Pängel-Anton und der Karneval
Im Stadtteil Gremmendorf an der Ecke Erbdrostenweg/Albersloher Weg steht seit 1982 eine Dampflok der Baureihe T 9/3, Baujahr 1902 von den Henschel-Werken in Kassel, genannt Pängelanton. Sie ist Schaustück eines kleinen Museums, das von der Karnevalsgesellschaft Pägelanton e. V. unterhalten wird.
Der „Pängel Anton“ bzw. „Pengel Anton“ (oder auch „Pingel Anton“) ist ein westfälischer und norddeutscher Ausdruck für die dampflokbetriebene Eisenbahn. Die Bahnen mussten nach den Betriebsvorschriften wegen der vielen unbeschrankten Bahnübergänge zur Warnung anderer Verkehrsteilnehmer läuten (lautmalerisch pängeln bzw. pingeln).
Neben der Dampflokomotive sind in der Außenanlage des Museums weitere Raritäten der Eisenbahntechnik zu besichtigen, u. a. ein Hauptsignal, ein Prellbock, ein Brückensignal, eine Wasserbetankungsanlage für Dampflokomotiven und eine Draisine. Die Ausstellung in dem kleinen Museumsgebäude ist ein Sammelsurium von historischen Eisenbahn-Exponaten, wie Uniformen, Dienstmützen, Signalkellen, Lampen, Zugschildern und Betriebsgeräten aus Bahnhöfen, Stellwerken und dem Gleisbau.
Außerdem wird die Entstehung des Museums in einer Fotodokumentation gezeigt und die geschichtliche Verbindung des Ortsteils Gremmendorf (seit 1903) sowie der Karnevalsgesellschaft (gegründet 1932) mit der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) dargestellt. Diese betrieb von 1903 bis 1974 die Strecke Münster-Warstein. Zurzeit läuft die Planung zur Reaktivierung des Streckenabschnittes Münster–Sendenhorst für den Personennahverkehr.
Seit 1934 nimmt die aus einer Laienspielvereinigung hervorgegangene Gesellschaft am Rosenmontagszug in Münster teil und ist Mitglied im Bürgerausschuss münsterscher Karneval (BMK), dem 33 Gesellschaften angehören.
Seit 1932 wird alljährlich ein Volksstück in plattdeutscher Sprache zur Aufführung gebracht. Die Laienspielschar ist unter der Bezeichnung „Niederdeutsche Heimatbühne der KG Pängelanton“ weit über Münsters Grenzen hinaus bekannt.