Zwei Löwen Klub

 

Zwei Löwen als Halter des Stadtwappens.

Eichenholz, wohl Meister Albert tom Hülse, Munster um 1644. Leihgabe des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Münster.

 

Diese beiden Löwen sind in Münsters Stadtmuseum zu sehen. Eine Tafel erläutert:

Die Löwen als Wappenhalter des Stadtwappens erscheinen seit etwa 1540/1550. Diese beiden Löwen stammen vermutlich vom Jüdefelder Tor aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und veranschaulichen die Wehrhaftigkeit der Stadt. Um 1700 wurden die Löwen als sichtbare Dachstutzen an dem Eckhaus Pferdegasse-Rothenburg angebracht. In diesem Haus tagte ein 1796 gegründeter bürgerlicher Club, der sich bald nach diesen Löwen Zwei-Löwen-Club nannte.

 

 

Am Kanonengraben 9, direkt an der Promenade gelegen, befindet sich das Gebäude eines der ältesten Geselligkeitsvereine Deutschlands. Seine Aktivitäten lassen sich auf eine Schützenbruderschaft zurückführen, die bereits um 1514 urkundlich erwähnt wird. Im Zusammenhang mit dem Umzug dieser Vereinigung in eine Neues Gebäude an der Ecke Pferdegasse/Rothenburg nannten sich die Mitglieder im Dezember 1796 in „Klub zu den zwey Löwen“ um.

Besonderes Kennzeichen waren die beiden am Hausdach angebrachten Löwen, nach denen sich die Schützenwäller-Gesellschaft schließlich umbenannte. Reproduktionen dieser beiden Löwen schmücken den Festsaal des heutigen Klubhauses. Es entstand Anfang der 1950er Jahre und wird vornehmlich von Mitgliedern und deren Familien genutzt. Korporative Mitglieder, z. B. Rotary- und Lions-Clubs, Bruderschaften und studentische Korporationen benutzen das Haus für ihre Veranstaltungen.

 

  

Klubzimmer und Gartenansicht

 

Geselligkeit ist eine von den Zwecken der Alltagsgeschäfte enthobene Grundform des menschlichen Miteinanders und Austauschs, bei der die daran Beteiligten gemeinsamen Werten verpflichtet sind. Geselligkeitsvereine prägten den im frühen 18. Jahrhundert und während der Aufklärung anlaufenden Diskurs des gebildeten bürgerlichen Publikums und dienten im 19. Jahrhundert gleichermaßen der Zerstreuung und Unterhaltung wie der Identitätsstiftung und Einbindung in die Gesellschaft. In dieser Tradition prägt bis heute Gemeinschaft, Feinsinn, Genuss, Kommunikation und Aktivität das Klubleben.

Das Klubhaus kann vielfältig genutzt werden; es gibt eine Gastronomie mit zwei Kegelbahnen und eine Boule-Anlage im Gartenbereich. Man trifft sich zu regelmäßigen Vortragsveranstaltungen, zu sportlichen Aktivitäten und unternimmt gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen.

Heute können laut Satzung Bürger „in selbstständiger Lebensstellung aufgenommen werden, welche ihren Lebensmittelpunkt in Münster oder im Münsterland haben.“

  

 

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