Briefe an Susanne, Kommentar                                             Brieftext

 

16. Marie-José C.                                              Donnerstag, 6.12.1962

Sacha Distel] (1933-2004), französischer Schlagersänger. Sein Hit war 1962 „Adios Amigo“. In der beiliegenden Zeitschrift Jeunesse cinéma (No. 60, Paris Novembre 1962) sind die Seiten 66-69 Sacha Distel gewidmet.

Johnny Halliday] geb. 1943, französischer Rocksänger. Über ihn ist ein Beitrag in der Zeitschrift Jeunesse cinéma, No. 60, Paris Novembre 1962, S. 62 abgedruckt:

auf dem Bildfunk] im Fernsehen

Petula Clark] geb. 1932, britische Schaupielerin und Schlagersängerin. Hits 1962 waren „Ya Ya Twist“ und „Monsieur“.

Elga Andersen] (1936-1994), in Deutschland geborene Filmschaupielerin, spielte 1962 in dem Film “Siebzehn Jahr –blondes Haar”. In Frankreich war sie im selben Jahr in der Produktion “L'Oeil du monocle“ zu sehen.

Henry Salvador] 1917 in französisch Guiana geborener Jazz-Gitarrist Chansonier, Komiker, Verleger, Musiker und Schauspieler; veröffentlichte 1962 das Schallplatten-Album „SALVADOR succès“.

Jean Jacques Debout] 1949 in Paris geborener Sänger; war 1962 in Frankreich in dem Film „La Gamberge“ zu sehen.

Pat Boone] 1934 geborener US-amerikanischer Sänger. 1962 erschien der Hit „Speedy Gonzales“.

„die Lorelei“ von Heine] Heinrich Heine schrieb 1923 sein berühmtes Gedicht, das auf eine Rheinsage verweist, die als „Lore Lay“ im Jahre 1800 von Clemens Brentano erstmals literarisiert wurde.

Heinrich Heine

Loreley

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldnes Haar.

Sie kämmt es mit goldnem Kamme,
Und singt ein Lied dabey;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodey.

Den Schiffer, im kleinen Schiffe,
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh'.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Loreley getan.

„Rheinsage“ Gabel] Das Gedicht schieb Immanuel Geibel (1815-1884) im Jahre 1834.

Emanuel Geibel

Rheinsage.

Am Rhein, am grünen Rheine,
Da ist so mild die Nacht,
Die Rebenhügel liegen
In goldner Mondenpracht.

Und an den Hügeln wandelt
Ein hoher Schatten her
Mit Schwert und Purpurmantel,
Die Krone von Golde schwer.

Das ist der Karl, der Kaiser,
Der mit gewalt'ger Hand
Vor vielen hundert Jahren
Geherrscht im deutschen Land.

Er ist heraufgestiegen
Zu Aachen aus der Gruft
Und segnet seine Reben
Und atmet Traubenduft.

Bei Rüdesheim da funkelt
Der Mond ins Wasser hinein
Und baut eine goldene Brücke
Wohl über den grünen Rhein.

Der Kaiser geht hinüber
Und schreitet langsam fort,
Und segnet längs dem Strome
Die Reben an jedem Ort.

Dann kehrt er heim nach Aachen
Und schläft in seiner Gruft,
Bis ihn im neuen Jahre
Erweckt der Trauben Duft.

Wir aber füllen die Römer
Und trinken im goldenen Saft
Uns deutsches Heldenfeuer
Und deutsche Heldenkraft.

[im Original:] je te quitte pour aujourd’hui

je t’embrasse bien fort

Ton amie