Eine Persil-Uhr
Kurz nach der Eröffnung des neuen Hafenmarktes wurde dort eine alte Persil-Uhr aufgestellt.
Die Uhr stammt aus Coesfeld, stand dort auf dem Bahnhofsvorplatz und rostete allmählich vor sich hin. Das Uhrwerk machte der Stadt große Probleme und musste mehrfach (erfolglos) repariert werden. Schließlich entfernte man sie von ihrem Standort und bot sie zum Verkauf an. Die Eigentümer des Einkaufzentrums am Hafen, Lutz und Max Stroetmann, erwarben die Uhr bereits vor 15 Jahren und ließen sie gründlich renovieren.
Persil ist eine Marke für ein Waschmittel des Düsseldorfer Henkel-Konzerns. Der Name „Persil“ setzt sich aus Bestandteilen der Begriffe Perborat und Silikat zusammen, den chemischen Namen des Bleichmittels und des Schmutzlösers.
Die Werbeuhr wurde in den 1920er Jahren von der Firma Henkel an Dutzende deutsche Städte verschenkt. So wurden moderne Werbeträger in zentralen Stadtlagen platziert und bildeten mit der auf fast 3 m Höhe angebrachten Uhr beliebte Treffpunkte.
Persil war das erste „selbsttätige“ Waschmittel des Düsseldorfer Henkel-Konzerns. Die Chemikalien lösen Schmutz ohne mechanisches Zutun, so dass die Wäsche nicht mehr auf dem Waschbrett gerieben und geschlagen werden musste.
Im Jahre 1922 zeichnete der Berliner Grafiker Kurt Heiligenstaedt die Weiße Dame, die die Persil-Werbung 40 Jahre bestimmte. Die Werbe-Ikone steht für die modische Eleganz der „Goldenen Zwanzigerjahre“.
Wer war die Weiße Dame? Als Karikaturist und Zeichner der Zeitschrift „Simplicissimus“ erhält Kurt Heiligenstaedt von Henkel den Auftrag, ein Persil-Plakat mit einer „luftig eleganten Dame“ zu gestalten. Er geht mit seiner Freundin Erna Muchow in das berühmte „KaDeWe“ am Berliner Alexanderplatz und kauft ihr ein weißes Kleid. Mit einem Florentiner-Hut auf dem Kopf und einer Packung Persil in der Hand steht die 18-Jährige dem Kunstmaler Modell: Daraus wird ab Ende 1922 die Weiße Dame. Diese wird in den darauf folgenden Jahrzehnten zur legendären Werbefigur und schmückt bis in die 1960er Jahre Plakate, Emailleschilder und Hauswände.
Presseinformation der Fa. Henkel
