Briefe von Theodor Storm

 

 

An Therese Rowohl; Kiel, Anfang 1838:

Den letzten Weihnachten habe ich wieder einmal nach drei Jahren im Kreise der Meinigen zugebracht; meine Geschwister harrten und horchten, jubelten und sprangen, wie sonst, der Baum brannte, ich ward freundlich und reichlich beschenkt, wie vor Jahren[1]; allein der Zauber der Kinderwelt war verschwunden; und daß ich dies fühlte, war ein harter Schmerz für mich am heiligen Abend; die Welt die wir in unserm Geiste bauen ist alles: wir streben nach Wahrheit und die beglückende Täuschung fällt. Darum liebe ich die Kinder, weil sie die Welt und sich selbst noch im schönen Zauberspiegel ihrer Phantasie sehen. −

 

 

 

An Bertha von Buchan, Kiel, 31.01.1841:

Wir haben seit meinem letzten Briefe Weihnacht und Neujahr gehabt[2], was ich ja alles, wie schon besagt und beklagt, hier in Kiel verleben mußte. Indes hatten wir sechs Husumer doch einen Weihnachtsabend, wovon ich Dir wenigstens etwas erzählen will, da das Ganze bei mir gewiß bleibend einen freundlichen Eindruck zurücklassen wird. Ich mit noch einem Freunde arrangierte das Ganze mit aller möglichen Heimlichkeit vor den andern; in einem großen hohen Zimmer stellten wir eine prachtvolle 8 Fuß hohe Tanne auf, schmückten sie reichlich mit goldenen Äpfeln, Eiern, Netzen, Zuckerzeug und vielen bunten Lichtern; von der Spitze zu jeder Seite herab hängen zwei lange weißseidene Fahnen, auf der einen die Wappen von Schleswig und Holstein, darunter einen Königsspruch, der die bleibende Vereinigung dieser beiden Herzogtümer ausspricht: „wi laven dat Sleswik und Holsten bliven ewig tosamende ungedeelt!“[3] − auf der andern Fahne das Husumer Stadtwappen, als Umschrift einen Vers aus einem alten Studentenliede: „Süßer Traum der Kinderjahre, kehr noch einmal uns zurück.“ − Für die Gesamtbeiträge wurde für jeden 1 Geschenk gekauft, außerdem wurden gegenseitig an uns als Kommission manche Privatgeschenke abgeliefert, ferner hatte ich von den Eltern, Geschwistern, Bräuten der Andern alle zum Weihnachtsabend bestimmten Geschenke an mich schicken lassen. Das alles stellten wir auf großen Tischen um den Weihnachtsbaum, und nachdem wir alle Lichter angezündet hatten, riefen wir die ungeduldigen Kinder zum Christfest. Unsre Einrichtung verfehlte ihren Zweck nicht. So rasch sie bis zur Tür stürmten, so langsam gingen sie hinein; denn der Christbaum ist ein brennendes Geheimnis! Ich sah es wohl, ihre Herzen waren in der Stunde, wie die der Kinder. Engel knieten an der Schwelle, hütend bei dem frommen Schein; von den Lippen klang es helle; nur die Kinder gehen ein![4] So blieb die Stimmung den ganzen Abend; wir freuten uns stundenlang am Baum, an den Geschenken, an den guten Einfällen, die dabei vorkamen; kein leichtsinniges Wort hätten wir geduldet. Bei Tisch brachten wir das erste Glas allen unsern Lieben in der Ferne, das zweite der bleibenden Vereinigung unseres Vaterlandes in den beiden Herzogtümern, das dritte unserer Vereinigung. Um 1 Uhr ging jeder mit seinen Geschenken beladen nach Haus, die bei Allen noch manchen Tag auf dem Tische zur Schau standen.

 

An Hartmuth Brinkmann und Laura Setzer [5], Husum, Dezember 1851:

Ich bin in diesen Tagen ein rechtes Weihnachtskind gewesen; darum wollt Ihr, lieben Freunde, Euch auch nicht „wundern, wenn dieser Brief zum Teil von einem Kinde geschrieben wird. Ich sitze hier in unserm Saal[6], der das Wohnzimmer für die Festtage ist, und vor mir steht der Weihnachtsbaum und welch’ einer! Die schönste Tanne meines Gartens, mit der Spitze fast an die Decke reichend, mit den untern dicklaubigen Zweigen die Bütte (aus der Setzerschen Haushaltung durch Detlef entlehnt) überhängend. Zuckerzeug von Meier aus Altona; Schleswig-Holsteinische Dragoner, Trommelschläger, Frösche in natürlicher Größe, Eisele und Beisele[7], Affen und gelbe Wurzeln, etc. etc. kleine nackte Wachskinder, die jedes Mädchenherz entzücken müssen, schweben auf den Tannenspitzen, unzählige Glaskugeln, goldne Eier, goldne Wallnüsse und Pflaumen, denen ich die Arbeit dreier Feierabende widmete, während Propst Feddersen[8] uns Arnims Appelmänner[9] vorlas, Rosinenguirlanden, Rauschgoldstreifen, buntgefüllte weiße Netze, über deren richtige Construction eine ganze Ratsversammlung gehalten worden; und auf diesen wunderschönen Baum hatten wir außer der Hohlen Gasse[10] den alten (Käthe ist bei uns auf Besuch) den würdigen kleinen Doktor[11] und Detlef eingeladen Pröpsten Feddersen, der im schönsten Staat anhero erschien; unsre alte Großmutter, die ein Paar Schlagartige Zufälle gehabt hat[12], war doch auch wieder so weit, um in der Kutsche erscheinen zu können. Nachdem fünf Personen 6 Stunden damit zugebracht hatten, nur um die Sachen an diesem ungeheuern Baum zu befestigen, wurden denn gestern Abend um 5 Uhr die 60 Wachslichter angezündet; und ich konnte mir mit aufrichtiger Befriedigung sagen: ein solcher Weihnachtsbaum brennt vielleicht heut Abend in ganz Schleswigholstein nicht mehr! (- „Germania, das große Kind, erfreut sich wieder seiner Weihnachtsbäume.“ (Heine, Romanzero.))[13] Übrigens war ich doch eigentlich nicht hochmütig auf meinen Baum; die letzte Phrase ist mir nur heut so nachträglich aufs Papier gekommen. Ein eigenes Gefühl war es aber, daß der Baum noch lebendig ist, und nach Neujahr wieder m die Erde soll. Was wird der den Vögeln zu erzählen haben! Hans[14], der, bis der ersehnte Ruf erscholl, wie eine Stahlfeder, so oft die Tür aufging, gar nicht in der Vorstube zu halten war, wurde denn so mit Spielzeug von allen Seiten überhäuft, daß er eigentlich zu keinem einzelnen ein rechtes Interesse fassen konnte, er bekam 20 verschiedene, zum Teil, größere Sachen, darunter 4 Bilderbücher, und in der Tat die Creme vom diesjährigen Kinderbilderbüchermarkt; Glasbrenners Marzipan, Bürkners Fibel, Deutsches Weihnachtsbuch von Heger u. ein älteres, Speckters Fabeln.[15] Der kleine Ernst[16] hatte an Allem die unaussprechlichste Freude, er saß auf der Diele und trommelte auf einer kleinen Trommel, und dann hielt er wieder still, und brach in lauten Triumph und Bewunderung aus, und rief Papa oder Mama oder sonst einen entzückenden Laut aus seiner kleinen Kinderkehle. Der Baum mit seinen Lichtern machte die Luft in dem großen Saal fast glühend, so daß wir die Saaltüren öffnen mußten. Die alte Großmutter saß ganz selig im Sofa bei diesem Kinderschein, sie wünschte uns, daß wir noch viele so schöne Abende verleben möchten; aber es sei wohl ihr letzter; sie habe sich so darauf gefreut noch einmal das Fest mit uns zu erleben, daß sie in den letzten Tagen jede Stunde bis zu diesem Abend gezählt habe. Nachdem der Baum etwa anderthalb Stunden gebrannt hatte, wurden die Lichter ausgetan, wogegen Hans freilich aufs Energischste protestierte, und nun gab es in dem ganz verfinsterten Saal Schattenspiel an der Wand und Transparentkasten.[17] Nach 7 Uhr fuhr dann die hohle Gasse nach Haus und die Kinder waren zu Bett gebracht; der Rest der Gesellschaft besah nun die Bilderbücher, die 24 ersten Münchener Bilderbogen[18] und die Schiefertafelbilder[19], die ich für Weihnachtsabend angeschafft hatte. Wir saßen m der angenehmsten Wolke von Tannenbaum- und Weihnachtskuchenduft; dann kam noch das unerläßliche Festgericht, Fische und Futjen[20] (so schreib ich diese Lieben); und dann war die Polizeistunde und die vollständigste Müdigkeit da. Für ein kleines Mädchen unsrer Waschfrau hatten wir auch einen Weihnachtsteller ausgerichtet; die war auch unser Gast, und wahrscheinlich der seligste. - Das war unser Weihnachten.

 

In einem Kochbuch aus Storms Bibliothek hat sich folgendes vom Dichter handschriftlich eingetragenes Rezept erhalten[21]:

 

Futjen.

l Quartier [ca. l Liter] Milch, ½ w [Pfund] Butter, 4 w Mehl, 2 l [Liter?] Rosenwasser, ½ [Pfund] Korinthen (Rosinen), die Schale von 2 Citronen, l Loth Cardemum, etwas Franzbranntwein, 15 Eier, das Weiße zu Schaum geschlagen. - Milch und Butter -werden zu Feuer gesetzt, und von dem Mehl so viel hinzugerührt, bis es eine steife Pappe ist.

 

An Ernst Esmarch[22], Potsdam, Dezember 1854:

Laß es denn nun erst einmal Weihnachten werden. Es war immer mein schönstes Fest, und brachte mir immer wieder den Frieden meiner Kinderheimat, nach dem ich jetzt so oft vergeblich Sehnsucht trage.

 

An Ernst und Elsabe Esmarch, Potsdam, 22.12.1854:

[Ich werde] mich lediglich dem Weihnacht widmen, Netze schneiden, Bonbons und Schokolade einwickeln, in Ermanglung von Eiern Kartoffeln vergolden, und die schon auf dem Weihnachtsmarkt gekaufte Tanne mit aller Kinderherrlichkeit behangen. Es wird recht bunt bei uns werden, da Vater aus Husum mit seiner liebevollen Vorsorge die Mittel dazu rechtzeitig übersandt hat; eine lebendige Wachtel in grünem Holzbauer, ein Baukasten, zwei Flinten, die ordentlich mittelst eines Korkpfropfens knallen, eine Menagerie mit süperben Tieren von Papiermache und Käfigen mit Messingstangen, die hinten eine Tür haben, ein Kramladen, ein großes naturgeschichtliches Bilderbuch, einige Münchner Bilderbogen, ein ausgestopftes Kaninchen und das Hauptstück: für Carl[23] ein wunderschönes sauber aufgezäumtes Schaukellamm (Preis 4 Rthr); für Constanze eine Muff, ein Glas eau d. Cologne, Paul Heyses Novellen, und außerdem - Du liebe Mutter erinnerst Dich vielleicht eines kleinen Kätzchens mit einer roten Rose in Perlenstickerei ich meine von Emilie Sommer; das habe ich wieder, wie es gewesen, heimlich zurecht machen lassen, und werde es mit Marzipanbrötchen gefüllt neben den ändern Sachen stellen, eine Erinnerung an vergangene Zeit.

 

 

 

An seine Eltern[24], Heiligenstadt, 20.12.1856:

Es wird Weihnachten! Mein ganzes Haus riecht schon nach braunem Kuchen - versteht sich nach Mutters Rezept - und ich sitze so zu sagen schon seit einer Woche im Scheine des Tannenbaums. Ja, wie ich den Nagel meines Daumens besehe, so ist auch der schon halbwegs vergoldet. Denn ich arbeite jetzt Abends nur in Schaumgold, Knittergold und bunten Bonbonpapieren; und während ich Netze schneide und Tannen- und Fichtenäpfel vergolde, und die Frauen, d. h. meine Frau und Röschen,[25] Elsbeth’s Puppe[26] ausputzen, liest Onkel Otto[27] uns die „Klausenburg“ von Tiek[28] vor, oder gibt ihm und wieder eine Probe aus den Bilderbüchern, die Hans und Ernst auf den Teller gelegt werden sollen. Gestern Abend habe ich sogar Mandeln und Citronat für die Weihnachtskuchen schneiden helfen, auch Kardemom dazu gestoßen und Hirschhornsalz.[29] Den Vormittag war ich stundenlang auf den Bergen in den Wäldern herumgeklettert, um die Tannenäpfel zu suchen. Ja, Ihr hättet mich sogar in meinem dicken Winter-Sürtout[30] hoch oben in einer Tannenspitze sehen können. Freilich hatte ich mich vorher gehörig umgesehen; denn der Herr Kreisrichter[31] durfte sich doch nicht auf ganz offenbaren Waldfrevel ertappen lassen.

Jeden morgen, die letzten Tage, kommt der Postbote und bringt ein Päckchen oder einen Brief aus der Heimat oder aus der Fremde von Freunden. Die Weihnachtszeit ist doch noch gerade so schön, wie sie in meinen Kinderjahren war.

Wenn nur noch der Schnee kommen wollte; wir wohnen hier so schön einsam zwischen den Bergen, da müßte der Weihnachtsbaum, wenn er erst brennt, prächtig in die Winterlandschaft hinausleuchten.

 

Ingwerkuchen

 

3/4 Pfund Syrup, warm gesetzt mit

¼ Pfund Butter

dann

½ Pfund Zucker

l Pfund Mehl

¼ Pfund Citronat

4 Loth Ingwer

2 Loth Coriandersamen

3 Eier

l Theelöffel Hirschhornsalzpulver.

 

Kuchenrezept in Storms Handschrift

 

An Friedrich Eggers, Heiligenstadt, 20.12.1856:

Mein lieber Freund![32]

Es wird Weihnachten; vergnügte Weihnachten also! - Mein ganzes Haus riecht schon nach braunen Kuchen − nach dem Rezept meiner Mutter[33] − und ich sitze so zu sagen, schon seit einer halben Wochen im Schein des Tannenbaums. Wie ich den Nagel meines Daumen jetzt besehe, so ist er auch halbwege vergoldet; denn ich arbeite Abends jetzt nur m Schaumgold, Knittergold[34] und bunten Papieren; und während ich Netze schneide und Tannen- und Fichtenäpfel vergolde, und die Frauen d. h. meine und Fräulein Rosa Stein, die bei uns Weihnachtskuchen backen helfen; überwintert, die Puppe für Klein-Lisbeth auszuputzen, liest Onkel Otto d. h. mein Bruder Gärtner uns die „Klausenburg“ von Tieck oder eine andre schöne Spukgeschichte vor, aber auch eine Probe aus den Bilderbüchern von Corrodi[35]; die Hans und Ernst auf den Teller gelegt werden sollen. Gestern Abend habe ich sogar den Frauen Mandeln und Citronat für die auch Kardemum dazu gestoßen und Hirschhornsalz, mit welchem letztern man sich in einem messingenen Mörser sehr in Acht nehmen muß; den Vormittag war ich stundenlang im Walde umhergekrochen, um die Tannäpfel zu suchen; ja Ihr hättet mich sogar mit meinem dicken Winterpelz hoch oben in einer Tannen sitzen sehn können, um einen besonders schönen Zapfen abzubrechen. Freilich hatte ich mich vorher gehörig umgesehen; denn der Herr Kreisrichter durfte sich doch nicht auf ganz offenbarem Waldfrevel ertappen lassen. Jeden Morgen kommt der Postbote und bringt Päckchen und Briefe aus der Heimat und der Fremde, von Freunden und Verwandten; die Weihnachtszeit ist doch noch grade so schön, wie sie m meinen Kindertagen war. Wenn nur noch Schnee kommen wollte; wir wohnen hier außer der Stadt[36] zwischen den Bergen; da würde der Weihnachtsbaum, wenn er erst brennt, prächtig in die Winterlandschaft hinausleuchten.

 

Braune Kuchen

Vier Pfund Sirup läßt man ein wenig aufkochen. Vier Pfund Mehl, ein Lot Nelken, eindreiviertel Cardamom, ein Lot Kanel. Die Schale von drei Zitronen kleingeschnitten, ein halbes Pfund Butter, zwei Lot gereinigte Pottasche (in Rosenwasser von Rosen geweicht oder drei Lot Hirschhornsalz, halb und halb), dreiviertel Pfund Mandeln, halbes Pfund Succarde, ein Pfund „weißen Hutzucker in kleine Stücke geschlagen. Alles durcheinander verrührt, ein oder zwei Tage stehen lassen, dann ausmangeln, und in Formen stechen und bei starker Hitze gebacken.

 

 

An seine Eltern, Heiligenstadt, 19.12.1858:

Wie unendlich gemütlich war das einst vor Jahren, zu Hause[37], wenn in der großen Stube die Lichter angezündet waren, der Teekessel sauste, die braunen Kuchen und Pfeffernüsse standen auf dem Tisch, Vater und wir Kinder warteten dort auf Lorenzen[38] und Onkel Woldsen[39], während drüben in der Wohnstube der Weihnachtstisch arrangiert wurde. Ich sehe noch die erleuchtete Außendiele, auf die wir immer, wenn die Haustür ging, ausguckten. Und mir ist, als habe an diesem Abend die Dielenlampe besonders hell gebrannt. Wie oft wurden wir getäuscht, wenn statt der erwarteten Gäste eine Schar singender Kinder in die Haustür drängte. Aber dann ging’s erst einmal hinunter in die Küche, wo der große Kessel über dem Herdfeuer stand und wo schon die ersten Futjen auf der Siebschüssel lagen. − Da hörte man oben die Haustür gehen − gewiß da kommen sie ­ und nun wieder treppauf mit einem dampfenden Futjen in der Hand. Auf dem Wege noch einen Blick durch das Hoftürfenster nach Clausen’s Comtoir; ja, da wars schon dunkel, der war schon mit Thomas[40] drinnen und half die Kerzen anzünden. Wie kommt mir das Alles jetzt groß und hell und weit und ewig begründet vor! Und so ist es auch, wenigstens in meinem Herzen. Sogar Onkel Woldsen und Simon[41], diese grade nicht poetischen Gestalten, sind von der wärmsten Glorie meiner Erinnerung umgeben. Jedesmal, wenn ich Onkel Woldsens mir noch erhaltene Geschenke zu Gesicht bekomme, - den kleinen Globus, Körners Werke[42], Straß alte Geschichte[43] − danke ich dem Mann für die Freude, die er mir als Kind an so manchem Weihnachtsabend gemacht hat und jetzt, wo ich es so gern noch möchte und wo es nicht mehr möglich ist, kann ich nicht begreifen, daß ich ihm in späteren Jahren niemals wieder meinen Dank ausgesprochen habe; aber vergessen ist es nicht.

„Doch das ist nun vorüber und kehret nimmer so!“ (Mörike.) Lebt wohl und gedenkt am Weihnachtsabend unserer so herzlich, wie wir Eurer gedenken werden und seid Alle gegrüßt: Vater, Mutter, Emil, Tine[44] und Krebs[45].

 

An Ludwig Pietsch[46], Husum, 16.12.1864:

In unsrer Weihnachtsstube wird ein großer Putschenillekasten[47] (so nennen wir das Ding) stehen; neue Schauspieler vom echtesten Schrot hab ich dazu aus Hamburg verschrieben, Tod und Teufel fehlen nicht, und Kasper spricht das reinste Platt. Er wird sich bei der Eröffnung des Zimmers verbeugen und die Gesellschaft von seinem hohen Ort aus begrüßen.

 

An Hans Storm, Husum, 16.12.1866:

Gestern haben wir bei Topf[48] einige Kleinigkeiten für die Kinder gekauft, und m Gedanken an Dich und Deine Baumfreude akquirierte ich bunte Glasperlen und einige sehr schöne Baumpuppen resp. von Wachs und Papiermache.

 

An Hans Storm, Husum, 21.12.1868:

Daß eifriger vergoldet als gearbeitet und geübt wird jetzt bei uns, kannst Du dir denken; neulich waren Reventlow und Frau[49] hier und lernten das Erlen-vergolden.

 

An Ernst Esmarch, Husum, 23.12.1871:

Lieber Vater!

Es ist wieder einmal Weihnachten, und die Kinderschaar lebt in goldenen Träumen, bis das im Leben so seltene Wunder eintritt, daß diese Träume in dem Weihnachtsbaum verkörpert vor ihnen stehen.

Deine freundliche Gabe haben wir so vertheilt, daß auf jedes der vier Aeltesten ein blanker Thaler gekommen ist und für die Anderen noch allerlei kleine schon bei Seite geschobene Wünsche befriedigt sind. Den beiden Leipzigern, Ernst und Karl, die auf des Letzteren Stube den Weihnachtsabend mit einer Bowle feiern wollen, wird dieser kleine Zuschuß für ihr Fest nicht unwillkommen sein. Ihre Cousine Lucie scheinen sie doch von den Pastorsleuten nicht loseisen zu können. — Hans wird jetzt schon bei seinem Onkel Otto in Heiligenstadt sein, was ja von seinem seit Michaelis gewählten Musensitz Marburg[50] nicht eben weit ist. Er denkt dort bis zum 4 Januar zu bleiben. Der alte Bursche äußerte in seinen letzten Briefen eine große Sehnsucht, wieder einmal in der Familie zu sein. Uebrigens hat er bei seiner Uebersiedlung von Würzburg einen fatalen Unfall gehabt; ein Koffer mit allerlei Kleidungsstücken, Briefschaften, Universitätszeugnissen etc, der in Würzburg am 4 November als Eilgut auf die Bahn gegeben worden, ist trotz aller Nachforschungen bis jetzt verschwunden; wogegen zwei als Frachtgut aufgegebene Kisten glücklich angekommen sind. Die Sache scheint ihn sehr aufzuregen, namentlich wegen seines ganzen darin enthaltenen Briefwechsels; vielleicht hat sich in Folge dessen sein Asthma wieder eingestellt, was ihn das ganze Jahr in Würzburg frei gelassen hatte.

Heut Abend soll denn bei uns Baum geputzt werden. Mein College Nissen[51] und seine Schwester kommen als Helfer; auch Pauline Petersen[52], bei der jetzt Lisbeth mit trefflichem Erfolg Clavierstunden hat. Die junge (d. h. nicht so übermäßig junge) Dame, eine Quasi-Nichte von Simon Lorenzen, eine Lieblingsschülerin des alten Plädi in Leipzig, war zuletzt mehrere Jahre Clavierlehrerin in einem Institut zu Fontainebleau bei einer Tochter des bekannten Schriftstellers Emil Souvestre[53], wurde aber durch den Krieg[54] heimgejagt. — Ich selbst übrigens lasse die Andern vergolden und einwickeln und anbinden. Ich habe mich in dem Punkt auf Abnahme begeben[55], und sehe zu, und drehe die Daumen um einander, oder probiere höchstens einmal die Güte des Confekts.

Do[56] und die Kinder grüßen Dich, lieber Großvater; sie sind alle gewaltig in der Fahrt. Grüße auch Stolle’s[57] herzlich und seid am Weihnachtsabend recht gemüthlich beisammen. Zum Sommer denke ich Euch in Segeberg heimzusuchen; und auch die Jungens werden wohl alle drei der Reihe nach ihre Aufwartung machen.

Zu den Austern wünsche ich guten Appetit.

Dein Theodor.

 

 

 

An Ernst Storm, Husum, 29.12.1870:

Am Weihnachtsabend war es denn recht still bei uns, Simon Lorenzen kam einmal und guckte vor, Tante Anna[58] war unser Gast und erhielt eine nette Tischdecke, Klosterausrüstung, die sie hoffentlich bald gebrauchen kann. College Nissen und Schwester waren den Abend vorher bei uns und halfen wacker am Baum, woran schon Karl Welt und Musik vergessen 3 Tage lang gearbeitet hatte; Frl. Nissen hatte auch eine Menge für uns neuer Dinge mitgebracht. Gern hätten wir das freundliche Geschwisterpaar Weihnachtabend bei uns gehabt: aber sie wollten nach Friedrichstadt zu ihrer Mutter. Schändlicher Weise sind sie nun doch, ohne daß wir es wußten. des schlimmen Wetters wegen’1’ draußen in ihrer Einsiedelei eingeschneit sitzen geblieben. Die Kinder aber mit ihren 3 Puppenstuben und 16 kleinen Püppchen waren selig; mir ist. als hätten sie noch nie so zufrieden und unersättlich gespielt; Dodo[59] trinkt sogar des Morgens in ihrer Puppenstube. Unter’m brennenden Baum wurde ein großer Korb von Lisbeth ausgepackt, wo für alle, auch Großvater u Großmutter (nur nicht für Karl) was darin war. für mich ein allerliebster Wischtuchkorb, für Mama Aermel u. Klappe und so gut und sauber Alles, daß Mama eine rechte Freude daran hatte. Einen Serviettenring mit der gestickten Aufschritt „Meiner Doni“ nahm Theodor Petersen[60], der der Bescherung beiwohnte, für seine Schwester in Empfang. Von Mama erhielt ich ein hübsches Blumenglas u. die schöne Schillerausgabe in 12 Oktavbänden von 1835-37; großer Druck, in Halbpergamentband: antiquarisch, aber wie neu.

Vorigen Weihnachten waret Ihr alle da. Nun wurde es mir. als der Baum ausgebrannt war, doch etwas einsam und weh: Du und Hans wart − und bis jetzt noch − nicht einmal durch einen Brief vertreten. .So ging ich denn noch einmal zu den Großeltern, wo sie in der Eßstube den Weihnachten aufgeputzt hatten. Mama hatte für Großvater ein Kissen, für Großmutter ein Ohrkissen in Halbmondform, für Tine mühsam und schon ein weißes Tuch gestickt; ich hatte für Großmutter und Tine je das Hausbuch[61] geliefert. Für Aemils[62] stand da der allerliebste Bücherschrank mit Hausbuch und Carstensschen Bildern[63] von mir u. den fünf säubern Bänden Freytagscher „Bilder aus der Deutschen Geschichte“[64] von Eckermann’s in Heide[65]. Ich konnte leider die Ankunft der Doctorsleute nicht erwarten, aber sie haben große Freude daran. Lotte[66] hatte für Aemil auch noch „Strom- u ..Franzosentid“ von Reuter[67]. So ist der neue Schrank denn gleich hübsch in Funktion

Unser Weihnachtsbaum steht noch. Gestern hatten wir Tönnies[68] mit Ferd. u. Wilhelm Reventlow[69] bei uns: da steckten wir ihn nach Tisch wieder an und es wurde Allen ganz behaglich in der Weihnachtsstube, sie besahen auch die schönen (4l darunter 12 neue auch von Knaus u Menzel) Bilder an den Wänden und Reventlow fing mit dem Kugelspiel an zu spielen. Nachher tranken wir Punsch bis 12½ Uhr und Karl meinte, es sei riesig gemüthlich gewesen.

 

An Ernst Storm, Husum. 26.-30.12.1871:

Mein liebes Kind!

[…] Der Weihnachtabend ging sehr nett vorüber, die Kinder waren so froh, wie fast noch nie. In der großen Stube unterm Spiegel stand der Baum, selten schön: Großmutter war da (Tine unpäßlich); der alte Simon[70], Johannes Deethmann[71] (mit einer Sendung von Hans[72] an Lisbeth[73]) kamen: 3 Paquete kamen auch und wurden am brennenden Baum ausgepackt, eine große Puppe von Tante Friedlieb[74] an Lute[75] mit seidnem Haar, ein Kästchen von Tante Agnes[76] mit allerlei Niedlichkeiten für alle Kinder u. 2 Marzipan-Schweinsköpfen für uns: von Frl Hornung[77], an die ich glücklicherweise am 22 Dezember einen langen Brief geschrieben, eine sehr gut gepackte Kiste mit dem allerliebsten Tübinger Gschirrle[78], Lebkuchen etc. vom alten Herr[79] ein Buch mit Kinderreimen. Hoburgs[80] halfen auch mit; nachher gingen Mama, Lisbeth u ich ein Stündchen zu ihnen, während die Kinder mit ihren Herrlichkeiten spielten, und sahen ihre reiche Bescherung von zu Haus und naschten von all dem Zuckerzeug und Kuchen. Dann aßen wir mit allen Kindern (Beafsteek) wobei sie unendlich fidel waren und auf die Gesundheit der drei Brüder tranken, Dodo wurde zuletzt so wild, daß sie beim zu Bett gehen förmlich eingefangen werden mußte: auch war die Nacht just keine wohlschlafende; Ebbe kam bis l Uhr verschiedentlich in kleinen Geschichten an mein Bett gewankt. Mama schenkte mir: Pelzkragen (umzuknüpfen) Papierscheere und Falzbein, Mosens Werke[81].

Eben mußte ich nach der Küche: da ist Ball u. Gesang; die drei Kleinen tanzen mit ihren Puppen: das ist wahrhaft herzerquickend zu sehen.

[…]

Dein Vater

ThStorm

 

An PaulHeyse[82], Husum, 20.12.1876.

- Es ist nach 10 Uhr Abends. Draußen heult der Oststurm u. stöbert der Schnee; Mama u. die Kinder sind zu Bett; in meinem behaglichen Zimmer mit der geschnitzten Decke, das ich vor 9 Jahren mir selbst gedichtet[83], sitzt meine Älteste, Lisbeth, meine treffliche geliebte Tochter, ihres Bruders Ernst Liebling, mir gegenüber und legt die letzte Hand an ein Weihnachts-Spitzen-Kunstwerk für unsere Mama; Sonnabend Abend, wenn wir beim Vergolden, Netzeschneiden und Baumaufputzen sind, kommt dann der Referendar Ernst[84] aus Kiel, selbst ein leidenschaftlicher Weihnachtsmann. Alle Stuben stecken voll Geheimnis, oben und unten stößt man mit der Nase auf verschloßne Türen. Paßt es nicht zu dieser Weihnachtsstimmung, daß ich dieser Tage aus meinen Büchern zum Nachmittagslesen einen Band Fouqué herausgriff? „Waldemar der Pilger, ein Trauerspiel in 5 Aufzügen.“[85] Eine wunderbar kindliche Welt; aber Alles voll anheimelnder Stimmung; eine Luft, ein goldner Abendschein, wie es einst in einer weit hinter uns liegenden Gegend um uns war, wo wir uns einst als Kinder still und glücklich fühlten. Lies nur im 2 Aufzug von „Eginhard u. Emma“ die paar Worte, wo der Kaiser Nachts am Fenster steht. Das ist es, was ich meine. –

 

An Wilhelm Petersen[86], Husum, 23.12.1877:

Beigehend, liebster Freund, 2 Weihnachtsgoldkinder[87]. Somit sind 8 versandt, Jensen bekommt auch eins auf seiner Kiste mit braunen Kuchen[88] (Siehe die Novelle: Abseits). Schade, daß man Heyse’s Adresse nicht weiß[89]. Ernst hat alle Akten bei Seite gelegt und ist emsig dabei, den „Märchenzweig“[90] neu zu vergolden; eine Anzahl Erlen-Träubchen hat er gestern zusammengeraubt und vergoldet.

Von Hans[91] wöchentlich heitere eingehende Briefe; er ist schon 2 Mal in dem Fall gewesen, als Geburtshelfer in bedenklicher Lage Geistesgegenwart u. Geschick zeigen zu müssen; das eine Mal legte er sein Verfahren genau dar. Er selbst hält dies für seine Force u. mein Bruder Doktor belobte es als durchaus verständig. Jeder Brief berichtet von Operationen und Landtouren etc. Alles scheint zu glücken; er scheint recht mitten drin zu sein.

Vorig Mal zu Weihnachten schwieg das Elternhaus ihm ganz, und die Weihnachtskerzen brannten mir deshalb recht düster. Jetzt haben wir in Freude und Hoffnung eine stattliche Kiste für ihn gepackt und abgesandt. Es gibt wieder frohe Weihnacht für mich.

Möge es auch Ihnen und Ihrer lieben trefflichen Frau und den beiden Gören also geschehen! Wir grüßen Sie alle herzlich!

[...].

NB. Sie haben dies Jahr doch wohl auch einen Märchenzweig und wissen daß er von einer Lärchentanne sein muß.

 

An Erich Schmidt[92], Husum, 29.12.1877:

Ein Weihnachten bei uns ist immer wie ein großer Bazar, obgleich von den 8 Kindern jetzt 3 auswärts waren. Lisbeth[93] schrieb neulich erfreut über die 5 Empfehlungsbriefe, die Frau Lina[94] ihr geschickt; sie wollte sie nach Neujahr benutzen. Auch von Hans gute Nachricht im Übrigen, nur daß er von seinem Asthma dort so zu leiden hat. Er hat Glück, auch in seinen Kuren, gehabt; eine Dame aus dortiger Gegend hat sich neulich gegen eine hiesige sehr rühmend über den jungen Doktor ausgesprochen; er wisse die Armen u. Kranken so freundlich zu trösten. So war denn gute Weihnachten; dazu erhielt ich einen neuen Fußteppich für mein Zimmer, die Stiche: „Egmont vor seiner Hinrichtung“ v. Gallait und „Die heilige Familie“ v. Overbek[95], beide eingerahmt, und die Chodowieckischen Bilder zum Gil Blas[96] von meiner Frau; sie war im letzten Quartal aber auch sehr für richtiges Haushaltungsgeld! Denken Sie sich liebes Frl. Wally[97], wenn Sie erst dergleichen für Ihren Erich so sacht bei Seite bergen! Und wirklich, ich hab’ es an Suppen und Braten gar nicht merken können. Hätten Sie aber diesmal nur die entzückenden Wachspuppen für Dodo u. Dette[98] sehen können! 2 aus Stuttgart von Lisbeth besorgt u. angezogen, eine − die besichtigenden Frauen schrieen fast vor Entzücken − von meinem Verehrer dem Zimmermeister und Stadtverordneten Albert Nieß aus Braunschweig[99]; - und dann, die Krone, 2 hölzerne Wiegen, worin zur Not ein Saugkalb hätte geschaukelt werden können, von einem Dorftischler in Jütland gefertigt, „to Vugger“[100], und von dem trefflichen Maler Thomsen[101] hier holzfarben mit Rosenbouquets lackiert, und darüber auf der einen „Dette“, auf der ändern „Dodo“ u. darunter „1877“! Und dann im dunkeln Grün des Tannenbaums den berühmten „Märchenzweie“, der die unbestreitbare Erfindung meines Hauses, nämlich des Referendars Ernst ist. (Die Erfindung: man gehe an einem schönen Dezembertage ins Freie und suche sich einen Lärchentannenzweig, der wohl mit feinen Knötchen und etlichen Zapfen besetzt ist, kaufe sich ein Buch Schaumgold, setze sich mit guten Weihnachtsgedanken und entsprechender Zeit und Geduld dazu und vergülde ihn überall und in allen seinen Ausläufen, und stecke ihn dann, wie angemerket, in das dichte Tannengrün des Baumes, und man wird geheimnisvolle Märchenstimmung fühlen.) −

 

An Wilhelm Petersen, Husum, 20.12. 1878:

Der „neue Tannenbaumschmuck“ [102]hat die größte Sensation gemacht; wir hatten damit, wie mit fliegenden Sommer den ganzen Baum durch u. übersponnen, so daß er mit tausend Funken blitzte; Knittergold erwies sich als zu grob dabei, dagegen kamen die Schaumgold Tannenzapfen und der „Märchenzweig“ unter dem Gewebe ganz besonders zur Geltung. –

 

An Wilhelm Petersen, Hademarschen[103], 21.12.1880:

Dank auch für die Goldfäden, die mir neu; silberne kauften wir in Heide, wo wir neulich unsere Weihnacht besorgten.

 

An Wilhelm Petersen, Hademarschen, 31.12.1880:

Zunächst nur Dank für alle schönen Gaben; das goldene La Metta überspann den oberen Wipfel des Baumes, silbernes den unteren Teil; [...].

 

An Gottfried Keller, Hademarschen, 22.12.1882:

Da bin ich, lieber Freund[104], um Ihnen, so gut es durch so viel Ferne geschehen kann, zu dem mir ewig jungen Kindheitsfeste die Hand zu schütteln. Unten spielt meine Jüngste allerlei süße Melodien, und im ganzen Hause weihnachtet es sehr. Zwei Tage lang nichts als Kisten gepackt und Pakete gemacht u. Weihnachtsbriefe an Alt und Jung in alle Welt gesendet; ich habe diesmal nur meine zwei Jüngsten, die Gertrud und Dodo, zu Haus und morgen kommt aus Varel noch mein Musikus, d. h. Musiklehrer. Aber die breitästige, f 2 Fuß hohe Tanne steht schon im großen Zimmer, an den letzten Abenden ist fleißige Hausarbeit gehalten: der goldne Märchenzweig, dito die Traubenbüschel des Erlensamens und große Fichtenzapfen, an denen diesmal lebensgroße Kreuzschnäbel von Papier Mache sich anklammern werden, während zwei desgleichen Rotkehlchen neben ihrem Nest mit Eiern im Tannengrün sitzen, feine weiße Netze, deren Inhalt sorgsam in Gold- u. andere nach Lichtfarben gewählte Papiere gewickelt ist. Alles liegt parat, und morgen helfe ich den Baum schmücken.

Wenn dann aber am Weihnachtsabend die Lichter brennen und die Kinder ihr Weihnachtslied anstimmen, dann überfällt’s mich doch: Wo sind sie alle, die sich einst mit mir gefreut? - Antwort: wo auch ich bald sein werde. - Und das Geschick deiner Lieben? - Ein ewiges Dunkel für dich.

Lieber Freund, ich werde sentimental, und das schickt sich eigentlich nicht für alte Leute. Also will ich Ihnen lieber erzählen, daß ich mir C. F. Meyers[105] Gedichte und um ihn nach Gebühr zu ehren, auch seinen Jürg Jenatsch zu Weihnacht geschenkt habe. Letzteren habe ich noch nicht, in ersterem aber schon Manches und mit rechter Freude gelesen, auch wiederholt schon vorgelesen, wozu sich die Sachen, wie Sie schon schrieben, teilweise besonders eignen. So von dem Wenigen, was ich noch gelesen, „Das Münster“, „Der Hengert“, „Erndtegewitter“; es wird sich noch Manches finden. Wenn Sie aber früher meinten, der Band werde eins der formell schönsten Liederbücher werden, so werden Sie jetzt, wo es vorliegt, wohl anders denken: Ein Lyriker ist er nicht; dazu fehlt ihm der unmittelbare, mit sich fortreißende Ausdruck der Empfindung, oder auch wohl die unmittelbare Empfindung selbst. Sie muß bei ihm erst den Weg durch den Stoff nehmen, dann tritt sie oft überraschend zu Tage, so in dem Gedichte „Die gezeichnete Stirn“, auch trefflich zum Vorlesen. Mich freut der Besitz dieses Buches, man hat doch einmal wieder etwas in der Hand, was bei einer Gedichtsammlung lange nicht der Fall gewesen ist. Sorgen Sie nur, daß die Ihre wenigstens im nächsten Jahre kommt; ich bin um so neuer dazu, weil ich die beiden Bände v. 1846 und 54 besitze.

Doch genug für heute. Die Meinen grüßen Sie mit mir. Möge auch über Sie die Märchenstille dieses Festes kommen, einerlei ob von dem Kinde in der Krippe oder von unsern alten schönen Götterfrauen, die in den Zwölften Umzug halten.[106] Vor allen Dingen auch möge Ihr treu Geschwister sich mit Ihnen in gefestigter Gesundheit der Festesruhe freuen!

Ich grüße Sie herzlich.

Ihr

ThStorm.

 

An Wilhelm Petersen, Hademarschen, 23.12.1887:

Nur einen Weihnachtsgruß, lieber Freund; unser fein und reich geputzter Baum mit neuem Märchenzweig steht diesmal wieder unten in der großen Stube, heut Abend kommt mein Karl, und ich will wieder frohe Weihnacht feiern. Der arme Heyse, der so allein mit seiner Frau sitzt, während alle Kinder, der Sohn bei der Braut, bei sich zu Haus bleiben. Deine Zuckerpuppen waren wunderschön konserviert und hängen in Gruppe am Baum. Deine neue Sendung hat unter den Frauen m der Küche viel Gelächter erregt. Ich durfte nichts sehen. Also - frohe Weihnacht Euch allen!

 

An Ernst Storm, Hademarschen, 24.12.1887:

Mein lieber Ernst!

[…] Unser Baum ist eine wahre Pracht; kannst du nicht ersten oder zweiten Festtag zu uns herüberrutschen?


 


[1] Vergl. Storms Gedicht „Weihnachtsabend“.

[2] Das Weihnachtsfest 1836 verlebte Theodor Storm (1817-1888) nicht in Husum im Kreis seiner Familie, sondern bei Verwandten in Altona. Im Herbst des Vorjahres hatte er seine Heimatstadt verlassen und war nach Lübeck gegangen, um sich dort durch den Besuch des berühmten Katharineums auf sein Studium vorzubereiten; da war der Weg nach Altona weniger beschwerlich als der nach Husum. In Altona wohnte er bei Jonas Heinrich Scherff, einem Kaufmann, der mit einer Cousine von Mutter verheiratet war. Dort begegnete der Primaner einem kleinen Mädchen, der zehnjährigen Bertha von Buchan (1826-1903), die mit ihrer Pflegemutter Therese Rowohl in Hamburg wohnte und ebenfalls zum Weihnachtsfest eingeladen war. Diese Begegnung muss auf den damals 19jährigen Storm einen großen Eindruck gehabt haben. Ostern 1837 begann Storm in Kiel mit dem Jura-Studium und blieb das ganze Jahr über mit Bertha in Briefkontakt. Zum Weihnachtsfest 1837 schickte er ihr das Märchen „Hans Bär“, eines seiner ersten Märchen.

[3] „Wir glauben, dass Schleswig und Holstein für immer ungeteilt zusammen bleiben!“

[4] Storm zitiert sein Gedicht „Weihnachtsgruß“.

[5] Mit dem Juristen Hartmuth Brinkmann (1891-1910) und seiner späteren Ehefrau Laura Setzer (1823-1906) war Storm eng befreundet; Briefwechsel von 1850-1878.

[6] Storm wohnte seit seiner Hochzeit mit Constanze Esmarch im September 1846 im Hause Neustadt 56.

[7] Baron Beisele und sein Hofmeister Dr. Eisele waren bekannte Witzfiguren in den „Fliegenden Blättern“. Vergl. Eva Zahn (Hg.): Querschnitt durch die Fliegenden Blätter. München 1966.

[8] Friedrich Federsen (1790-1863), 1838-1859 Propst von Eiderstedt.

[9] Ludwig Achim von Arnim, Die Appelmänner. (Ein Puppenspiel), in: ders., Sämmtliche Werke. Neue Ausgabe, 7. Bd., Schaubühne II, Berlin 1857, S. 139-224. (Reprogr. Nachdruck Hildesheim/Zürich/New York 1982).

[10] Adresse der Eltern Theodor Storms in Husum.

[11] Johann Lorenz Heinrich Kuhlmann (1817-1900), ein Jugendfreund Storms, der als Arzt in Husum praktizierte.

[12] Magdalena Woldsen, geb. Feddersen (1766-1854); Großmutter von Theodor Storm.

[13] Heinrich Heine: Romanzero, Gedichte (1851); Storm zitiert aus dem 2. Buch („Lamentationen“) das 16. Stück „Im Oktober 1849“.

[14] Hans Strom (1848-1886), erster Sohn von Constanze und Theodor Storm.

[15] Adolf Glaßbrenner: Die Insel Marzipan. Hamburg 1851.

Hugo Bürkncr (1818-1897) schuf Illustrationen zu Johann Peter Hebels und Theodor Storms Gedichten; bekannt wurde er auch durch biedermeierliche Weihnachtsbilder und durch eine Fibel für ABC-Schützen: Hugo Bürkner’s große Bilder-Fibel mit 50 neuen schönen Bildern und Reimen. Leipzig 1851.

Moritz Heger: Deutsches Weihnachtsbuch für die Jugend. Für Kinder von 5-8 Jahren. Dresden 1851.

Wilhelm Hey: Fünfzig Fabeln für Kinder. Hamburg 1833. Noch fünfzig Fabeln für Kinder. In Bildern gezeichnet von Otto Speckter. Hamburg 1837.

[16] Ernst Storm (1851-1913), zweiter Sohn der Storms.

[17] Storm meint eine Laterna magica, ein Projektionsgerät mit transparent bemalten Glasstreifen.

[18] Die „Münchner Bilderbogen“ erschienen seit 1844 bei der Firma Braun & Schneider in München.

[19] Schiefertafel-Bilder zu deutschen Kinderliedern nach Arnim, Brentano, Simrock u. a. Leipzig 1851.

[20] Ein in Schleswig-Holstein bis heute beliebtes Schmalzgebäck.

[21] Storm hat diese Notiz auf dem Vorsatzblatt des Kochbuchs angebracht, es handelt sich um „Betty Gleim’s Bremisches Kochbuch“, das 1847 in einer vermehrten Auflage von Guste Köhler herausgegeben wurde (Bremen: Verlag von Johann Georg Heyse) und eine Reihe von Rezepten enthält, die in der Familie Storms nachgekocht wurden. „Förtchen“ oder „Futjen“ werden allerdings nicht erwähnt, deshalb hat Storm wohl auch vorn im Buch die Zutaten notiert.

[22] Ernst Esmarch (1794-1875), Schwiegervater Storms und seine Frau Elsabe , geb. Woldsen (1795-1873), eine Schwester von Theodor Storms Mutter, lebten in Segeberg.

[23] Karl Storm (1853-1899), dritter Sohn der Storms, die seit 1853 in Potsdam lebten.

[24] Die Eltern Theodor Storms waren der in Husum lebende Advokat Johann Casimir Storm (1790-1874) und seine Ehefrau Lucie, geb. Woldsen (1797-1879); das Ehepaar hatte vier Söhne und zwei Töchter.

[25] Röschen Stein, eine Berliner Freundin des Hauses Storm.

[26]Liesbeth Strom (1855-1899), erste Tochter der Stroms.

[27] Otto Storm (1826-1908), Bruder von Theodor Storm.

[28] Ludwig Tieck: Die Klausenburg. In: L. T.’s gesammelte Novellen. Neunter Band. Berlin 1853 (L.T.’s Schriften. Fünfundzwanzigster Band), S. 73-174.

[29] Ein Gewürzkuchenrezept hat Storm im Dezember 1863 auf die Rückseite eines Briefes an seinen Verleger Heinrich Schindler notiert.

[30] Überrock (franz.).

[31] Storm arbeitete seit 1856 im preußischen Heiligenstadt (Eichsfeld) als Amtsgerichtsrat.

[32] Friedrich Eggers (1819-1872), Kunsthistoriker in Berlin; Mitglied des „Tunnels über der Spree“, Freund Fontanes und Storms.

[33] Im Storm-Archiv hat sich ein Rezept für braune Kuchen erhalten, das dem der Mutter Storms nahe kommen soll.

[34] Zum Verzieren von Weihnachtsbaumschmuck benutzte man Folien aus Messingblech, die ähnlich wie Goldfolien gewalzt oder hauchdünn geschlagen waren. Knittergold war etwas dicker als der „Schaumgold“ genannte Blattgoldersatz.

[35] Wilhelm August Corrodi (1826-1885) schrieb „Ein Buch ohne Titel, aber für Kinder von sieben bis siebenmal sieben Jahren“, St. Gallen 1855.

[36] Heiligenstadt, Thüringen.

[37] Storms Elternhaus in Husum, Hohle Gasse 3.

[38] Simon Lorenzen (1802-1884), Freund der Familie Storm.

[39] Ingwer Woldsen (1785-1857), Verwandter der Storms.

[40] Clausen, der Schreiber; Thomas, der Kutscher.

[41] Simon Lorenzen (1802-1884), Freund der Familie Storm.

[42] Theodor Körner’s sämtliche Werke in 4 Bänden. Stuttgart o. J.

[43] Friedrich Straß: Der Strom der Zeiten, oder bildliche Darstellung der Weltgeschichte von der ältesten bis auf die neuesten Zeiten. 3., rechtmäßige und verbesserte Ausgabe, Leipzig 1828.

[44] Tine, Hausmädchen bei den Storms.

[45] Karl Friedrich Emil Krebs (1815-1897) aus Bredstedt; Vater: Deichinspektor, Schüler an der Husumer Gelehrtenschule bis Michaelis 1830; seit Herbst 1830 Studium in Kiel, Advokat in Bredstedt, enger Freund Storms.

[46] Ludwig Pietsch (1824-1911), Journalist und Illustrator; mit Storm befreundet; Briefwechsel von 18nn-1888.

[47] „Kasper Putschenelle“ ist der Name der rüden Handpuppe in Hamburg, die von einer Spielleiste herab ihre derben Späße treibt.

[48] Topf hieß ein Eisenwarengeschäft in Husum, wohin die Familie Storm 1864 zurückgekehrt war. Constanze Storm starb am 20.Mai 1965 an den Folgen der Geburt ihres 7. Kindes. 1866 heiratete Theodor Storm Dorothea Jensen.

[49] Ludwig Graf zu Reventlow (1824-1893), Landrat von Husum, verheiratet mit Emilie, geb. zu Rantzau (1834-1905); die Familie war mit den Storms befreundet.

[50] Hans Storm studierte an verschiedenen Universitäten Medizin.

[51] C.A. Nissen (1839-1939), Amtsgerichtsrat und Kollege Storms am Husumer Amtsgericht.

[52] Pauline Petersen (1844-1914), Musiklehrerin in Husum.

[53] Emil Souvestre (1806-1854), französischer Schriftsteller.

[54] Deutsch-Französischer Krieg 1870/71.

[55] Im Altenteil oder Abnahmehaus wohnte der Bauer mit seiner Frau, nachdem der Sohn den Hof übernommen hatte.

[56] Dorothea Storm, geb. Jensen (1828-1903), die zweite Ehefrau Theodor Storms.

[57] Ernst Stolle (1818-1893) praktizierte als Arzt in Segeberg und war mit Helene Esmarch, einer Schwester von Constanze, Stroms erster Frau, verheiratet.

[58] Anna Mummy (1809-?), Tante von Dorothea Storm, geb. Jensen, sollte ein Zimmer im „Gasthaus zum Ritter St. Jürgen“ beziehen, dem Altenheim der Stadt Husum für allein stehende Frauen.

[59] Kosename von Friederike Storm (1868-1939), der einzigen Tochter Storms aus zweiter Ehe.

[60] Theodor Petersen (1851-?), Rektor der Schule in Tönning, Freund Storms.

[61] Storms Lyrikanthologie „Hausbuch aus deutschen Dichtern seit Claudius“. Illustrierte Ausgabe, Leipzig 1870.

[62] Dr. Aemil Storm (1833-1897), Bruder Theodor Storms, Arzt in Husum.

[63] Carsten Asmus Jacob: Werke. Ausgewählte Umriß-Stiche v. Wilhelm Müller, hrsg. v. H. Riegel. Leipzig 1869.

[64] Gustav Freytag: Bilder aus der deutschen Vergangenheit, 4 Bde., Leipzig 1859-1867.

[65] Mit der Familie des Wasserbauingenieurs Christian Eckermann (1833-1904) waren die Storms eng befreundet.

[66] Charlotte Storm, geb. Esmarch; Schwester von Constanze, verheiratet mit Aemil Storm.

[67] Fritz Reuter: „Ut mine Stromtid“ (3 Bde 1863/64) und „Ut de Franzosentid“ (1855).

[68] Ferdinand Tönnies (1855-1936), Schulfreund von Ernst Storm, besorgte für Theodor Storm die Korrekturen des „Hausbuchs“. Ferdinand war mit seiner Familie bei den Storms zu Besuch.

[69] Auch die Kinder der Reventlows gehörten zum Freundeskreis der Familie Storm.

[70] Simon Lorenzen (1802-1884), Freund der Familie Storm.

[71] Johannes Dethmann (1846-1880), Bürogehilfe am Husumer Amtsgericht.

[72] Hans Strom (1848-1886), erster Sohn von Constanze und Theodor Storm.

[73] Liesbeth Strom (1855-1899), erste Tochter der Stroms.

[74] Laura Friedlieb, Witwe des Kieler Professorsernst Friedlieb, Theodor Storms Vetter zweiten Grades.

[75] Kosename von Lucie Storm (1860-1935).

[76] Agnes Jensen (1835-1909), jüngste Schwester von Dorothea Jensen, Storms zweiter Frau.

[77] Friederike Hornung, Zimmerwirtin von Hans und Ernst Storm in Tübingen.

[78] Geschirr aus Glas.

[79] Peter Hinrich Herr (1816-1892), Schulfreund Theodor Storms, Pastor im nordfriesischen Langenhorn.

[80] Dr. R. Hoburg war Lehrer am Husumer Gymnasium; das Ehepaar Hoburg mietet die untere Etage von Storms Haus in der Wasserreihe 31.

[81] Julius Mosen: Sämtliche Werke. Neue Ausgabe in 8 Bänden. Oldenburg 1863-1871.

[82] Paul Heyse (1830-1914), Schriftsteller und Freund Theodor Storms; Briefwechsel von 1854-1888.

[83] Storm hatte sich beim Umbau des Hauses Wasserreihe 31 eine Holzdecke im Stile der Neugotik einbauen lassen. Heute das Arbeitszimmer des Dichters im Storm-Museum.

[84] Ernst Storm war nach absolviertem Jura-Studium in den Referendardienst eingetreten.

[85] Friedrich de la Motte-Fouqué (1777-1843), Dichter der Romantik.

[86] Wilhelm Petersen (1835-1900), Regierungsrat in Schleswig; Freund Theodor Storms; Briefwechsel von 1874-1888)

[87] Aus Nürnberg stammende, in  Knittergold gekleidete Engelsfiguren, die als Weihnachtsbaumschmuck dienten.

[88] Die berühmten „Husumer braunen Kuchen“ werden in Storms Novellen „Abseits“ und „Unter dem Tannenbaum“ erwähnt.

[89] Storm kannte die damalige Adresse Paul Heyses noch nicht, der sich in Rom aufhielt.

[90] Ein vergoldeter Lärchenzweig, den man in den Tannenbaum steckte.

[91] Hans Storm hatte 1877 endlich nach mehr als 20 Semestern Studium seine ärztliche Approbation erhalten.

[92] Erich Schmidt (1853-1913), Literaturwissenschaftler und Freund Theodor Storms; Briefwechsel von 1877-1888.

[93] Storms Tochter, die das Stuttgarter Konservatorium besuchte.

[94] Lina Strecker in Stuttgart, Verlobte von Erich Schmidt.

[95] „Egmont vor seiner Hinrichtung“, Stich von Eouis Gallait (1810-1887); „Die heilige Familie“, Stich von Johann Friedrich Overbeck (1789-1869).

[96] Daniel Chodowiecki (1726-1801) schuf die Illustrationen zu Ee Sage: Gil Blas von Santillana, neu übersetzt von W. Chr. S. Mvlius. Berlin 1779.

[97] Wally Schmidt, geb. Strecker (1857-1936), seit 1880 mit Erich Schmidt verheiratet.

[98] Kosenamen von Storms jüngsten Töchtern Friederike (1868-1939). und Gertrud (1865-1936).

[99] Albert Nieß (1843-1913), Zimmermann und Brunnenbauer in Braunschweig.

[100] Zwei Wiegen (dänisch).

[101] Friedrich Thomsen (1842-1906), Husumer Dekorationsmaler.

[102] Lametta (lateinisch-italienisch „lama“, Metallblatt) besteht aus schmalen, dünnen, glitzernden Metallstreifen und ist ebenso wie Rauschgold ein traditioneller Weihnachtsschmuck für den Weihnachtsbaum. Lametta schmückt und symbolisiert am Weihnachtsbaum Eiszapfen.

[103] Die Storms waren 1880 von Husum nach Hademarschen umgezogen.

[104] Gottfried Keller (1819-1890); Schweizer Schriftsteller; Briefwechsel von 1877-1887.

[105] Storm nennt im folgenden Gedichte und Erzählungen des Schweizer Schriftstellers Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898), von dem er mehrere Bücher besaß.

[106] Nach heidnischem Glauben zogen nordische Götter und Göttinnen zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar um, also zur Zeit der Wintersonnenwende.