Wochenmarkt auf dem Domplatz

 

Schon im Mittelalter gab es in der Stadt ein reges Marktgeschehen. Daran erinnern alte Straßenbezeichnungen wie Prinzipalmarkt, Alter Fischmarkt, Roggenmarkt und Kalkmarkt. Die älteste Marktordnung stammt aus dem Jahre 1682. Für verschiedene Warengattungen mussten zugewiesene Marktplätze genutzt werden: für Fisch der (Alte) Fischmarkt, für Getreide der Roggenmarkt und für Gemüse und Obst der Prinzipalmarkt zwischen dem Lambertikirchhof und der Stadtwaage am Stadtweinhaus. Zentraler Punkt zwischen den Märkten ist Münsters Marktkirche St. Lamberti.

Die Händler und Bauern nutzten die Bogengänge am Prinzipalmarkt, um sich und ihre Waren vor Regen zu schützen. Weil dann an den Marktagen mittwochs und samstags kein Durchkommen für die Bürger mehr war, mussten sie auf die Straße ausweichen. Mit dem zunehmenden Verkehr und nach Bau der Straßenbahngleise wurde der Markt Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Domplatz verlegt.

 

 

Heute sind es mehr als 150 Stände, die zum Kaufen und Verweilen einladen. Die Marktbeschicker werben auf ihrer Homepage für „Bäckereien, Biowaren & Naturkost, Blumen & Pflanzen, Essen & Trinken, Feinkost & Spezialitäten, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch & Wurst, Gärtnereien, Gewürze, Käse, Kunsthandwerk, Eier & Molkereiprodukte, Obst & Gemüse, Süßwaren, Wild & Geflügel“. Im Frühjahr gibt es zur Freude der Kinder auch noch den kleine Streichelzoo aus lebendem Geflügel und Kleinvieh, nämlich Hühner, Enten und Karnickel.

Die Vielfalt des Marktangebots wird gerühmt; mittlerweile ist der Markt auch ein Magnet für Touristen, die einheimische Käufer wie eine Attraktion fotografieren. Ein Treffen mit Freunden und Bekannten sowie eine Tasse Kaffee mit einem kleinen Imbiss vor oder nach dem Einkauf gehören zum Marktbesuch dazu.

Den Besuchern sei empfohlen, einmal die Bedürfnisanstalten unter dem Domplatz zu benutzen. Zwei steile Treppen führen hinab. Unten erleben „Mann“ und „Frau“ eine Überraschung: Weder schlägt einem der übliche Geruch entgegen noch eine monotone Farbgestaltung. Der Düsseldorfer Konzeptkünstler Hans-Peter Feldmann hat für die „Skulptur Projekte Münster 2007“ diese öffentlichen Toiletten neu gestaltet und mit moderner Badkeramik, farbigen Fliesen, zwei großformatigen Bildern und bunten Glaskandelabern ausgestattet. „Frau“ und „Mann“ dürfen sie kostenlos benutzen und auch einen Blick in das Etablissement des anderen Geschlechts werfen.

Der Markt ist mittwochs und samstags geöffnet; an Freitagen findet ein ökologischer Bauernmarkt statt.

 

 

 

 

 

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