Theodor Heinrich Ludwig Schnorr

Wunderbare Reisen zu Wasser und Lande und Abenteuer des Fräuleins Emilie von Bornau, verehlichte von Schmerbauch.

Frankfurt 1801

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 [(161)] Inhalt

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Emiliens Kritik der Urteilskraft über Rousseau, Bahrdt und den Menschen – über Autobiographien

– Kritik über sich selbst.

– – über ihre Lebensgeschichte, die sie der Welt mittheilt.

Emilie gibt eine Relation, woher sie den Stoff ihrer Jugendgeschichte genommen.

– gibt eine Kritik über das Frauenzimmer unsers Zeitalters und zwar

     über lediges,

     über verheiratetes – nebst Belehrungen aller Art für beide Teile.

 

–––

 

Emilie von Bornau fängt ihre Geschichte an.

– wird acht Jahr nach dem Tode ihrer Mutter geboren.| [162]

Emilie gibt hierüber eine Erklärung.

Emiliens Mutter stirbt an einer Wette

– – – wird begraben.

– – – steht wieder auf.

Emilie gibt eine ausführliche Relation von ihren Eltern, Geburtsart u. d. gl.

– erzählt die Maximen und die Lebensart ihrer Mutter; ihre Laster, ihre Tugend.

Emiliens Mutter wird schwanger.

– – – lässt ein eigenes Kirchengebet vom Pastor Schwarz abbeten.

– – – erwacht von einem heftigen Schrecken.

– – – weckt ihren Gemahl, der sich aber nicht ermuntern lässt.

Ein Orkan verwandelt das alte Gebäude, das Schloss zu Bellingen, in einen Steinhaufen.

Emiliens Mutter und Friedrich, ein Bedienter, geraten unter die Trümmern.

– Vater wird dadurch gerettet, dass der eine Flügel, das Zimmer, worin er schläft, stehen bleibt.

– Vater springt aus dem Fenster in die Ruine herab.

– Mutter wird glücklich aus den Trümmern gerettet. Friedrich hingegen ist von einem Balken erschlagen.

– Beschreibung der Heftigkeit des Sturms – alle Glocken läuten von selbst; die Finsternis gleicht der ägyptischen. Die Menschen glauben: es käme der jüngste Tag.| [163]

Emiliens Mutter hat heftige Wehen. Der Leibarzt Pillenius bringt, in der Wohnung des Verwalters, wohin sie sich hatte begeben müssen – ein Ei aus dem Leibe derselben.

– Mutter brütet zweimal vier und zwanzig Stunden das Ei in ihrem Schoße. Es wird lebendig. – Es ist ein Mädchen.

– Kopf, so groß als eine welsche Nuss.

– ganze Länge, eine Viertelelle.

– Vater war an der Geburt nicht viel gelegen – Beschäftigungen desselben.

– Mutter kleidet mich in Puppenzeug, und wiegt mich in einer Puppenwiege auf ihrem Arbeitstischchen.

– Säugamme, eine kleine Hündin, Badine genannt.

– Beschreibung des Pastor Schwarz, und seine Verwunderung über die Geburt eines so kleinen Wesens.

Prediger Schwarz will das Kindlein nicht taufen.

– – – äußert die Ursache.

– – – berichtet es an das Konsistorium.

– – – erhält ein Gutachten, woraus die Kleingeistigkeit desselben hervorleuchtet.

– Emilie wird auf einer Wage gewogen

– hat ein Pfund weniger ein halbes Lot.

Die Wunder der Fama von Emilien.

Emiliens Mutter ist unruhig darüber, das Emilie noch nicht getauft ist.

– Mutter sucht diesen Mangel durch vier Louis abzuhelfen.

– – – Der Taufakt wird vollzogen.

Wirkung der Taufe Emiliens.| [164]

Was Emilie ihren Vater war.

Emiliens Urteile über einzige Söhne und Töchter in Hinsicht auf Erziehung.

Emilie zeigt große Belesenheit – gelehrtes Sentiment über Rousseau und Helvetius.

Emiliens Badine, das Säughündchen, gibt sich viele Mühe um sie.

Wie sich ihr Vater und Mutter die Langeweile zu vertreiben suchen.

Im Schlossgarten zu Bellingen eine sehr große Rose mitten im Winter.

Urteile der Menschen über die Rose in Hinsicht auf Emilien.

Drei Geistliche, der Erzbischof von Canterbury, der erste Pope aus Petersburg und der erste Iman aus Constantinopel, die ersten Naturforscher der Welt, kommen zu gleicher Zeit in Bellingen an, um physikalische Untersuchungen darüber anzustellen.

Emiliens Wärterin, die Tochter des Verwalters Zahlmann bringt eine traurige Nachricht – von Emiliens Hundschaft.

– Mutter ist unruhig darüber.

– – – wird vom Pastor Loci darüber belehrt.

– Badine wird abgeschafft.

– Kuhschaft.

– Eltern geben große Feste bei dem Einzuge ins neue Haus – und was sich sonst dabei zuträgt.

Emilie lernt mit dem dritten Jahre sprechen, mit dem vierten gehen.| [165]

Emilie wird von ihrer Mutter in der Schürzentasche getragen.

Emiliens erste Reise. Abenteuer bei einer Spazierfahrt auf dem Rheine. Wird durch einen Kirschkern in den Rhein geschnippt, aber doch glücklich gerettet. Die Folgen äußern sich erst im achten Jahre.

– erste Erziehung – und die großen Fehler, die in Hinsicht auf dieselben, begangen wurden.

Emilie hat schon im vierten Jahre unverkennbare Züge von Schönheit und Vollkommenheit. Emiliens Vater gewinnt sie lieb.

– empfindlichsten Teile werden sehr oft berührt von der Wärterin, Vater c.

– Aufruf an Eltern, Mütter, Erzieher, Erzieherinnen.

Emilie beschreibt sich selbst.

– wird zur Eitelkeit erzogen.

Emiliens Aufruf an Väter, Mütter ⁊c.

– Braut und Bräutigamsspiel schon im sechsten Jahre.

– Aufruf an alle Eltern dieser allgemeinen Torheit wegen.

Emilie wird zur Weichlichkeit gewöhnt.

– wird im achten Jahre krank; hat einen sehr dicken Bauch.

Emilien wird vom D. Pillenius ein Fisch abgetrieben mit Gräten, Floßfedern und Schuppen. – Eine Folge jener Reise zu Wasser, indem sie das Eichen eines Fisches verschlungen hatte. Der Fisch wog drei Pfund.

Emilie wird schon in Gesellschaften gezogen.

– saugt auch darin nichts als Gift ein.| [166]

Emilie spricht gegen unsere sogenannten Gesellschaften.

– kommt hinter das große Geheimnis der Menschwerdung, schon im zehnten Jahre durch ein Kammerzöfchen ihrer Mutter.

Emiliens Aufruf an Väter, Mütter, Erzieher, Erzieherinnen – sehr wichtig, alle Beherzigung verdienend.

Wirkung der vorhergehenden Entdeckung bei Emilien.

Emiliens erster Unterricht von Gänsekiel, dem Hauslehrer des Pastor Schwarz.

Emilie hat keinen Trieb zur Religion. Äußerung und Urteile darüber, die sehr richtig und allgemein sind.

– bekömmt das Amt einer Einnehmerin. Urteil darüber, und wie es ihr dabei ergehet.

– lernt die Liebe von Pastors Minchen und Fiekchen noch genauer kennen.

Gänsekiels vertrauter Umgang mit den Töchtern des Pastors.

Wirkung desselben auf Emilien.

Emiliens vierzehnter Geburtstag wird gefeiert.

Was Emilie an diesem Tage für Geschenke bekommt. Die sonstigen Feierlichkeiten an demselben.

Emiliens Aufruf an die Jünglinge, die die Mädchen so leicht durch ihre Küsse verführen.

Emilie wird einst von ihrer Mutter zu Bette gebracht. Was sich dabei ereignet. Äußerungen ihrer Mutter von ihrer Schönheit in naturalibus.| [167]

Emiliens Urteil über junges Frauenzimmer unsers Zeitalters, und ihre Meinung.

– brennend heiße Sehnsucht, den Geschlechts trieb befriedigt zu sehn.

Emilie verlässt das väterliche Haus.

– kömmt in den Planeten Venus.

– beschreibt denselben.

– geht nackt.

– bekommt Heimweh.

– wird von der Göttin an das Ende des Sterns begleitet und entlassen.

Wie Emilie sich durch Hülfe ihrer Strumpfbänder und ihrer Schere zu helfen weiß.

Emilie kömmt nach vier und zwanzig Stunden wieder in Bellingen an.

– erzählt ihr Abenteuer.

– wünscht Mätresse zu werden.

– findet Gelegenheit, den Geschlechtstrieb zu befriedigen.

– lässt dem Kammerdiener Johann alle Nacht das Fenster offen, welchem die Nase deshalb so oft blutet.

– wird verraten. Johann abgedankt.

Wie es Gänsekiel ergehet und auch zugleich eine Relation von den beiden Töchtern des Pastors Loci.

Gänsekiel stirbt und Rosenthal wird sein Nachfolger.

– Emilie erzählt, was Rosenthal für ein Mann ist

– erhält Unterricht von Rosenthal im Romanenlesen, und wie sie dadurch gebildet wird.

– verirrt sich mit Rosenthal im Haine bei Mondschein, wo sie des Nachts campieren müssen.| [168]

Emiliens Eltern sind darauf bedacht, sie möglichst bald zu verheiraten.

Ehren Schwarz jagt Rosenthal fort. Die Ursache.

– Emilie soll einen Herrn von Helmkragen heiraten – im sechszehnten Jahre. Beschreibung desselben.

Emiliens Urteile über den Adel – sehr interessant

– Eltern tyrannisieren über sie. Ihre Meinung über Heiraten. Wirkungen der Heiratslektion.

Emilie erhält Nachricht, wo Rosenthal ist.

– hält öfters Rendezvous mit ihm.

– muss Helmkragen ihre Hand geben. Bedingungen.

Was hierauf im Schlosse zu Bellingen vorgeht.

Zwiegespräch Rosenthals mit Emilien in der Allee. Rosenthal erschießt sich – wird an dieselbe Stelle begraben.

Emilie wird wahnsinnig.

Emiliens Eltern wenden alle Mühe an, sie zu kurieren.

– Aufruf an Eltern, ihre Kinder nicht zum Heiraten zu zwingen.

Emilie ist der Aufsicht ihrer Wächter entschlüpft – geht eines Morgens fort und – stürzt sich in den Fluss.

–  wird vermisst, gerufen, aufgesucht – nicht gefunden. Ihre Eltern sind untröstlich.

Brief des Amtmann Burrmanns an Emiliens Eltern.

Emiliens Mutter gibt den Geist auf, und stirbt nun wirklich.| [169]

Emilie wird im Rheine gefunden und aufs Trockne gebracht.

Amtmann Burrmann gibt seinem Johann Befehl, sie zu begraben.

Emilie wird in der ganzen Gegend bedauert – und im Garten wird ihr zum Andenken eine Todesurne gesetzt.

Amtmanns Johann bringt Emilien wieder ins Leben, auf welche Art.

Emiliens Gespräch mit Johann. Ihr ferneres Beginnen; Plan.

Emilie wandert in Johanns Jagdhabite über die Grenze – kommt glücklich fort.

– und Johann verzehren als Privatleute in *** alles, was sie haben.

– und Johann wandern nach Frankfurt, wo sich letzterer unter die Soldaten anwerben lässt; erstere nährt sich durch Nähen und Waschen, und was sonst vorfällt.

Johann kömmt um in der ersten Attacke gegen die Franzosen.

Emiliens Leiden über diesen Verlust.

fernere Abenteuer.

Emilie geht nach Hamburg ins Bordell bei Madame ***; bekömmt das Zimmer No. I.

– bekömmt Besuch vom Fürsten von –. Wie es ihr ergeht; bekömmt die Franzosen; ist aber in vierzehn Tagen kuriert.

Emiliens zweiter Besuch – der Fürst von ***

Emilie soll Maitresse bei ihm werden, welche Ehre sie aber ausschlägt.

– bekommt mehrere Besuche.| [170]

Emilien besucht einen englischen Schiffskapitän – Lord Clairville. Seine Bewirtung. Beschreibung desselben. Unterredungen.

Emilie wird die Gemahlin desselben, und geht mit ihm nach London.

– wird ihm untreu. Lord Clairville trifft bei seiner Zuhausekunft Lord Germain in nicht gar sittlicher Lage mit ihr auf dem Sofa; ersticht ihn – und befiehlt: sie solle fortgehen.

Was Emilie noch bei ihm bewirkt.

Eine Fregatte bringt Emilien nach Hamburg. Von da reiset sie mit allen ihren Sachen und 100 Guineen Reisegeld mit Extrapost nach Frankfurt.

Emilie besucht ihren Großoncle, Baron von Unvermögen. Beschreibung desselben.

Was der Großoncle der Emilie rät.

Emilie gibt sich näher zu erkennen, wodurch der Großoncle erst dahinter kommt, wer sie eigentlich ist.

– erzählt ihre geheime Geschichte.

– wird erkannt.

Wie sich der Großoncle darüber ausdrückt.

Emilie wird bekannter mit ihm.

– kann es aber nicht bei ihm aushalten.

– mietet in Frankfurt einen schönen Wagen und fährt nach Bellingen, um ihren Vater zu überraschen.

Was sich in Bellingen bei ihrer Einfahrt ins Dorf zuträgt.

Ein altes Mütterchen bekommt vor Schrecken, dass der Teufel sein Spiel am hellen Tage| [171] treibe, die entsetzlichsten Krämpfe und – stirbt des dritten Tags.

Emilie kommt an.

Wen Emilie zuerst sieht – nämlich den Oncle von Bornau und die ganze Familie desselben.

Wie sich der Oncle von Bornau gegen Emilien beträgt.

Will es erst nicht glauben, dass sie es ist.

Emilie gibt Beweise, die so stark sind, dass sie niemand widerlegen kann.

– erkundigt sich nach ihrem Vater.

– erhält die Nachricht, dass derselbe vor drei Tagen gestorben und schon begraben sei.

Emiliens Vater hat den Oncle von Bornau als Intestaterben eingesetzt.

Emilie legitimiert sich als einzige Erbin.

– erzählt ihre Geschichte von ihrer Geburt ⁊c.

– wird erkannt.

– kleidet sich um, und beweint zugleich ihren Vater.

Pastor Schwarz bekräftigt die Gewissheit, dass es Emilie sei – nur dass sie sich in der Fremde verschönert habe.

Emilie weiß die Komplimente abzulehnen.

Was der Oncle von Bornau über Emilien äußert.

Emilie erzählt haarklein alle ihre Abenteuer.

– findet keinen Beruf, die väterlichen Güter selbst zu übernehmen, und den Oncle von Bornau zu delogieren. Versprechungen des Oncles.

– beschreibt die brave Familie desselben.

– ist das Wunder der Gegend.

– erklärt ein Sprichwort der Holländer.| [172]

Emiliens nachherige Aufführung. Wandelt ohne Tadel.

Emilie weiset alle Schmetterlinge, die nur bloß um Blumen buhlen, zurück.

– lebt ein ganzes Jahr sehr zufrieden in Bellingen.

–- wird auf eine schreckliche Probe gestellet.

– erhält einen Brief von einem Edelmann, Herrn – von Schmerbauch, der in Extenso mitgeteilet wird.

– erliegt – auf das Zureden des Oncles von Bornau.

Was Emilie darauf antwortet.

Oncle von Bornau reiset mit Emilien hin.

Emilie ist in einer Zeit von drei Tagen verlobt und vermählt.

Der Kastellan des Herrn von Schmerbauch hatte alles Erforderliche besorgt.

Dem alten Herrn von Schmerbauch gefällt das nagelneue Trauungsformular des Herrn Pastors nicht.

Was er dagegen einzuwenden hat.

Urteile der Hochzeitsgesellschaft über Braut und Bräutigam.

Beschreibung des Hochzeitsmahls, wo Emilie klar zu Tage legt, dass sie Thümmels Wilhelmine gelesen

Was sonst bei dem Mahle vorgeht.

Herr von Schmerbauch macht um 11 Uhr Schicht und führt seine Braut zu Bette.

Emilie beschreibt die erste Nacht beim Herrn von Schmerbauch.

Die erste Attacke misslingt.

Die zwote bringt sie in ein Meer von –| [173]

Emilie wird über und über be- |

Betttücher werden von Bedienten und Wäscherinnen besehen und bekritikakelt.

Der Alte brummt viel, hat das Podagra.

Wie ihn Emilie besänftigt.

Der alte Herr von Schmerbauch sieht Emilien durch die Finger.

Wer am wenigsten damit zufrieden war, dass der Alte geheiratet.

Emilie geht mit jungen Herren auf Reisen.

Anekdote von Emilien und ihrem Oncle, auf einem Balle in Frankfurt.

Wirkungen der vielen Reisen der jungen Frau von Schmerbauch.

Herr von Schmerbauch kann nichts mehr halten.

Muss alle Augenblicke ein anderes Beinkleid anziehen. Seine Entschuldigungen.

Emilie ist schwanger.

Anfängliche Freude des Alten.

Emiliens Ausschweifungen, selbst während der Schwangerschaft.

Emilie ist sehr beliebt unter ihren bürgerlichen Freunden und Freundinnen.

– macht es zu toll.

Herr von Schmerbauch hängt ihr einen Ehescheidungsprozess an den Hals.

Wem es der Alte Schuld gibt.

Emilie darf nicht wiederkommen. Der Alte lässt sie mit Sack und Pack nach Bellingen bringen.

– ist es zufrieden, wird aber in Bellingen vom Oncle nicht ganz sanft aufgenommen.| [174]

Emilie kommt nieder im Beisein eines Notarius und zween Zeugen mit einem Mädchen, welches aber bald nach der Geburt stirbt.

Herr von Schmerbauch muss ihr lebenslang jährlich tausend Taler Pension auszahlen laut Urteils des Ehescheidungsprozesses.

Emilie lebt jetzt in Mainz, überdenkt ihre Schicksale – die Ursachen ihres Hanges zu Ausschweifungen.

Emiliens letzter Ausruf mit Salomo: Es ist alles eitel!

 

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