Gaslaternen

Die zahlreichen Besucher des Kuhviertels in Münsters Altstadt nahmen es kaum wahr: In den schmalen Sträßchen gibt es noch 22 Gaslaternen. Sie sind von den mehr als 3000 Exemplaren übrig geblieben, die einmal in ganz Münster aufgestellt waren. Die Stadtverwaltung hegt und pflegt diese Relikte aus der Vergangenheit, weil sie dem viel besuchten Kneipenrevier in der Dunkelheit einen historischen Charakter verleihen.

In der Kreuzstraße liegt die 1816 gegründete Brauerei „Pinkus“ Müller, die einzige noch vorhandene Altbierbrauerei Münsters.

Ihren seltsamen Namen verdankt sie dem Brauer Carl Müller, der nach seiner wenig erfolgreichen Schulzeit am Domgymnasium eine Brauerlehre im elterlichen Betrieb absolvierte. Wie er zu seinem Spitznamen „Pinkulus“ kam, lässt sich auf der Homepage der Brauerei (https://www.pinkus.de/, Seite „Chronik“) nachlesen:

Auf einem nächtlichen Ausflug widmet er sich zusammen mit zwei Mitschülern einem „Bullenkopp“, einem sechs Liter fassenden Krug Altbier. Nach fortgeschrittenem Genuss der Hausspezialität überkommt die vermutlich ausgesprochen lustige Gesellschaft ausgerechnet auf der Promenade kollektiv ein dringendes menschliches Bedürfnis, woraus sie stante pede einen sportlichen Wettkampf entwickelt: Als Ausgangsposition gibt es auf der einen Seite ein kleines Mäuerchen, auf der anderen eine brennende Gaslaterne, eine NOCH brennende Gaslaterne...

   

Der offizielle Titel des Gewinners verkürzt sich im Laufe der Zeit zu „Pinkus“. Der Bezeichnete lässt den Namen später sogar in seinen Pass eintragen, denn „Carl Müllers gibt’s so viele, Pinkus ist einmalig!“

Gaslaterne mit einer Jugendstilhalterung

 

Mit den nostalgischen Gasleuchten ist es nun vorbei, wie ein Beitrag in den Westfälischen Nachrichten ankündigt:

 

 

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