche Tonne, in der sich eine mit bunten Bändern geschmückte Taube, ein Hahn oder ein Kater befand, mit einem Knüppel zu zertrümmern.“ (Otto Mensing: Schleswig-Holsteinisches Wörterbuch, Neumünster 1927. Stichwort „Duuf“.)
Heinrich Handelmann: Volks- und Kinder-Spiele der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, S. 12.
Storm hatte bereits als Student in Kiel plattdeutsche Verse niedergeschrieben, als er gemeinsam mit seinem Studienfreund Theodor Mommsen eine umfassende Sammlung von Märchen, Sagen und Liedern aus den Herzogtümern Schleswig und Holstein zusammentrug. Einige davon veröffentlichten die Freunde im „Volksbuch für das Jahr 1844“, das der Lehrer Karl Leonard Biernatzki aus Friedrichstadt herausgab.
Plattdeutsche Verse von Theodor Storm und Theodor Mommsen
Das Material der Freunde veröffentlichte der Kieler Germanist Karl Müllenhoff 1845 in der Sammlung „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“, darunter auch eine Reihe von volksläufigen Reimen und Sprüchen. Kinderverse blieben dabei aber ausgespart; erst der Volkskundler Heinrich Handelmann gab 1862 das Buch „Volks- und Kinder-Spiele der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg: ein Nachtrag zu Müllenhoff's Sammlung der Sagen, Märchen und Lieder“ heraus, in dem eine Fülle von Liedern, Abzählreimen und anderen niederdeutschen Versen enthalten sind.
Otto Speckter: Frontispiz zu „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“
Vor die Nummern 4 und 5 setzte Storm den Hinweis“ „Aus eigner Erinnerung“. Solche Abzählreime wurden in den 1880er Jahren noch immer in ähnlicher Weise von den Kindern beim Spielen aufgesagt, wie von Storm und seinen Freunden sechs Jahrzehnte zuvor. Das belegt die Ähnlichkeit seiner erinnerten Verse mit den Reimen, die zur selben Zeit der Lehrer und Heimatforscher Christian Jensen auf Sylt aufgezeichnet hat.
Handschrift Theodor Storms im „Braunen Taschenbuch
Storms plattdeutsche Verse
<4> Ulum, dulum dissen doren, Esel de hemm lange Ohren, Blinne Koie kön̅ nich sehn, Peter, Pater, Schosteen!
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Übersetzung
Ulum, dulum dissen doren Esel, die haben lange Ohren, Blinde Kühe können nicht sehen, Peter, Pater, Schornstein!
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Vergleichstext
Franz Magnus Böhme (Hrsg.): Deutsches Kinderlied und Kinderspiel, Nr. 1857. |
Storms plattdeutsche Verse
<5> Ulum, dulum, dutt, Zunkel, quankel futt, Futt verråben, Angenåben, Arrrings Parrings Pennings gutt, Ticke, tacke, tuke weg! |
Übersetzung
Dieser Abzählvers besteht aus Lautmalerei; einige Wörter lassen sich identifizieren:
Futt verråben: Furz verraten Angenåben: behexen
Pennings: Pfennige Ticke, tuke: anticken, ziehen |
Vergleichstext
Christian Jensen: Die nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr, Amrum und die Halligen vormals und jetzt. Hamburg 1891, S. 259. |
Jahrhundertelang sind die alten Kinderreime ganz und gar mündlich überliefert worden. Daran ist zu merken, dass das einfache Weitersagen kein so gebrechliches Vehikel ist, wie es einem Zeitalter vorkommen mag, das alles beliebig vervielfältigen und archivieren kann. Wer aber hat die Reime weitergesagt, und wem? Sicher sind die Kinder dabei nicht unter sich geblieben. Was sich früh einprägt, haftet lange; so werden die Eltern ihren Söhnen und Töchtern vorsagen, was sie auf die gleiche Art erfahren haben. Auch die Großeltern mögen früher eine große Rolle bei dem Geschäft des Weitersagens gespielt haben. Ihnen wurden und werden die Jüngsten gern anvertraut. Erstaunlich bleibt, bei aller Anpassung und Variation, die Konstanz der Texte über lange Zeiträume hinweg. Die Kinder selber sind es, die auf dem ‚richtigen‘, dem einmal zuerst vernommenen Text eigensinnig beharren. Alles wollen sie öfter, wollen es immer wieder hören: aber es soll beim Alten bleiben. Kein Philolog nimmt es damit genauer als ein Kind.
Hans Magnus Enzensberger: Allerleihrauh. Viele schöne Kinderreime. Frankfurt am Main 1961, S. 355.
Weitere Sprichwörter und Reime hatte Storm bereits in der 1840er Jahren gesammelt; ich habe sie 2005 ediert und kommentiert.
Theodor Storm: Anekdoten, Märchen, Sagen, Sprichwörter und Reime aus Schleswig-Holstein. Texte, Entstehungsgeschichte, Quellen.
Unter Berücksichtigung der von Theodor Mommsen beigetragenen Sagen nach den Handschriften und Erstdrucken herausgegeben von
Gerd Eversberg. Mit Abbildungen. Heide 2005.
1 |
Storms plattdeutsche Verse
Dramatische Sprichwörter Wo de Welt up un dal geit, see de Voß, un satt up en Sootswanz. * Dat Krut kenn ick, see de Düwel, un sett sick in de Brennnettel. Dat weer een, see de Düwel, kreeg en Snider bi’t Been. Veel Geschrie un wenig Wull, see de Düwel, da harr he en Swiin scharen.** O weh uns arme Dörtein! see de Püttjer, un full mit en Dutz Pütt von’n Böhn. Dat will ok en Vehverstand, see de Buur, da tell he de Kraien. Geit doch keen Ding över de Rendlichkeit, see de ool Fru, un kehr alle Winachtabend eer Hemd um. He verseh sick as Vetter Lorenz, de wull en Pund Toback kopen un stohl een. ____ * Brunnenschwengel ** Muckle din
and little woo’ Said the devil and shore a sow. |
Übersetzung
Wie die Welt rauf und runter geht, sagte der Fuchs, und saß auf einem Brunnenschwengel. Das Kraut kenne ich, sagte der Teufel, und setzte sich in die Brennesseln. Das war einer, sagte der Teufel, und kriegte den Schneider beim Bein. Viel Geschrei und wenig Wolle, sagte der Teufel, da hatte er ein Schwein geschoren. O weh wir arme Dreizehn! sagte der Töpfer und fiel mit einem Dutzend Töpfe vom Boden. Das kann auch ein Viehverstand, sagte der Bauer und zählte die Krähen. Es geht doch nichts über die Reinlichkeit, sagte die alte Frau, und drehte jeden Weihnachtsabend ihr Hemd um. Er irrte sich wie Vetter Lorenz, der wollte ein Pfund Tabak kaufen und stahl eins. Hier nach dem Erstdruck im Volksbuch. |
Kommentar
Erstdruck: Volksbuch 1844, S. 57 f. Aus Storms Sagenheft, S. 17 ff. (bei Mensing, Volkssprache, S. 263). Das erste Sprichwort fand Storm im „Holsteinischen Idiotikon“, Bd. IV, S. 357: „Wo de Welt up un daal geit, seed Voss un seet up’n Soodswang: Brunnenschwengel.“ und das vierte in Band II, S. 28: „Veel Geschrei un wenig Wull, seed de Düvel un schoor en swien!“ |
2
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Sprichwörter Große Gesellschaft. Ick un du – un du un ick – un Nabersjung – sünd dat nich mal vel?
En passant: „Gret, fluddert di dat Band ok?“ Ja, Hans, wenn de Wind weit!
Marktein- und ausläuten: Schelm un Der, to’t Door herin! – Schelm un Der, to’t Door herut! –
Holsteinischer Calembourg: Denn kaamt wi ja mank de Ach-Gott-wo-fahrt-wi! (chirographarii)
Alte Dithmarser Einladung: Up en Pip Toback Un en Mund voll Snack, Un en Glas Beer Un denn nich mehr.
Inschrift eines Grabsteines vom Jahr 1516 in dem alten Hamburger Dom, auf dem ein Esel, der die Laute schlägt: de welt heft zik ume kert, darumme zo hebbe ick arme etzel pipen ghelert. |
Ich
und du – und du und ich – und Nachbars Junge – sind denn das nicht viele?
„Grete, flattert dir das Band auch?“
Schelm
und Tier, zum Tor herein! –
Dann
kommen wir ja zwischen die Ach-Gott-wo-fahren-wir!
Auf
eine Pfeife Tabak
Die
Welt hat sich umgedreht,
Hier nach dem Erstdruck im Volksbuch. |
Erstdruck: Volksbuch 1844, S. 120 f.
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3 |
Sprichwörter He sütt so suur
ut, as harr he een Putt vull Müüs up un schull mit en Nu hör na em, he is so klook as en Minsch! Kehr di an nix, is ook en Trost. All Ding hett en End, un de Mettwurst hett twe. Wer weet wo mi dat Glück noch blöht! Dat Tochthus steit noch apen. Wo is de Welt so grot un gift ook noch en Holland! He weet von Gott un sin Steenstrat nix af. (Hamburgisch.) Dat regent bi Sünnenschin, da kummt en Snider na’n Himmel. Dat regent bi
Sünnenschin, de Düwel hett sin Grotmoder up de Bleek. Se sütt ut as Moder Maria, de dat Gold afkleit is.
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Er sieht so sauer aus, als hätte er einen Topf voller Mäuse auf(gegessen) und sollte mit einem anderen zusammen (essen). Nun höre ihm zu, er ist so klug wie ein Mensch! Kümmere dich um nichts, ist auch ein Trost. Alle Dinge haben ein Ende, und die Mettwurst hat zwei. Wer weiß, wo mir das Glück noch blüht! Das Zuchthaus steht noch offen. Wie ist die Welt so groß, und es gibt auch noch ein Holland! Er weiß von Gott und seiner Steinstraße nichts. Wenn es bei Sonnenschein regnet, kommt ein Schneider in den Himmel. Wenn es bei Sonnenschein regnet, hat der Teufel seine Großmutter auf der Bleiche. Er hat es so eilig wie eine Maus beim Taufgelage. Sie sieht aus wie Mutter Maria, von der das Gold abgekratzt ist.
Hier nach dem Erstdruck im Volksbuch. |
Erstdruck: Volksbuch 1844, S. 210. Aus Storms Sagenheft, S. 23 ff. (bei Mensing, Volkssprache, S. 263). Das erste Sprichwort fand Storm im „Holsteinischen Idiotikon“ Bd. III, S. 125: „He sütt ut as en Putt vull Müse: er sieht verdrieslich aus.“ Ebenso Bd. IV, S. 90: „Von einem recht bärbeißigen Menschen sagt man: he sütt ut as wenn he Eenen upfreeten hett un bi den annern bi will oder: he sütt ut as en Putt vull Müse.“
In Storms Gedichthandschrift „Meine Gedichte“ (StA) ist folgender Zweizeiler
eingetragen (S. 95): Mein Gott wat is de Welt doch groot, Storm verwendet den Spruch auch in seiner Novelle „Eine Halligfahrt“ (LL 2, S. 40). |
4 |
Plattdeutsche Reime Die Kellnerin (Mündlich)
Schleunige
Fahrt Johann spann
an! Vergl. Wunderhorn 1., 211:
Mit Katzen, wer
da ackern will,
Scene Achter de
Barrig
Wunderknäuel Spinn, Dochter,
spinn!
Zur guten Nacht Goden Abend,
god’ Nacht! |
Ich
sitze und denke
Johann spann an!
Drei
Katzen voran,
Hinter
dem Berge
Spinn,
Tochter, spinn!
Guten
Abend, gute Nacht! Hier nach dem Erstdruck im Volksbuch. |
Erstdruck: Volksbuch 1844, S. 235f., mit dem Hinweis: „Mitgetheilt von Th. Woldsen-Storm und Jens Th. Mommsen.“ Aus Storms Sagenheft, S. 23 ff. (bei Mensing, Volkssprache, S. 263).
Wunderknäuel: Bei Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 334, heißt es im Stichwort „Freer“: Freier, heißt auch, wenn beim Spinnen der Faden bricht und man den abgerissenen Strang mit dem Flachsende aus dem angetockten Wocken reißt und über ihn hin hängt, da sagt man: da hangt de Freer! dieser Faden wird dann mit eingesponnen. Müllenhoff hat das Spinnerinnen-Lied auf S. 490 von Nr. 43 des vierten Buchs (Mensing, Märchen, Nr. 639) mit dem Hinweis übernommen „Vgl. Wunderhorn III. 36.“ Bei Mensing, Volkssprache Hinweis auf Storms Sagenheft, S. 1–6 (Mensing, S. 262).
Zur guten Nacht: Storm fand den „Volksreim“ in Schützes Holsteinisches Idiotikon I, S. 14:
Godn
Abend gode Nacht, Derselbe Reim bei Firmenich unter „Holsteinische Lieder und Volksreime“ (S. 56 f.):
Goodn
Abend, goode Nagt! Und ebenda unter „Mundart Lübecks“ (S. 66):
Go’n
Abend, gode Nacht! Bei Müllenhoff unter „Sprüche und Segen“ als Nr. 39, S. 519 mit folgendem Wortlaut:
Goden
Abent, gode Nacht! |
5 |
Grabinschrift Hier liggt
Krischan achter de Karken; |
Hier
liegt Christian hinter der Kirche; Hier nach dem Erstdruck bei Mensing. |
Grabinschrift aus Heide; aus Storms Sagenheft, S. 1. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 262). |
6 |
Weihnachten beim Kuchenrundgang Hallelujah de
Vottjens sünd gar! |
Hallelujah die Pförtchen sind gar! Hier nach dem Erstdruck bei Mensing. |
Aus Storms Sagenheft, S. 1 ff. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 262). |
7 |
Der Kukuk Kukuk van Häwen, |
Kuckuck vom Himmel. Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
|
Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 480 als erstes Stück von Nr. 37 des vierten Buchs (Mensing, Märchen, Nr. 633) mit dem Hinweis „Aus Marne“ sowie als 4. Stück der Nr. 56 („Sprüche und Segen“) S. 509: „Kukuk in Häwen/ Wo lang’ schal ik läwen?/ Sett dy in de gröne Grastyt/ Un tell myn Jaerstyt.“ Bei Mensing, Volkssprache Hinweis auf Storms Sagenheft, S. 1–6. Storm fand das Lied im 2. Teil des „Holsteinischen Idiotikons“, S. 363: „Der Vogel soll dem abergläubigen Holsteiner Leben oder Tod prophezeihen. Daher man ihm zuruft und reimt: Kukuk vam Häven/ Wo lange sall ik leven?/ und wohl acht giebt und zählt, wie vielmal er nach der Anfrage ruft, welches die Zahl der Lebensjahre bedeuten soll.“ |
8 |
Ringeldanz, Rosenkranz
(Die
tanzenden Kinder bilden einen Kreis und bewegen sich singend
Ringeldanz, Rosenkranz,
(Zuweilen hat das Liedchen einen andern Schluß:
Moder
geef my’n Klöckschen, Bei dem letzten Worte hocken alle nieder.) |
Ringeltanz, Rosenkranz, Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff. |
Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 484 als erstes Stück von Nr. 41 „Kindertänze und Spiele“ des vierten Buchs (Mensing, Märchen, Nr. 637). Bei Mensing, Volkssprache Hinweis auf Storms Sagenheft, S. 1–6. In Schützes Holsteinischem Idiotikon II, S. 344 fand Storm folgenden Hinweis: „Kringelkrans/ Rosendans/ Keetel up dem Füre,/ Jumfern sünd so düre,/ Jumfern sünnt so goode Koop,/ hundert up een Strohoot,/ ist die Sangweise, welche unsre holst. Mädchen bei einem in die Runde gehenden Tanzspiele singen.“ (Kringelkrans = Brezelkranz) Derselbe Reim bei Firmenich unter „Holsteinische Lieder und Volksreime“ (S. 55), offenbar aus Schützes Idiotikon:
Kringelkrans, |
9 |
Kleine Stücke Kikeriki, du rode Haen, – De Katt de seet in’n Nettelbusch, – Blindschleiche (Hartworm) – Kibitz. – Kukuk givt Kindelbeer, – Groß und Klein. |
Kikeriki, du roter Hahn,
Die
Katze saß im Nesselbusch,
Blindschleiche:
Könnte
ich hören, könnte ich sehen,
Kibitz
Kibitz!
Wo bleibe ich?
Kuckuck gibt Kindelbeer (= Tauf-Essen),
Groß und klein
Der
Kuckuck und der Kibitz, Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff. |
Kommentar Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 479 als Nr. 36 des vierten Buchs (Mensing, Märchen, Nr. 632) mit dem Hinweis „Im innern Holstein lautet der Anfang: De Kukuk und de Kiwitt De danzen beid’ up enen Sael. – Butendyk, Außendeich, das Vorland der Marsch nach der See zu; Spreen, Staar“. Bei Mensing, Volkssprache Hinweis auf Storms Sagenheft, S. 7. |
10 |
Rätsel
Achter
min Nawer sin Huus,
Lütje
Magelken satt up dat Kackstölken; |
Hinter
meines Nachbarn Haus,
Kleiner Magelken saß auf dem Kackstühlchen; Hier nach dem Erstdruck bei Mensing, Volkssprache. |
Aus Storms Sagenheft, S. 9 f. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 262). Nicht bei Müllenhoff. |
11 |
Die klugen Mädchen Als ik en lütje Deern weer, |
Als
ich ein kleines Mädchen war, Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff. |
Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 489 als 2. Stück von Nr. 42 des vierten Buchs mit dem Hinweis „Vgl. das westphäl. Lied in Mones Anzeiger VI. S. 168.“ (Mensing, Märchen, Nr. 638). |
12 |
Zum Stelldichein Dat du myn Leevsten bist, Kaem du um Mitternacht, Klopp an de Kamerdar, |
Dass du mein
Liebster bist, Komm du um
Mitternacht, Klopf an die
Kammertür, |
Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 490 f. (Mensing,
Märchen, Nr. 642). – Dabei fällt mir noch ein; ich hab das vierte Heft Sagen von Müllenhof bekommen, darin find ich, daß das Hochdeutsche „Daß Du mein Schätzchen bist“ im Plattdeutschen das niedlichste heimlichste Liebeslied von der Welt ist. Hör nur! 1. 2. 3. Mit diesem Ständchen gute Nacht; Du schläfst leider nicht allein, auch käm ich wohl nicht mehr zu Dir um Mitternacht, wenn ich nicht wircklich der Wind wäre; leider vermag hier der Storm nicht so viel als sein schwächerer Bruder. Nacht Dange, in Gedanken, die sind doch noch schneller als der Wind, und viel wärmer und treuer, mein süßes süßes Engelsköpfchen. – Bei der Auswertung von Schützes Holsteinischem Idiotikon (I, S. 317 f.) konnte Storm auch folgende Beschreibung lesen: Finstern ist auf der Insel F<e>hm<arn> eine alte noch
herrschende Gewohnheit, da junge heirathslustige Bursche oder Witwer sich
Nachts vor dem Fenster der Schlafzimmer junger Mädchen einfinden, Namen und
Wohnort anzeigen und gewöhnlich mit der Anrede: lütj Möddersch (Mühmchen),
eingelassen zu werden bitten – um sich eine Frau auszuwählen. Hat das
Mädchen oder die Witwe, die gewöhnlich durch Zwischenhändlerinnen von dem
Besuch vorher benachrichtig ist, keine Neigung zu ihm, so weist sie ihn mit
den Worten ab: Gaat wieder, ik vermag ju nig. Ist das Gegentheil, so zieht
sie sich an, und <läßt> ihn durchs Fenster herein. Gewöhnlich brennt kein
Licht und der Freier sieht nur bei dem Feuerschlag der angezündeten Pfeiffe,
die er konversirend u.s.w. raucht. Dieser Freier und Liebhaber macht dann
öftre Nachtbesuche, bis mans für gut hält, den Eltern die Fensterfreierei zu
entdecken, oder diese es zuweilen an den Folgen am Mädchen selbst merken,
(welches nur selten der Fall ist.) Diese ursprünglich unschuldige, nur
mitunter gemisbrauchte Sitte, (da z.B. junge Wüstlinge Pferde aus fremden
Ställen rissen, um fernwohnende Mädchen zu besuchen, oder durch Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff. |
13 |
[Kanon]
vun
minen bösen Wif, |
Von
meinem bösen Weib, |
Aus Storms Sagenheft, S. 15 f. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 262). Nicht bei Müllenhoff. Die beiden Zeilen sind kein Kanon, wie Mensing vermutet, sondern gehören zu einem „Klaglied eines geplagten Ehemannes, der bei der Nachbarin Trost und Geld sucht.“ (Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 248 f.) Derselbe Text auch bei Firmenich unter „Holsteinische Lieder und Volksreime“ mit der Überschrift „Bauernlied auf einen geplagten Ehemann“ (S. 55 f.); wohl aus Schützes Idiotikon. Bei Mensing, Volkssprache S. 262 Hinweis auf Storms Sagenheft, S. 15 „offenbar unvollständig und entstellt aus dem Volksmund“.
Vun eenem bösen Wief Hier nach Mensing, Volkssprache. |
14 |
Tanzlied All wat min ole Vader
|
Alles,
was mein alter Vater Hier nach dem Erstdruck bei Mensing. |
Kommentar Aus Storms Sagenheft, S. 15 f. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 262). Nicht bei Müllenhoff. |
15 |
Sprichwörter in Szene gesetzt
„Fundus“, sä de Düwel, da funn he sin Großmutter int Horenhuus. „Womit man ümgeit, dat hangt en an“, se de lütje Dern, da harr se’n Buksbüdel an Rock. „Dat wer noch en Wurf“, se Sacharias un schmeet sin Fru ut de Luuk. „So’n Ding kann wunnerlich lopen“, se de Jung, har en Krabb in’t Tau. |
„Gefunden“, sprach der Teufel, da fand er seine Großmutter im Hurenhaus. „Der Mond ist schon aufgegangen“, sagte der Bauer, da sah er einen Laib („Kop“ = eigentlich „Kopf“) Butter auf dem Regal liegen. „Womit man umgeht, das hängt einem an“, sagte das kleine Mädchen, da hatte sie einen Bocksbeutel (Kerl?) am Rock. „Das war noch ein Wurf“, sagte Zacharias und warf seine Frau aus der Luke. „So etwas kann seltsam laufen“, sagte der Junge, er hatte eine Krabbe am Tau. Hier nach dem Erstdruck bei Mensing. |
Aus Storms Sagenheft, S. 17 ff. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 263). Vergl. auch unter Nr. 1. Einige der Redensarten fand Storm in Schützes Holsteinischem Idiotikon; Bd. II, S. 322: „En Kopp Botter (Holst. Eid. Hus.): ein Stück Butter, in der Regel 1 Pfund 10 Loth schwer, welches in Form eines Kopfes zu Markt gebracht wird.“ (Vergl. Auch den Kommentar zu Nr. 16.) Der Spruch „Das war ein Wurf, sagte Zacharies und warf sein Weib aus der Luke!“ kommt auch in der Novelle „Der Schimmelreiter“ (LL 3, S. 667) vor, ebenso die Formulierung „Klei bi de Föt“ (LL 3, S. 661) in hochdeutscher Übersetzung: »Schad nur«, sagten sie, »daß der Bengel nicht den gehörigen Klei unter den Füßen hat; [...]. |
16 |
Sprichwörter und Redensarten Dat is so blank as Reimer sind Viol („Husumer Musikant“). Dat is so bunt as Antje Beate er Ünnerrock („vor diesem Trödlerin in Husum“).
Ja dat
is ganz wat anners, du kummst na Husum, da kriegt man immer frische Lüd to
sehn. Dat’s een von de westerhever Müggen mit de langen Been („von Leuten, die hoch auftreten“). In St. Peter kaken se Bonen un schicken uns de Fucht („Eiderstedt, bei bösem Wetter“). Dat klart up achter St. Peter („d.h. im Südwest, es wird schlecht Wetter“). De hett Klei bi de Föt. So lang as Lawerenz sin Kind, dat weer sös Ellen twischen Hals un Schullern.
Dort
hett en Uul seten.
He
hett de Prins sehen.
Di
stiggt de Hartworm op. |
Das ist so blank wie Reimers Viola (oder Geige) Das ist so bunt wie Antje Beates Unterrock.
Ja,
das ist ganz was anderes, du kommst nach Husum, da kriegst du immer frische
Leute zu sehen. Das ist eine von den Westerhever-Mücken mit den langen Beinen. In Sankt Peter kochen sie Bohnen und uns schicken sie den Dampf (die Wolken).
Es klart auf hinter Sankt Peter. Der hat Klei an den Füßen. (Der besitzt fruchtbares Land. Der hat’s!) So lang wie Lorenz’ Kind, das war sechs Ellen zwischen Hals und Schultern. Da hat eine Eule gesessen.
Der hat den Prinzen gesehen. Dir steigt der Hartwurm auf. (Hartwurm = Blindschleiche; hier für „Aufstoßen“)
Hier nach dem Erstdruck bei Mensing. |
Kommentar Aus Storms Sagenheft, S. 23 ff. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 263). „Hier finden sich sämtliche im Volksb. für 1844 mitgeteilten Sprichwörter.“ Im „Holsteinischen Idiotikon“ heißt es in Bd. I, S. 75: „Dat oder de is so bunt as Beat’ eer Unnerrok, (Ditm.) von etwas allzu oder kunterbuntem Zeuge, das man mit dem vielfarbig und zweideutig beschmutzten Unterrock einer gewissen, Beata benamten, vergleicht und zum Sprichwort machte.“ In Bd. IV steht auf S. 321: „da hett en Uul seeten: das lief auf nichts hinaus, mislang.“ Und in Bd. III, S. 29 notiert Schütze: „Leverenz, auch Lawrenz: muß einmal ein langer Kerl des Namens gewesen seyn, der es in Holst. zum Gebrauch machte, einen Aufgeschossenen en langen Levrenz zu nennen. He is so lang as Levrenz sin Kind, auch Hoorkind, (Hamb. Alt.)“ Storm benutzte das vierbändige Lexikon aus der Bibliothek der Husumer Gelehrtenschule, das erkennt man an einer annotierten Stelle im 3. Teil, S. 206: „Et klaart up achter St. Peter: (Hamb.) es wird sobald nicht gut Wetter, weil von da her Süden die meisten Gewitter aufsteigen. So in Eiderstädt: et hollt all up achter St. Peter, mit en Donnergät“ zu der Storm handschriftlich am Rand anmerkt: „od<er>. v<on> einem starken Gewitter: Zu St Peter kakt se Bohnen un schickt uns de Güyd. in östl Eiderstedt“. Mit „Güyd“ könnte Storm das sonst als „Gutsch“ belegte niederdeutsche Wort für „Regenguss“ meinen. Im 1. Teil des Holsteinischen Idiotikons, S. 230 notiert Schütze noch: „Donnergät. Et hellt all up achter St. Peter mitm Donnergät. Jenes Kirchspiel liegt im südwestlichen Winkel von Eiderstädt. Weil nun die Gewitter gewöhnlich in Südwesten aufsteigen, so sagt man jenes scherzweise zu dem, der besser Wetter bei regnigtem, oder gute Witterung bei trüber bedenklicher Luft erwartet.“ |
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Schimpfwörter Arfenbüdel Luusrung Luusglitsch (Glatze) Wormbüdel Aasknåk |
Erbsenbeutel verlauster Körper Lausglitsche Wurmbeutel Arschknochen Hier nach dem Erstdruck bei Mensing. |
Aus Storms Sagenheft, S. 36 (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 263). Schütze, Holsteinisches Idiotikon, Bd. III, S. 65: „Luusbung, bunke: der voll Läuse ist, Schimpfwort.“ und Bd. IV, S. 193: „Aarsknaken: Schimpfwort.“ |
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Sagen und Meinungen In einem Hause in Husum wird kurz vor und bis zum Tode eines Familienmitgliedes die Milch beim Kochen so zäh wie Leim. Wenn bei einem kranken Kinde der Mutter drei Blutstropfen aus der Nase fallen, so stirbt es. „Du schast na de Hastedter Heide un di de Dös utnehmen laten“, sagt man in Husum. „Wo het de Fluß bi Husum?“ wobei man einen in den Finger beißt; der Fluß heißt nämlich Au. Die Husumer Jungen pflegen mit Eedreschen (einer Schilfart, wovon das untere weiche Ende gern von den Kindern gegessen wird) einen Handel zu treiben, wobei der Kaufpreis gewöhnlich in Stecknadeln besteht; der übliche Vers beim Ausbieten derselben ist:
Wer
will vör’n Nahtel Eedreschen kopen? |
Du sollst in die Hattstedter Heide [gehen] und dir den Dusel rausnehmen lassen. „Wie heißt der Fluß bei Husum?“
Wer will für
eine Nadel Eedreschen kaufen? |
Aus Storms Sagenheft, S. 37 ff. (Erstdruck: Mensing, Volkssprache, S. 263 f.): Der Abschnitt bringt zunächst allerlei Aberglauben: Warzen beseitigen, Hexen unschädlich machen, Diebe festschreiben, Heimweh vertreiben, Mittel gegen Schluckauf und Fußverrenken, unglückbringende Vorzeichen, Todesboten, „Vöröwen“ (z.B. wenn einer ertrinken soll: „dat het jankt in Hawen“; vgl. den Anfang von „Lena Wies“ [...]), über „Himmelsbriefe“ (Dudelkastenlieder, die zum Troste der Gläubigen vom Himmel gefallen sein sollen). Dazwischen steht manches Anekdotenhafte, Scherze und Reimereien, eine Beschreibung des „Kehrut“, des letzten Tanzes auf Bauernhochzeiten. Auch dieser Abschnitt bringt manches, was ausdrücklich als aus Husum stammend bezeichnet wird; [vergl. die edierten Texte!]. |
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Sonstiges <1>
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 519 unter Nr. 56 „Sprüche und Segen“ als Nr. 39 (vor „Goden Abent, gode Nacht!“). Bei Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 76: Volksreim: Derselbe Reim bei Firmenich unter „Mundart Lübecks (S. 66): Kinder-und
Volksreime.
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<2> Andere erzählen auch so, daß der Lübeker Bürgemeister habe die Ehre haben wollen mit der Frau Königin zu tanzen, welches ihm auch gewährt worden, unter der Bedingung, daß Bornholm wieder an den König käme.
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 536f. als Nr. 529 (Mensing, Märchen, Nr. 111) mit dem Hinweis: „Mündlich und Schütze Idiotikon I. 136. – Auf einem Silbergeschirr im Lübeker Rathhause steht die Inschrift: Dat Bornholm sin Herren versaket, / Hefft wi to sulkem Krose gemaket. / Schütze Idiotik. IV. 306. –“ Der Eintrag zum Stichwort „Bornholm“ lautet bei Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 136: Ein in verschiedenen Gegenden Holsteins bekanntes Sprw: da danst Bornholm hen! Man sagt, ein König von Dännemark habe bei seiner Anwesenheit in Lübeck der Tochter oder Frau eines Bürgermeisters die Kour gemacht, und viel mit ihr getanzt. Der Ehgemahl oder Vater habe das gern gesehn, aber seine Landsleute hätten es für eine Vorbedeutung gehalten, daß die an Lübeck verpfändete Insel Bornholm bald an den König zurückfallen werde. Andre kehren es um. Der Lübecker Bürgermeister habe die Ehre haben wollen, mit der Königin zu tanzen. Es sey ihm unter der Bedingung zugestanden, daß Bornholm wieder an den König fallen möge. Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 537 in der Sage „Die Zigeuner“ als Nr. 530 (Mensing, Märchen, Nr. 112) mit dem Hinweis: „Schütze Idiotikon I. 257. [recte: 267] führt den ersten Reim nebst der Sage aus der Gegend von Kolmar an.“ Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 267: Die Zigeuner, welche vor nicht langen Jahren häufig Holstein durchzogen und in der Gegend von Kolmar in der Marsch lange Zeit hindurch ihr Lager aufschlugen, sollen, der Sage nach, ihre sehr alten Leute, die sie oder sich nicht mehr fortschleppen können, als unnütze Möblen lebendig ins Wasser tauchen und ersäufen, wozu sie die Reimweise stimmen: Duuk ünner, duuk ünner, de Weld is di gramm. Schütze,
Holsteinisches Idiotikon II, S. 357: Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 518 als 36. Stück von Nr. 56 („Sprüche und Segen“) (Mensing, Märchen, Nr. 584) mit dem Hinweis: „Laß Husumsche Nachrichten I. 151“. Bei Laß, Sammelung einiger Husumischen Nachrichten, Flensburg 1750, S. 151, Anm. (d) heißt es: Wer e. g. gegen Hieb und Stich gesichert seyn will, der muß auf ein Stück weises Pergament schreiben † A 36. m. 9. ††† es bey sich tragen, und wenn der Stich geschehen soll, sagen: Ich beschwöre dich Degen gut, daß du nicht von mir solt bringen Blut diß zähl ich dir Schwerd zur Busse in den Nahmen der Geister Gufalon, Samalecti &c. Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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<5> Gott grüß dich
Abendstern,
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 518f. als 37. Stück von Nr. 56 („Sprüche und Segen“) (Mensing, Märchen, Nr. 584) mit dem Hinweis: „Laß Husumsche Nachrichten I. 151.“ Bei Laß, Sammelung einiger Husumischen Nachrichten, Flensburg 1750, S. 151, Anm. (d) heißt es: P. Goldschmids verworfener Hexen Adv. p. 396. alwo man nachfolgende Wörter: als GOtt grüß dich AbendStern, du scheinst so hell von fern, über Osten über Westen, über alle Kreyen Nesten, ist einer zu mein Liebchen gebohren, ist einer zu mein Liebchen erkohren, der komm als er geht, als er steht, in sein tägl. Kleyd etc. findet, welche eine Jungfer sagen muß, welche zur Mitternacht vor Neu Jahr, ihren zukünftigen Bräutigam, sehen will: sie muß aber rückwerts in der Küchen Thür stehen. Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff. |
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<6> Twee to mynen
Höevden,
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 520 als 3. Gedicht des 39. Stücks („Zur guten Nacht“) von Nr. 56 („Sprüche und Segen“) (Mensing, Märchen, Nr. 584) mit dem Hinweis: „Vgl. Schütze Idiotik. I. 76. Firmenich S. 246.“ Storm war mit beiden Quellen vertraut; auf das gerade neu erschienene Buch von Firmenich weist er Theodor Mommsen in einem undatierten Brief (März/April 1843) hin. Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 76: Gebet der
Bettlerinnen u. a. Beterinnen zur Abendzeit: Johannes Matthias Firmenich (Hg.): Germaniens Völkerstimmen. Sammlung der deutschen Mundarten in Dichtungen, Sagen, Märchen, Volksliedern, [...], Berlin o.J. <1843>, S. 246 mit folgenden Erläuterungen: gaae = „gehe“, Schaut = „Schooß“, Waar = „wo“, veertein = „vierzehn“, Föten = „Füßen“ und wys’t = „weisen“. Avendgebät. Das Volksbuch 1846, S. 23 im Kalendarium (Monat November) bringt folgende Fassung mit dem Hinweis „(Volksreim.)“: Abendgebet
einer Bettlerin Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder S. 580 als Anmerkung zu Nr. 596 („Die Wittfruen“) (Mensing, Märchen, Nr. 484) mit dem Hinweis: „In Schützes Idiotik. IV. 352. werden witte Wywer durch Wahrsagerinnen erklärt und die Redensart angeführt: de witten Wywer (sonst Hexen) hebbt em ünner.“ Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 352: „von einem dessen Krankheit man für Bezauberung hält“. Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder in den „Zusätzen und Berichtigungen“, S. 598: „Es wird auch St. Margaretha an der Stelle der schwarzen Greet genannt. So sagt man statt Margreet (St. Margarethen Tag) pist in de Nœt.
Wenn es an dem Tage regnet, werden die Nüsse faul. Schütze Idiotik. III. 81. II. 66.“ Storm hat auch das Holsteinische Idiotikon für die plattdeutsche Sprüchesammlung ausgewertet. Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 66: „Swatt Greetj: schwarze Grete, muß einmal (K<ieler> G<egend>) ein säuisches Mensch gewesen seyn, nach welcher man noch von tauben mit Wurmkoth gefüllten Nüssen sagt: da hett swatt Greetj in scheeten.“ Schütze, Holsteinisches Idiotikon III, S. 81: „Margret: Margaretha. Vom Margarethen Kalendertag behauptet der Landmann es regne 4 Wochen lang, wenn es an dem Tage regnet. Margret/ pist in den Nöt./ Dann werden die Nüsse faul.“ Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder in den „Zusätzen und Berichtigungen“ mit einem Hinweis auf Schützes Idiotikon. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon III, S. 173: „Sprw. So oold,/ as de Bremer Woold./ sehr alt.“ Hier nach dem Erstdruck bei Müllenhoff.
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<10> Volkreim: Ost und West to Huus is't best |
Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 3 als Monatsspruch zum Januar. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon III, S. 177: „Oost un West,/ to Huus ist Best./ Nirgend besser als zu Hause.” Das Volksbuch
1846 ist das wichtigste Forum für Theodor Storm in den 1840er Jahren; es
enthält neben fünf Sagentexten den Schwank „En Döntje“, die „Geschichten aus
der Tonne“ und die Gedichte „Der Bau der Marienkirche zu Lübeck“, „Im
Frühling“ und „Die Beamtentöchter“ sowie die Szene „Schneewittchen“. Darüber
hinaus sind im Kalendarium vier seiner Gedichte ohne Verfasserangabe
gedruckt: „Das Kind im Bette“, „Kranzwinden“, „Wie munter die Ähren sich
regen“ und „Weihnachten“. Weiter enthält das Kalendarium 18 plattdeutsche
Texte, die ohne Verfasserhinweis mit Angaben Bei dem von Storm erwähnten Stück handelt es sich um eine Nachricht über den Besuch König Friedrichs V. in Husum im Jahre 1851, zu dem der Magistrat Bürger, die von Blatternarben entstellte Gesichter hatten, aufforderte, „sich bei der Allerhöchsten Ankunft des Königs nicht sollten sehen lassen.“ Volksbuch 1846, S. 5 Den Spruch „Ost und West/ To Huus is’t Best.“ hat Storm in der Novelle „Draußen im Heidedorf“ verwendet: „Es war ein niedriges, aber geräumiges Zimmer; der weiße Sand auf den Dielen, die blanken Messingknöpfe an dem Beileger-Ofen, Alles zeugte von Sauberkeit und Ordnung. Den Fenstern gegenüber befanden sich zwei verhangene Wandbetten; vor dem einen, mit der zwischen Vergißmeinnicht gemalten Überschrift: »Ost un West, to Huus is best«, stand eine jetzt leere hölzerne Wiege.“ (LL 2, S. 86.). Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 3 zum Monat Januar. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 159: „Gott givt uns wol de Ossen, man wi möt se bi de Hörn int Huus trekken: ohne Mühe hat man nichts.“ und III, S. 182: „Hamb. Sprw. Gott givt uns wol de Ossen man wi moten se bi de Hören int Huus trecken: wer was haben will, muß was drum thun.” Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 5 als Monatsspruch zum Februar. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 198: „Volksreim:/ Ik wull vör dusend Daaler nig,/ dat mi de Kopp af weer:/ denn leep ik mit den Rump herum/ un wüss nig, wo ik weer,/ un alle Lüde würren schreen:/ wats dat vör Een, wats dat vör Een!“ Nach Schütze (Idiotikon IV, S. 216) bedeutet „Een Stükschen ut de Musekist: übelklingende Musik“ und (nach II, S. 260) „En Stükschen ut de Muuskist singen: schlechte Singerei.“ Storm stellt den Volksreim durch die Überschrift in einen neuen Zusammenhang, da das Wort „Muuskist“ in der Überschrift seine negative Konnotation verliert und zusammen mit dem Hinweis „Nicht ohne Nutzanwendung“ zu einer ironischen Distanz gegenüber dem absurden Gedicht auffordert. Für Storm als Lieferanten spricht auch folgende Formulierung in der Erzählung „Geschichten aus der Tonne“, die er ebenfalls im Volksbuch auf das Jahr 1846 veröffentlicht hat (S. 81–88): „Nun Claas“,
sagte ich, nachdem ich unser Häuschen gehörig verschlossen hatte, „was hast
du denn heute Abend?“ Die Illustration ist die gleiche wie zu Storms Gedicht „O wär’ im Februar doch auch“ zum Monat Februar im Volksbuch auf das Jahr 1848. Diese und auch die folgenden Vignetten stehen – anders als die Illustrationen zu den Sagentexten – in keiner Beziehung zu den Sprichwörtern. Sie werden deshalb hier nicht wiedergegeben. Muuskist Man versteht darunter eine Polterkiste (analog wie Polterkammer), in der alte Sachen aufbewahrt werden. (Jahrbücher für die Landeskunde der Herzogthümer Schlesig, Holstein und Lauenburg, Bd. IV, 1861, S. 147) Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 5 zum Monat Februar mit dem Hinweis „(Volkssprüchwort.)“ Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon III, S. 230: „Wenn een Pracher dem annern wat givt, so freut sik de Engel in Himmel (Hamb. Alt.): wenn ein Armer den andern beschenkt, oder seine Armuth mit ihm theilt, freun sich Engel.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 7 zum Monat März. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 4: „De der sait/ de der mait/ wer säet, mähet, wer gut schmert, gut fährt.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 9 zum Monat April. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 74: „Wenn de Boom is groot/ so is de Planter dood:/ Sprichwort, Wahrwort! denn wie wenige überleben die selbstgepflanzten Bäume. Daher der eigennützigen Nichtanpflanzer so viele!“ Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 9 zum Monat April mit dem Hinweis „(Volksreim.)“ Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 218: „Spr.reim. Oel un Eetig in de Wunnen/ makt gesund to allen Stunnen. von sanften heilsamen Tröstungen gebraucht.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 11 zum Monat Mai. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon III, S. 131: „Wennt regnet hett, sagt unser Landmann, is de Nagtigaal am lustigsten: nach dem Frühlingsregen singt sie am lustigsten, heitersten.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 13 als Monatsspruch zum Juni. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 341: „De Fuulen dreegt sik dod, de Flietigen lopt sik dod: der Faule ladet sich viel auf, um einen Gang zu sparen, der Fleißige wenig, aber er geht oft. Alles mit Maaße. Man kann des Guten auch zu viel thun.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Erstdruck: Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 13 zum Monat Juni. Nach Schütze,
Holsteinisches Idiotikon III, S. 43f.: „Die Holst. Frauen haben eine schöne
Redensart, die sie oft im Munde führen: Hier nach dem Erstdruck.
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Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 15 als Monatsspruch zum Juli. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 155: „Lat di Tied un itt Brod to: übereile dich nicht.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<21> |
Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 17; zum Monat August mit dem Hinweis „(Volkswitz.)“ Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 201: „Goden Dag, hett de Katt hier keen Wetsteen brögt? wenn man wohin geht ohne Beruf.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<22> |
Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 19 als Monatsspruch zum September. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 326: „Pütt und Pöl mötet erst vull sin, eer de Frost kummt: woher das Sprw.? Einer wollte es von Pfützen und Sümpfen herleiten: die erst voll seyn müssen, eh es Frostwetter werde. Ein andrer: die Töpfe müssen erst voll eingekochten sauern Gänsefleisch und die Pfützen voll Wasser seyn, dann komme der Frost und Winter (K<ieler>. G<egend>.).“ Hier nach dem Erstdruck.
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<23> |
Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 21 als Monatsspruch zum Oktober. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon III, S. 175: „Oolen Globen un oolt Beer: alter Glaube, und altes Bier ist, (nach der Versichrung des Vf. von Niedersachsen 2 Th. S. 203.) das Simbol des grossen Haufens in Lüb. wie in Bremen.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<24> |
Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 21; zum Monat Oktober mit dem Hinweis „(Volksreim.)“ Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 194: „Johann Smaal/ sett di bi mi daal!/ Volksreim, wahrscheinlich des Sinns: Freund der Mäßigkeit, sey du mir willkommen!“ Vergl. auch I, S. 197: „Daalsetten: niedersetzen, hinsetzen.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<25> |
Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 23 als Monatsspruch zum November. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 365: „Ueber die Länge der Winterabende sagt man halb im Scherz: de Winter hollt vör, de Sommer geit ünner de Hannen weg; der Sommer vergeht einem schnell, der Winter ist auf Dauer, lang.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Volksbuch 1846 im Kalendarium, S. 25; zum Monat Dezember. 1. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 48: „Ik bün good un dat ist ook all sagt der anspruchlose Holsteiner: gut bin ich, kann aber sonst nicht viel Rühmens von mir machen.“ 2. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 59: „Gott fürchten un driest sien: ein Hamb. Bonmot.“ (Gott fürchten und dreist, frech sein.) Hier nach dem Erstdruck.
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Volksbuch 1846,
S. 89. Hier nach dem Erstdruck.
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<28> |
Volksbuch 1846, S. 162 Zu diesem Gedicht in plattdeutscher Sprache lässt sich kein Hinweis in Schützes Idiotikon finden; es wird aus einer anderen Quelle stammen. Ob es auch von Storm beigetragen wurde, lässt sich nicht entscheiden. Dafür spricht die verkürzte Form „Holtsche“ für Holzschuhe, die auf die Gegend um Husum verweist, sowie „Lake“ für Lache oder Sumpf. Storm verwendet diesen Ausdruck auch später in der Novelle „Draußen im Heidedorf“: „dort hinten im Moor bei der schwarzen Lake“ (LL 2, S. 83). Ich drucke es hier der Vollständigkeit halber nach dem Volksbuch 1846, S. 162. Übersetzung:
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Volksbuch 1847 im Kalendarium, S. 4 als Monatsspruch zum Januar. Mit einer Vignette. Auch die Volksbücher 1847 ff. enthalten sporadisch eingestreute plattdeutsche Verse, die zur Sammlung Storms aus dem Idiotikon gehören. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 238: „Wenn Gott een Dör tomakt, makt he de andre aapen: Gott läßt auf Leid oft Freude folgen.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Volksbuch 1847 im Kalendarium, S. 6 als Monatsspruch zum Februar. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon I, S. 310: „Fasten is keen Brod sparen: sagt das Sprichwort, weil man nach dem Fasten nur hungriger wird. Hier nach dem Erstdruck.
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<31> |
Volksbuch 1847 im Kalendarium, S. 10 als Monatsspruch zum April. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 255: „Teinerlei Handwark un hunnerterlei Unglük (K<ieler> G<egend>) von oder zu einem, der sich in viel Fächern versucht, viel kann, und dem nichts glückt.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<32> |
Volksbuch 1847 im Kalendarium, S. 18 als Monatsspruch zum August. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 110: „Je gröter Hast, je minder Spood: durch zu große Eile wird eine Sache mehr gehindert als gefördert, nach dem Holl. J. Cats.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<33> |
Volksbuch 1849 im Kalendarium, Monatsspruch zum Juli. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 17: „Tellte Schaap wart ook beten: Gezählte Schafe werden auch gebissen. Auch durch die beste Ordnung wird oft ein Strich gemacht.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<34> |
Volksbuch 1849 im Kalendarium, zum Monat September. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 155: „Wiese Höner leggt ook Netteln auch in de Netteln (ganz Holst.): kluge Leute fehlen auch.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<35> |
Volksbuch 1849 im Kalendarium, Monatsspruch zum Oktober. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 77: „De Grütt wart nig so heet uteeten, as se upfüllt wart: die Sache wird nicht so schlimm enden, als sie anschien.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<36> |
Volksbuch 1849 im Kalendarium, Monatsspruch zum November. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 355f.: „En goden Weg in de Krümm,/ is nig üm,/ (n. d. Holl.) (K<ieler>. G<egend>.) ein guter Umweg ist nicht um, nicht aus dem Wege, eben weil er gut ist.“ Hier nach dem Erstdruck.
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<37> |
Volksbuch 1849 im Kalendarium, Monatsspruch zum Dezember. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon II, S. 59: „Unse Herr Goot is keen Richter tor Stünn (K<ieler>. G<egend>.): Gott straft nicht immer sogleich, zur Stunde.“ Hier nach dem Erstdruck.
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Volksbuch 1850 im Kalendarium, Monatsspruch zum Januar. Mit einer Vignette. Nach Schütze, Holsteinisches Idiotikon IV, S. 129: „He smitt da nig hen wo he henwinkt: (Gl<ückstadt>.) von einem Doppeltzüngigen, Falschen, List
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Die im Abschnitt „Sprichwörter und Reime“ versammelten plattdeutschen Verse hat Storm so aufgeschrieben, wie er sie in seiner Heimat vom Hörensagen kannte oder hat sie aus gedruckten Quellen übernommen und in seiner Rechtschreibung notiert. Eine Auswahl aus seiner umfangreichen Sammlung, die neben Rätseln, Liedern und anderen Kurztexten einen Teil seiner Sagensammlung darstellt, hat er gemeinsam mit seinem Freund Theodor Mommsen im Volksbuch 1844 veröffentlicht, die zum Teil in die Müllenhoffsche Sammlung aufgenommen wurden. Weitere wurden von Otto Mensing aus den Nachlasspapieren Karl Müllenhoffs veröffentlicht; außerdem habe ich bisher ungedrucktes handschriftliches Material ausgewertet. Auch in diesen Fällen werden die Texte buchstabengetreu nach den jeweiligen Quellen wiedergegeben.
In nicht allen Fällen ist die Autorschaft Storms sicher nachweisbar; manche dieser Texte wurden nicht unter seinem Namen veröffentlicht, sondern lediglich mit dem Zusatz „Mitgetheilt“ oder mit dem Hinweis auf schriftliche Aufzeichnungen gedruckt. Sowohl mit der Korrespondenz mit Theodor Mommsen als auch mit Karl Müllenhoff lässt sich belegen, dass Sagentexte zwischen den Sammlern mehrfach hin und her geschickt wurden. In diesem Bearbeitungsprozess hat es immer wieder Eingriffe in die Texte gegeben und auch aus historischen Quellen herausgeschriebene Sagen weisen inhaltliche und stilistische Bearbeitungsspuren auf. Die Endprodukte dieser Prozesse, wie wir sie in Müllenhoffs Sagensammlung lesen können, sind, soweit sie mit Theodor Storm in Verbindung gebracht werden können, oft auch von Theodor Mommsen bearbeitet und zum Schluss noch einmal von Müllenhoff redigiert oder sogar neu gefasst worden.
Sprichwörter und Reime
Bereits unter den ersten Ergebnissen der Sammeltätigkeit in Husum und Umgebung, die Storm Ende 1842 zu Mommsen nach Kielschickte, befanden sich auch eine Reihe von plattdeutschen Reimen und Sprüchen; Storm schreibt darüber an Mommsen am 31. Oktober: „meine Mutter interessiert sich dafür; auch Nähmädchen sind nicht zu verachten.“ Mommsen bedankte sich bei Storm dafür und versprach „kleine Nachträge“ zu den „,plattdeutschen Sachen“ (Brief Mommsens an Storm vom 16. Januar 1843). Zwar standen bei den Überlegungen zur Veröffentlichung einiger Proben in Biernatzkis „Volksbuch“ die schleswig-holsteinischen Sagen im Mittelpunkt, Mommsen erwähnt jedoch auch die kleineren Früchte der Sammelbemühungen (Brief vom 5. Februar 1843): Für Sprichwörter, Volksverse und Witze findet sich gewiß noch sonst Raum; sie gehören ja in die Kategorie der Interpunkzionszeichen. Wissen Sie neue mir noch unbekannte Beiträge, so theilen Sie sie mir mit: jedenfalls schicke ich Ihnen das redigierte Manuskript ehe ich es aus den Händen gebe. Storm wertete das vierbändige Holsteinische Idiotikon (1800-1806) aus, ein auf eine Sprachlandschaft oder Mundart begrenztes Wörterbuch, das er aus der Bibliothek der Husumer Gelehrtenschule auslieh und mit handschriftlichen Randglossen versah. Am 12. Februar bat Karl Leonhard Biernatzki Theodor Mommsen, die bereits gesammelten holsteinischen Sagen und Sprichwörter für den Druck im „Volksbuch“ vorzubereiten (vergleiche den Briefwechsel Storm-Mommsen, S. 59). In seinem Brief an Storm vom 7. März 1843 erwähnt Mommsen eine weitere Sammlung holsteinischer Sagen, die der Elmschenhagener Pastor Adam Jessin zusammengetragen und dem Kieler Verleger Klose, bei dem die ersten beiden Bände des Volksbuchs erschienen, zum Druck angeboten hat; da aber nach Otto Mensing „sämtliche im Volksb. für 1844 mitgeteilte Sprichwörter“ handschriftlich in Storms Sagenheft eingetragen waren, kann es in diesem Bereich keine weitere Zusammenarbeit mit Pastor Jessin mehr gegeben haben. Inwieweit Karl Müllenhoff für die Abteilung „Lieder und Reime“ seiner Sagensammlung auch auf Storms plattdeutsche Texte zurückgegriffen hat, läßt sich nicht mehr vollständig rekonstruieren; Müllenhoff schreibt (S. 608): Alle mitgetheilten Reime, Räthsel, vielleicht außer einigen Spielen, sind allen plattdeutsch redenden Gegenden des Landes gemein, bald hier, bald dort minder vollständig und in guter Form. Dr. Klanders reiche Sammlung ist zwar die Hauptquelle gewesen, aber sehr zahlreich sind mir auch die Sachen fast aus allen Theilen des Landes mitgetheilt oder hatte ich sie in Ditmarschen u. s. f. gesammelt, so daß fast überall eine gegenseitige Ergänzung und Berichtigung der oft sehr entstellten Stücke geschehen konnte.
In dieser Edition werden die plattdeutschen Sprichwörter und Reime in der Reihenfolge wiedergegeben, in der sie im Volksbuch 1844 erscheinen. Storm stellte Müllenhoff weiteres Material in dem ihm zugesandten Sagenheft zur Verfügung, darunter auch Sprichwörter und Redensarten, die aber nur teilweise oder gar nicht gedruckt wurden. Einige davon werden von Mensing in seinem Beitrag über ,,Volkskunde und Volkssprache bei Theodor Storm“ (Mensing, Volkssprache) vollständig zitiert (es handelt sich um die Nummern 5, 6, 10, 13–18 in dieser Ausgabe), bei anderen gibt er die Nummern in Müllenhoffs Sammlung an (7–9). Die Sprüche und Lieder unter 11, 12 und 19 (1–9) stammen z.T aus der Müllenhoffschen Sammlung und sind mit großer Wahrscheinlichkeit auch von Storm beigetragen worden, denn die Quellenangaben „Idiotikon“ und „Laß“ weisen erneut auf den Husumer hin, der wahrscheinlich auch Beiträger der meisten in den Volksbüchern 1847, 1849 und 1851 gedruckten Texte aus den Chroniken von Heimreich und Laß ist.
Alle Texte aus den Volksbüchern, hier 19 (10–37) hat Storm für Biernatzki aus Schützes Idiotikon herausgeschrieben.
Storm hat Lieder, Sprüche und plattdeutsche Verse immer wieder in seinen Novellen verwendet, wenn er das Leben einfacher Leute anschaulich beschreiben wollte; obwohl seine Erzählungen in Hochdeutsch geschrieben sind, lässt er diese Menschen Plattdeutsch sprechen und erzeugt dadurch eine hohe Authentizität. Dies wird vor allem in der Altersnovelle „Bötjer Basch“ deutlich, wo die Personen aus dem Husumer Handwerkermilieu immer wieder Lieder und Sprüche zitieren. Aber auch in anderen Erzählungen hat er dieses Stilmittel eingesetzt. Vergl. dazu Otto Mensing, Volkssprache, S. 267 ff. Mensing zitiert in diesem Zusammenhang weitere Eintragungen aus Storms verlorenen handschriftlichen Notizen: Zum Thema Glück: „es bringt Glück, wenn Kinder mit einem Stück Eihaut zur Welt kommen; die Mütter bewahren es sorgfältig und nennen es eine Glückshaube“ (S. 275). Zu Sitte und Brauch: „Beim Nötigen: En vör’t Fragen un en vör’t Kragen“ (S. 276).
Abkürzungen
Firmenich: Germaniens Völkerstimmen, Sammlung der deutschen Mundarten in Dichtungen, Sagen, Mährchen, Volksliedern u.s.w. Herausgegeben von Johannes Matthias Firmenich, Berlin o.J. <1843> [Bd. 1].
Idiotikon I-IV: Holsteinisches Idiotikon, ein Beitrag zur Volkssittengeschichte; oder Sammlung plattdeutscher, alter und neugebildeter Wörter, Wortformen, Redensarten, Volkswitzes, Sprüchwörter, Spruchreime, Wiegenlieder, Anekdoten und aus dem Sprachschatze erklärter Sitten, Gebräuche, Spiele, Feste [...] von Johann Friedrich Schütze. 4 Theile, Hamburg 1800, 1801, 1802 und 1806.
LL: Theodor Storm: Sämtliche Werke in vier Bänden. Herausgegeben von Karl Ernst Laage und Dieter Lohmeier. Frankfurt am Main 1987/88. (mit Band und Seitenangabe)
StA: Storm-Archiv Husum
Literatur
Gottfried Heinrich Handelmann: Nachträge und Zusätze zu Müllenhoff’s Sagen, Märchen und Liedern der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. In: Jahrbücher für die Landeskunde der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, Bd. 1 (1858) – Bd. 10 (1869).
Otto Mensing: Volkssprache und Volkskunde bei Theodor Storm. In: Nordelbingen Bd. 2 (1923), S. 234–276. (Mensing, Volkssprache)
Otto Mensing: Schleswig-Holsteinisches Wörterbuch, Neumünster 1927.
Karl Müllenhoff (Hg.): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel: Schwerssche Buchhandlung 1845. (Müllenhoff)
Neue Ausgabe besorgt von Otto Mensing, Schleswig 1921 (mit veränderter Zählung). Neudruck: Kiel 1985. (Mensing, Märchen). In dieser Edition wird nach der von Müllenhoff besorgten ersten Auflage zitiert.
Volksbuch für das Jahr 1844, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Mit Beiträgen von [...], J. Th. Mommsen, [...], Th. Woldsen-Storm, [...], herausgegeben von K(arl) L(eonhard) Biernatzki. Kiel: Schwers’sche Buchhandlung <1843>. (Volksbuch 1844). Darin: Schleswig-Holsteinische Sagen. Von Th. Woldsen-Storm und Jens Th. Mommsen. S. 80–96; Sprichwörter in plattdeutscher Sprache. Mitgetheilt von Th. WoldsenStorm, Advokat in Husum, und Jens Th. Mommsen, Kandidat der Rechte in Altona. <Inhaltsverzeichnis> S. 57 f., 120 f., 210.; Plattdeutsche Reime. (Mitgetheilt von Th. Woldsen-Storm und Jens Th. Mommsen, S. 235 f.
Volksbuch auf das Jahr 1846 für die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Mit Beiträgen von [...], Theodor Storm u. A., herausgegeben von K(arl) L(eonhard) Biernatzki. Altona: im Verlage der Expedition des Altonaer Mercur’s <1845>. (Volksbuch 1846) Darin: En Döntje, S. 35; Geschichten aus der Tonne, S. 81–88; Vaterländische Sagen und Geschichten, S. 138–145; Sprichwörter in plattdeutscher Sprache.
Volksbuch für das Jahr 1847, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Mit Beiträgen von [...], herausgegeben von K(arl) L(eonhard) Biernatzki. Altona: Verlag der Expedition des Altonaer Mercur’s <1846>. (Volksbuch 1847) Darin: Vaterländische Anekdoten, Sagen und Geschichten, S. 132–144; Sprichwörter in plattdeutscher Sprache.
Volksbuch auf das Jahr 1849 für Schleswig, Holstein und Lauenburg. Mit Beiträgen von [...], Theodor Storm, [...] u. A., herausgegeben von Karl Biernatzki. Altona, Verlag der Expedition des Altonaer Mercur’s <1848>. (Volksbuch 1849) Darin: Züge aus unserem vaterländischen Volksleben, S. 49–56; Sprichwörter in plattdeutscher Sprache.
Volksbuch auf das Jahr 1850 für die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Mit Beiträgen von [...] Theodor Storm u. A., herausgegeben von Karl Biernatzki. Altona <1849>. (Volksbuch 1850) Darin: Sprichwörter in plattdeutscher Sprache.