Theodor Heinrich Ludwig Schnorr Nachtrag zu den wunderbare Reisen zu Wasser und Lande Kopenhagen 1789
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Dem Genius Sr. Hochwohlgebornen Gnaden des Freiherrn von Münchhausen untertänigst gewidmet.| |
Genius: hier im Sinne des menschlichen Geists, der in seiner unsterblichen Seele fortlebt.
Collection of Etruscan, Greek and Roman antiquities from the cabinet of the Honourable William Hamilton (1766) |
Wem anders als Dir, guter holder Genius, kann ich diese Blätter widmen, in welchen die Schicksale Deines Freundes Münchhausen enthalten sind? Du lächeltest mir vom Sternenthron Beifall herunter, als ich schrieb, und schenkest mir Kräfte und Mut.| Bring dieses Buch in der Stunde der guten Laune vor Münchhausens Gesicht, und nenne ihm dann seine Freunde, Jürgen Küper und Hennig Küper. Sag ihm: dass der Geist der Wahrheit, der so sichtbar aus jeder seiner Unterredungen her vorleuchtet, auch mich beim Niederschreiben dieser Blätter beseelte. Und nun lege ich diese Arbeit vor den Thron jener Göttin nieder, vor deren Brust Sonne und Wahrheit funkelt, und die der Sterblichen Inneres mit ihrem alldurchdringenden Glanz überstrahlt.| Enthüllt in diesem von Wahrheit eingegebenen, der Wahrheit gewidmeten Werk, ihr allbeleuchtendes Licht eine einzige Erfindung des Vaters der Lügen; so wälz ich alle Schuld auf Dich, Münchhausens Genius, zurück, und wasche meine Hände in Unschuld. – ––– Lieber Herr von Münchhausen! Verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen Ihre Geschichte nicht geradezu dedicierte. Schon sind mir beide Beine – ich sage es zur Steuer der Wahrheit – Ihrentwegen abgeschossen. – Sollte ich mein übriges Lebensfragment noch durch| eine neue Herausforderung in Gefahr setzen, die Sie mir vielleicht über den Hals schicken würden, wenn ich Ihnen geradezu unters Gesicht träte? Denken Sie: dass ich ein Dänischer Offizier bin, und wie viel kriegerischen Mut wir seit Anfang dieses Jahrhunderts bewiesen haben. ––– |
Küper: niederdeutsch Form von Küfer, Fassbinder, Weinhändler, auch als Bezeichnung für Schenkkellner gebräuchlich Göttin: In der römischen Mythologie ist Veritas die Göttin der Wahrheit, eine Tochter des Saturn. Sie wird sowohl als Jungfrau in Weiß als auch als nackte Wahrheit (nuda veritas) mit einem Handspiegel dargestellt.
La Verite recherchée par les Philosophes. Kupferstich von Bernard Picart, 1707.
Vaters der Lügen: Ihr seyd von dem vater dem teufel,
und nach eures vaters lust wollt ihr thun. Derselbige ist ein mörder von anfang
und ist nicht bestanden in der wahrheit: denn die wahrheit ist nicht in ihm.
Wenn er die lügen redet, so redet er von seinem eigenen, denn er ist ein lügner
und ein Vater derselbigen. Genius: Ein Genius ist eine Person, die außergewöhnliche intellektuelle Fähigkeiten, kreative Produktivität, Universalität oder Originalität aufweist, typischerweise in einem Ausmaß, das mit dem Erreichen neuer Entdeckungen oder Fortschritte in einem Wissensbereich verbunden ist. Genies können Universalgelehrte sein, die sich in vielen verschiedenen Fächern auszeichnen oder in nur einer Art von Aktivität hohe Leistungen erbringen. Unschuld: „Die Hände in Unschuld waschen“ ist eine Redewendung, dir eingesetzt, um zu beteuern, dass man nichts mit einer Sache zu tun hat. dedicierte: widmete, zueignete |
Vorerinnerung, worinnen sich der Herausgeber dieses Nachtrags zu dieser Eigenschaft qualifizieret, und für die Authentie desselben Belege beibringt. –––
Die Schicksale eines so merkwürdigen und wahrheitsliebenden Mannes, als der Freiherr von Münch hausen in Bodenwerder, verdienen allerdings gesammelt und dem Pu|[X]blikum vorgelegt zu werden. In dieser Hinsicht hat sich der erste Herausgeber oder Übersetzer derselben, der vor zwei Jahren auftrat, ein großes Verdienst um das nach Belehrung durstende Publikum erworben. Aber, könnte doch das Publikum fragen: Was hat der Herausgeber für Bürgschaft gestellt, dass er uns Wahrheit und keine Lügen berichtete? Wo sind seine Dokumente? Hat er sich legitimieret? Was verdient er für Glaubwürdigkeit? Zu diesen skeptischen Fragen ist das Publikum um so viel mehr berechtigt, da der Baron von Münchhausen selbst gegen Bekannte und Freunde sich unverhohlen äußert, dass seine Fata’s in jenem Büchlein aufs schändlichste verhunzt, verdreht und entstellt worden; so dass jener ungebetene und unberufene Referent dem Pu|[XI]blikum größtenteils nichts als grobe Lüge berichtet hat. Ich bin für meinen Teil nicht gesonnen, in diesen Fehler zu verfallen. Wahrheit soll mein heiligstes und unverbrüchlichstes Gesetz sein. Ich will nichts erzählen, als wovon ich fest beteuern kann, dass es sich mit dem Baron wirklich so zugetragen hat. Beteuern kann ich es wenigstens, dass es der Baron so und nicht anders im Zirkel seiner Freunde, bei der vertraulichen herz- und launeeröffnenden Flasche, zu erzählen pflegt. Und das Wort eines so wahrheitsliebenden glaubwürdigen Mannes kann doch gewiss jederzeit als bares Factum angenommen werden. So fest ich auch entschlossen bin, dem Leser nichts auf den Ärmel zu heften; so we|[XII]nig kann ich doch fordern, dass er mir alles so schlechthin auf meine Versicherung glauben soll. Ich will also, ehe ich einen Schritt weiter gehe, offenherzig berichten, wie ich zur Kenntnis dieser höchst authentischen Nachrichten und Begebenheiten gekommen bin. Auch will ich somit meine Kreditive, Dokumente und Belege dem Publikum ausführlich vorlegen. Mein seliger Vater war Kleinköther in Bodenwerder. Er nannte sich Jochen Küper. Er hatte 2 Söhne, mich und einen jüngern Bruder. Ersterer – nämlich meine Wenigkeit – erhielt in der heiligen Taufe den Namen Jürgen, und der zweete wurde Hennige benamset. In meinem achten Jahre ernannte mich die Bodenwerder Bürgerschaft zu ihrem Gän|[XIII]sehirten. Ich verwaltete dieses wichtige Amt sieben Jahre lang mit Treue und Fleiß. Mein Bruder schwang sich durch sein Genie, Betriebsamkeit und Lernbegierde in der Folge zum Amt eines Kantors und Küsters in Bodenwerder empor. Im Gänsehirtenstande hatte ich freilich ein trauriges beschnittenes Perspektiv. Mein feuriger, zu Ehren und Würden emporstrebender Geist wurde dieser Karavane bald überdrüssig. Ich mochte etwa mein funfzehntes Jahr zurückgelegt haben, als ich mich fest entschloss, mein Amt zu resignieren. Mein feuriges Blut, meine jugendliche Lebhaftigkeit erlaubte mir indessen nicht, diese Resignation mit vieler Feierlichkeit und Formalitäten zu|[XIV] verrichten. An einem schönen Morgen ließ ich meine schnatternden Untergebenen behaglich und ungestört auf der Weide fortschnattern, kehrte meinen Wanderstab links, und ging von dannen. Ich folgte der Leitung meiner Nase, ohne mir eine eigentliche Reiseroute vorzuzeichnen. So oft ich durch ein Dorf kam, flehte ich das ländliche Mitleiden um Nahrung und Beistand an. Ich war ein schmucker, rotwangigter Junge. Dieser Vorteil war beim schönen Geschlecht meine beste Rekommandation. Das Mitleid der Dirnen und Bauerfrauen ließ mich nicht verhungern. So wanderte ich mit Vaterunserbeten und Litaneiensingen durch ganz Niedersachsen, durch Mecklenburg, Holstein, Schleswig u. s. w.|[XV] Bei dieser Lebensart wuchs meine Gestalt zusehends, ich wurde stattlich und feist. Als ich mich eine Zeitlang im Dänischen herumgebettelt hatte, wurde eine große Rekrutenaushebung vorgenommen. Ein Werber fasste mich aufs Korn. Ich hatte zu wenig Erfahrung, um seine Absichten zu erraten, zu mutmaßen – oder zu fürchten, und ehe ich mich’s versah, war ich Königlich Dänischer Musketier. Unser Regiment lag in Kopenhagen in Garnison. Als ich eines Tages vor einer Hauptstraße schilderte, hatte ich das Glück, von Ihro Majestät, der verwitweten Königin von Dänemark, bemerkt zu werden. Meine Taille, Wuchs, Profil, Embonpoint und Mannskraft erhielt so völlig ihren|[XVI] Beifall, dass sie auf der Stelle beschloss, mein Glück zu machen. Mein delikates ehrfurchtvolles Gefühl erlaubt mir nicht, diese schöne Periode meines Lebens im Detail zu schildern. Genug, ich ward sogleich unter die Leibgarde gesteckt, durchwanderte schnell alle militärische Grade, ward in den Adelstand erhoben, und bin gegenwärtig Major bei der Leibgarde Sr. Königl. Majestät Christian des 7ten von Dänemark. In meinem Patent wurde ausdrücklich angeführt: „dass Ihro Majestät, aus besonderer Rücksicht auf die bezeigte Bravour, Tapferkeit und Diensteifer des N. N. Jürgen Küper, gnädigst geruht hätten, dick besagten Jürgen Küper in den Adelstand zu erheben.“|[XVII] Und nunmehr werden sich meine Leser doch wohl die Teintüre von Poltronnerie erklären können, die unwillkürlich in meine Zueignungsschrift eingeflossen ist. In Kopenhagen nun hatte ich das Glück, mit dem Freiherrn von Münchhausen Hochwohlgebornen Gnaden auf das intimste bekannt zu werden. Damals waren dieselben noch nicht das Spielwerk des allerseltsamsten und feenartigsten Schicksals geworden: denn es war noch vor dem Türkenkriege. Nachdem ich mich von diesem besten und würdigsten Freunde unter Vergießung vieler tausend Tränen – aus Burgunderflaschen geflossen – getrennt hatte, hörte ich viele Jahre hintereinander kein Wort weiter von ihm. Unterdessen unterhielt ich mit meinem|[XVIII] Bruder, dem nunmehrigen Küster Hennig Küper in Bodenwerder, einen fleißigen Briefwechsel. Wie groß war mein Erstaunen, als mich dieser Bruder benachrichtigte, dass des Freiherrn von Münchhausens Hochwohlgeborne Gnaden sich in Bodenwerder wohnhaft niedergelassen hätte, und daselbst en Famille Ihre Lebenstage zu beschließen gesonnen wären! Die Aventüren des Freiherrn verbreiteten sich nun durch ganz Deutschland und Dänemark. Sie wurden allenthalben Gegenstand des Tischgesprächs. Einige glaubten, andere blieben ungläubig. Der größte Theil gab allen diesen Geschichten eine seltsame Wendung. Anstatt über die Sache selbst, über das Wahre und Falsche, Mögliche oder Unmögliche zu räsonieren, hielt man alles|[XIX] für Erfindung, und den Baron – für einen Lügner. Ich nannte diese Behauptungen Verleumdung; ich kannte aus Erfahrung, dass Münchhausen der geringsten Verfälschung der Wahrheit unfähig sei. Diese laute Behauptung verwickelte mich in Händel. Ich forderte mehrmal auf Pistolen heraus – wobei meine Gegner immer so unglücklich zielten, dass mir statt des Kopfs beide Beine abgeschossen wurden. Nun gehe ich auf hölzernen Beinen und Krücken. Nachdem ich nun ein Märtyrer der Münchhausischen Unschuld geworden war, wollte ich doch auch den Grund der Sache näher erfahren. Sie war zu delikat, als dass ich darüber an den Baron selbst hätte schrei|[XX]ben können. Ich wandte mich also an den Küster Hennig Küper, meinen Bruder, und bat ihn, mich über den Charakter, die Schicksale, die Lebensart, Familie u. s. w. des Freiherrn von Münchhausen aufs genaueste zu benachrichtigen. Hier ist die Antwort meines Bruders, die ich ohne weitere Vorrede dem geneigten Leser als mein Beglaubigungsschreiben vorlege.
Bodenwerder, den 13. Mai 1788. Hochwohlgeborner Herr, Hochzuverehrender Herr Bruder Major, Meines Hochwohlgebornen Herrn Bruders veneriertes Schreiben vom 14ten passato|[XXI] habe richtig er halten, und daraus entnommen, wie des Herrn Bruders Hochwohlgebornen Gnaden, von des Herrn von Münchhausen, Hochwohlgebornen Gnaden Conduite, Charakter, Familie und Fatis spezielle Nachricht zu haben wünschen. Diese Frage anlangend, so berichte untertänigst: 1) Dass des Freiherrn von Münchhausen Hochwohlgebornen Gnaden erlittene Fata's allerdings von einer seltsamen, grausenhaften Art sind; wie denn auch der Herr Baron solche allen guten Freunden tagtäglich zu erzählen belieben, welche Erzählungen Seine Hochwohlgebl. mit den entsetzlichsten Flüchen und Verwünschungen zu bekräftigen geruhen, wobei es sich von einem so gottseligen Kavalier nicht vermu|[XXII]ten lässt, dass derselbe vergeblich oder gar fälschlich schwören sollte; und da ich 2) selbst die Gnade habe, dem Herrn Baron Hochwohlgebl. Gnaden fast wöchentlich einmal meinen devotesten Respekt zu bezeugen, und dann bei solcher Gelegenheit aus dessen eigenem hohen Munde seine Fata erzählen höre: So habe nicht ermangeln wollen, meinem Hochwohlgebornen Herrn Bruder dasjenige schriftlich zu kommunizieren, was ich vom Herrn Baron zu erfahren die unverdiente Gnade gehabt, wobei ich denn alles so treulich und gewissenhaft aufgezeichnet, dass ich gegen die ganze Welt dafür repondieren kann.|[XXIII] Womit ich mich meinem Hochwohlgebornen Herrn Bruder zu seiner Gnade und meiner Ehre geneigtest empfehle ⁊c ⁊c Hennig Küper.
Die Küster-Ehrlichkeit, Küster-Einfalt und Küster Wahrhaftigkeit meines Bruders leuchtet aus diesem Briefe so unverkennbar hervor, dass die nachstehende Erzählung keiner weitern Bürgen bedarf. Ich habe bloß den etwas weitschweifigen Stil meines Bruders verändert, und dasjenige weggelassen, was aus meines Vorgängers Relation, obgleich sehr mangelhaft, bekannt war. Sollte nun irgend ein Leser an der Wahrhaftigkeit der nachstehenden Erzählung zweifeln, oder nicht glauben wollen, dass des Baron von Münchhausen Hochwohlgeborne Gnaden es so und nicht anders zu erzählen belieben, der wende sich durch die Post an den Küster Hennig Küper in Bodenwerder. Man erbittet die Briefe franco, die dann aufs prompteste sollen beantwortet werden. Weiter habe ich nichts vorzuerinnern.
Geschrieben Kopenhagen, den 17. Aug. 1788. –––|
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Authentie: Authentizität: Echtheit, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit als grobe Lüge berichtet hat: Sozusagen aus dem Glase Punsch geboren, im engsten Freundeskreis zum besten gegeben, waren Münchhausens „lügenhafte“ Abenteuergeschichten nur für diesen Kreis und für den Augenblick bestimmt. Pastor Cludius, der zu der Runde gehörte, berichtete darüber, Münchhausen habe seine Geschichten „cavelierement, mit militärischem Nachdruck, aber mit der leichten Laune des Weltmannes zum besten gegeben als Sachen, die sich schon von selbst verstehen.“ Doch muß der große Fabulierer eine besondere Phantasie und Erzählkunst besessen haben, so daß die Geschichten nach und nach, von Mund zu Mund weitererzählt, im Hannoverschen Adel bekannt wurden. Schon 1772, also 13 Jahre vor dem ersten Erscheinen der Geschichten, berichtet ein Verwandter, Amtmann von Münchhausen aus Springe: Als bei einer Jagdgesellschaft das Jägerlatein gar zu massiv geworden sei, habe einer der Anwesenden eingeworfen: „Wie der Herr von Bodenwerder doch noch ganz andere Taten getan...“ Seine Erzählungen waren offenbar schon damals ein fester Begriff.
Münchhausen hat also nur seiner Fabulierlust gelegentlich
freien Lauf gelassen. An eine Niederschrift, geschweige denn eine
Veröffentlichung, hat er niemals gedacht. Das hätte sich nicht vertragen mit der
Ehre eines Calenbergischen Edelmannes! Verständlich also, daß er keineswegs
erbaut war, als ihm zu Ohren kam, seine Geschichten seien - noch dazu unter
seinem vollen Namen! - im Druck erschienen. Er hat das Bürger und Lichtenberg,
die er für die Autoren des Buches hielt, sein Leben lang nicht verziehen. Wer
läßt sich schon gern in aller Öffentlichkeit als „Lügenbaron“ bezeichnen!
zu erzählen pflegt: Er
war ein durchaus reeller ehrenhafter und wahrheitsliebender Mann; sein
improvisatorisches Talent wußte aber aus den gewöhnlichen Jad-, Kriegs- und
Reise-Ereignissen mit schlagendem Witz die Phantasiebilder zu schaffen, und wenn
er im Laufe des Erzählens erst warm ward, besonders bei Kriegs- und Jagdkämpfen,
gegen Türken, Bären und Wölfe, mit Gestikulationen so lebhaft vorzuführen, daß
die Hörer wirklich die Sache zu sehen wähnten. Er war mit seinem Talent so wenig
irgend zudringlich, als durch Wiederholungen langweilend. Es kam nur treffend,
entweder bei Gelegenheiten, die der Moment bot, oder wenn er von seiner
Gesellschaft, besonders bei und nach Tafel in richtiger Weise hineingeführt
ward. [...] Fast nur in dem vertrautesten Kreise von Freunden und Bekannten war
er zum Erzählen zu bringen, gewöhnlich nur nach dem Abendessen, nachdem sein
kolossaler Meerschaumkopf mit kurzem Rohr, in Rauch gesetzt war und ein
dampfendes Glas Punsch neben ihm stand. Fing das Gespräch an, lebhafter zu
werden, so wirbelten auch die Wolken aus seiner Pfeife immer dicker empor; seine
Arme wurden immer unruhiger; – das kleine Stutzperrückchen, – […] fing an, durch
die Hände auf dem Kopfe herum zu tanzen, das Gesicht ward lebhafter und rother
und der sonst sehr wahrhafte Mann wußte dann bei seiner lebhaften Imagination
alles so bildlich vorzumalen u. s. w. Kleinköther: Der Köther, eine kleinbäuerliche Schicht von Landbesitzern (die sogenannten unterbäuerliche Schicht) die ohne Grund und Boden oder nur mit kleinsten Parzellenbesitz in der Dorfgenossenschaft lebten. Es waren zum größtenteils die jüngeren Söhnen von den sogenannten 'alten Höfen' (Hausleuten). Der Köther diente größtenteils als Knechte oder Tagelöhner (da ohne ausreichender Ackernahrung), heirateten gewöhnlich eine Magd und erhielten von den Hausleuten gegen Übernahme von Abgabe- und Dienstverpflichtungen einen Siedlungs- bzw. Bauplatz. Kleinköther bezeichnet einen Achtelbauern. Kantors und Küsters: ein Küster ist verantwortlich für die Vorbereitung des Kirchenraums und der Sakristei für den Gottesdienst. Mit dem Küsterdienst sind oftmals auch die weitergefasste Betreuung einer Kirche mit Aufgaben eines Hausmeisters (wie die Verwaltung, Instandhaltung und Reinigung des Bauwerks), Kirchenschweizers und Glöckners sowie andere liturgische Dienste, technische oder handwerkliche Tätigkeiten verbunden. Der Kantor bezeichnet den musikalisch tätigen Vorsteher in einem Gottesdienst. Rekommandation: Empfehlung, Fürsprache Litaneiensingen: Die Litanei ist eine Form des gemeinschaftlichen Gebets, bei der von einem Vorbeter Anliegen oder Anrufungen vorgetragen und von der Gemeinde mit einem gleichbleibenden Ruf (zum Beispiel „erbarme dich unser“ oder „bitte für uns“) beantwortet werden.
Königlich Dänischer Musketier: Die Musketiere waren eine Truppengattung der Infanterie, die ursprünglich mit
Musketen bewaffnet war. Diese namensgebende Waffe kam im Laufe des 16.
Jahrhunderts auf und war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Hauptbewaffnung
der Linieninfanterie. Im 18. Jahrhundert wurde damit eine zwischen Jägertruppe
und Linieninfanterie angesiedelte Leichte Infanterie bezeichnet. verwitweten Königin von Dänemark: Juliane Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1729-1796) war Königin von Dänemark und Norwegen. Sie heiratete 1752 auf Schloss Frederiksborg König Friedrich V. von Dänemark als dessen zweite Frau. Nach dem Tode Friedrichs V. 1766 zog sie sich auf ihren Witwensitz zurück, Johann Friedrich Struensee hielt sie in seiner Zeit als Minister (1770–1772) von jeder politischen Mitsprache fern. Sie stand ihrem Stiefsohn, dem verhaltensauffälligen Christian VII., nicht sonderlich nahe und hoffte auf die Thronfolge ihres eigenen Sohnes Friedrich. Im Jahr 1772 spielte sie eine entscheidende Rolle beim Sturz von Struensee, indem sie die Initiatoren um Ove Høegh-Guldberg nach Kräften unterstützte und ihnen Rückendeckung beim König verschaffte. Juliane Marie befürwortete Struensees Hinrichtung und soll auch die Ehefrau Christians VII., Königin Caroline Mathilde, lieber tot als ins Exil verbannt gewünscht haben. Die Königinwitwe hatte nun zusammen mit Minister Høegh-Guldberg die tatsächliche Macht im Königreich; diese endete mit der Regentschaft Friedrichs VI. ab 1784.
1780 nahm sie die vier überlebenden Geschwister von Iwan VI.
(Kinder des Prinzen Anton Ulrich von Braunschweig) am Kopenhagener Hof auf.
Carl Gustaf Pilo: Porträt von Königin Juliane Marie von Dänemark, um 1750.
Christian des 7ten von
Dänemark: Christian VII. (1749-1808) war König von Dänemark und Norwegen von
1766 bis 1808 und Herzog von Schleswig und Holstein sowie von 1766 bis zum
Vertrag von Zarskoje Selo 1774 Graf von Oldenburg und Delmenhorst. Er stammte
aus dem Haus Oldenburg. Christian VII. galt als geistesgestört. Der Nachwelt
bekannt ist er vor allem wegen der Affäre um seinen Leibarzt Johann Friedrich
Struensee.
Jens Juel: Porträt von Christian VII von Dänemark dick besagten: das Adjektiv dickbesagt bedeutet oft erwähnt und wurde bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts bei ironischer Nachahmung des Kanzleistils verwendet. Teintüre von Poltronnerie: Anflug von Feigheit en Famille: franz. im Kreise der Familie. 1745 riefen Erbauseinandersetzungen Münchhausen nach Bodenwerder. Er erhielt Urlaub, doch es kam zu keiner Einigung. So fährt er wieder nach Rußland - aber es ist keine hoffnungsfrohe Reise wie sieben Jahre zuvor. Denn er muß langsam erkannt haben, daß es mit Aufstieg und Karriere für ihn vorbei ist. Noch immer wartet er auf eine Beförderung. Erst 1750 wird er zum kaiserlich-russischen Rittmeister vorgeschlagen. Seine Vorzüge werden genannt: Sein Dienstalter, seine Straffreiheit - und seine Kenntnis des Lesens und Schreibens! Ein kaiserlicher Ukas spricht dann die lange vergeblich erhoffte Ernennung aus. Darin wird auch seine Tapferkeit ausdrücklich erwähnt.
Doch das täuscht Münchhausen über seine Situation nicht hinweg.
Rußland hat ihm das Glück versagt, und zudem ist er in Bodenwerder wieder wegen
der Erbteilung nötig. Wir sind über das Erbe im Bilde durch die Titel, die
Hieronymus führte: Erbherr auf Rinteln, Schwöbber und Bodenwerder, Gutsherr auf
Hunzen (bei Bodenwerder). Sein Bruder übernimmt Rinteln, er selber Bodenwerder.
Ende 1750 erbittet Münchhausen einen einjährigen, anschließend um ein weiteres
Jahr verlängerten Urlaub, und dann nimmt er seinen Abschied. Er scheint nach
Rußland nicht mehr zurückgekehrt zu sein. Urkundlich ist darüber nichts bekannt,
doch beweisen Schriftstücke aus den nächsten Jahren durch ihr Datum, daß
Hieronymus von Münchhausen nach Bodenwerder heimgekehrt ist und von nun an
ständig dort gewesen sein dürfte. Die Abenteuerjahre sind vorüber. Aber sie
haben den Herrn des bescheidenen Bodenwerderer Gutes zum Weltmanne werden
lassen, und er zehrt sein Leben lang davon. Ohne die Erlebnisse in der Fremde,
die schon in sich den Schimmer des unwirklichen Abenteuers tragen, wäre er
vielleicht nie der große Fabulierer geworden. Von nun an führt Hieronymus von
Münchhausen das Leben eines Landedelmannes, der seine Gutswirtschaft bestellt,
gelegentlich geselligen Verkehr mit seinen Gutsnachbarn pflegt, und dessen
liebster Zeitvertreib die Jagd ist. Pferde und Jagdhunde sind seine größte
Freude, und der Rösemeyer ist ein Leibjäger, wie man ihn sich wünscht! Aventüren: Abenteuer, Wagnis
andere
blieben ungläubig: Um die Mitte vorigen Jahrhunderts gab es wirklich einen
Herrn von Münchhausen, der seinen Humor darein setzte, unglaubliche
Jagdabenteuer zu erzählen, so wie die Aufschneidereien der Reisebeschreiber zu
verspotten, und der hiezu in Person ihre Rolle zu spielen unternahm; stundenlang
saß der bejahrte hannöversche Edelmann in der Allee zu Pyrmont, und hielt den
Zuhörern, die sich um ihn versammelten, die ausführlichsten Erzählungen von
seinen Fährlichkeiten und Abenteuern, wobei, wie ausschweifend und toll seine
Mittheilungen auch werden mochten, doch sein treuherziges Aussehen und sein
ruhiger Ton sich nie veränderten. Ich habe in Hamburg alte Leute gesprochen, die
in Pyrmont den wunderlichen Erzähler in all seiner Herrlichkeit noch gesehen
hatten.
für einen Lügner: Der Wohnsitz des berüchtigten Herrn von
Münchhausen, dessen Namen die unter demselben herausgegebenen
Lügen aller Orten bekannt gemacht
haben. Vor wenigen Jahren machten wir noch die persönliche Bekanntschaft des
armen alten Mannes und seines bewundernswürdigen Talentes, dessen er sich noch
am Rande des Grabes erfreute; ohnerachtet es eben so gewiß seyn mag, dass auf
seinen Namen unschuldigerweise unbeschreiblich viel gelogen worden ist.
auf Pistolen: Nach modernen
Schätzungen fochten etwa 25 % der Adligen mindestens einmal im Leben ein Duell
aus. Häufig wurde dabei aber eher der Form Genüge getan, indem man z. B. bei
Pistolenduellen Bedingungen vereinbarte, die eine Verwundung eher
unwahrscheinlich machten, oder sich gar bemühte, den Gegner nicht zu treffen.
Paar Flintlock Duellpistolen mit Koffer und Zubehör, ca. 1780-1800 Conduite: Verhalten, Benehmen Fatis: Plural von fatum, Schicksal repondieren: antworten, entsprechen; für etwas einstehen, bürgen franco: italienisch franco di porto, „freie Beförderung“, das Geld, das der Absender der Post für den Transport und die Zustellung der Sendung zu zahlen hat.
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Zur zweiten Ausgabe. –––
Diese zweite Ausgabe des zweiten Bändchens der wunderbaren Reisen des Freiherrn von Münchhausen in Bodenwerder war eben so natürlich, als es natürlich ist: dass die Bäcker, die Brauer und andere Gewerbe, die für des Leibes Notdurft und Nahrung sorgen, wieder backen und brauen, wenn das Alte aufgegangen ist. Mancherlei Nachfragen aus Osten, Westen, Süden und Norden machten es notwendig, auch diese Speise von neuem wieder aufzutischen, und dem leselustigen Publikum darunter den geforderten Dienst zu leisten. Übrigens kann ich hierdurch auf Cavaliersparole versichern: dass man nicht im| mindesten die Absicht gehabt, den Baron zum Besten zu haben – wie es denn allgemein genug bekannt ist, dass derselbe ein sehr rechtschaffener, guter und gastfreier Mann ist. Dass er gewohnt ist, seine Gesellschaften durch Erzählung seiner Abenteuer aufzuheitern, und sie für die lauteste Wahrheit auszugeben, ist weltbekannt. Warum sollten diese Ergötzlichkeiten nicht gedruckt erscheinen können? Sie haben sicher noch nichts dazu beigetragen, dass die Ordnung oder das Recht irgend eines Menschen dadurch gekränkt worden. Jocosus Hilarius erzählt uns ja auch wohl Fabeln, worüber das ganze Publikum lacht. Und Fabeln dienen oft zur Belehrung, wenn sie ihr gehöriges Salz haben. Die Fabeln der Alten, waren sie etwas anders als Lügen? J. von Küper, Major bei der Leibgarde Sr. Königl. Maj. Christian VII. in Dänemark. –––|
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Das Vorwort „zur zweyten Ausgabe“ hat Schorr in der zweiten Auflage seiner ersten Münchhausiade von 1789 zwischen Vorerinnerung und Inhalt eingeschoben (Schnorr 1795, S. XXIII-XXIV). Cavaliersparole: militärischer Wahlspruch, hier im Sinne von Ehrenwort
weltbekannt: „Freiherr von Münchhausen (geb. i. d. Hannöverischen) hat
seinen Namen wegen der scherzhaften Erzählungen von abentheuerlichen Reisen, die
er gethan haben wollte, zum Sprüchworte für übertriebene Erdichtungen gemacht.
Er hatte nemlich in Erzählung solcher, mit einer monströsen Phantasie
zusammengesetzten, Begebenheiten eine ungeheure Stärke: bald hatte er mit dem
Odem seiner Nase eine ganze Flotte zurückgeblasen; bald auf einem Schneefelde
sich niedergelegt, und sein Pferd an einem Pfahl gebunden, das dann bei
eingetretenem Thauwetter an einer Thurmspitze in den Lüften gehangen hatte etc.
Ein eignes Bändchen solcher Erzählungen erschien zuerst in England, wo es ein
Recensent gar für eine Satire aufs Ministerium oder Parlament hielt“. Jocosus Hilarius: Im Jahre 1977 veröffentlichte Gottfried August Bürger „Neue weltliche hochteutsche Reime“ unter dem Pseudonym M. Jocosus Hilarius (Magister Scherzhaft Fröhlich).
Neue weltliche hochteutsche Reime enthaltend die abenthenerliche doch wahrhaftige Historiam von der wunderschönen Durchlauchtigen Kaiserlichen Prinzessin Europa und einem uralten heidnischen Götzen Jupiter item Zeus genannt, als welcher sich nicht entblödet, unter der Larve eines unvernünftigen Stieres an höchstgedachter Prinzessin ein crimen raptus, zu teutsch : Jungfernraub auszuüben. Also gesetzet und an das Licht gestellet durch M. locosum Hilarium, Poët. caes . laur. 1777.
Leibgarde: Die Königliche
Leibgarde (Den Kongelige Livgarde) ist ein Regiment der Dänischen Armee. Der
Verband dient sowohl als reguläres Infanterieregiment als auch zusammen mit dem
Gardehusarregimentet als Teil der Garde des dänischen Königshauses. Er ist in
zwei Kasernen (Gothersgade in Kopenhagen und Høvelte) untergebracht. Die
Leibgarde wurde 1658 von König Friedrich III. als reguläres Infanterie- und
Leibgarderegiment gegründet. Neben dem Infanterieverband, genannt Leibgarde zu
Fuß, gab es von 1661 bis 1866 einen zusätzlichen Kavallerieverband, der als
Berittene Garde bezeichnet wurde. Des Weiteren gab es die Drabantgarden
(Trabantengarde) und das Grenaderkorpset (Grenadierkorps), beide Einheiten
wurden 1663 mit der Leibgarde zu Fuß verschmolzen.
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Inhalt. ––– Dedikation Prolog an den Herrn von Münchhausen Vorerinnerung , worin sich der Herausgeber dieser Erzählungen zu dieser Eigenschaft qualifiziert, und für die Autenthie desselben Belege beibringt Belege selbst Der Freiherr von Münchhausen ist in Konstantinopel Hält Nachmittagsruhe Sein Jagdhund isst ihm, weil er Rebhühner in seinem Magen wittert, die Rebhühner samt dem Magen heraus Lässt sich einen Schweinsmagen einnähen| Wie der Baron zu den Rebhühnern gekommen Fatalitäten des Schweinemagens Geht zum Iman Wird vom Großsultan nach Marokko bestimmt in wichtigen Aufträgen Wird vom Sultan mit einem Pferde beschenkt Nimmt besondere Übungen damit vor Schnellt damit in 15 Minuten über ein stundenlanges Weizenfeld, ohne eine Ähre niederzudrücken Schweinemagen wird durch die starke Bewegung in einen Menschenmagen verwandelt Reiset ab nach Marokko Sonderbare Abenteuer auf der See Sieht, wie 2 Herren sich an einander bene tun Reitet auf einem Walfisch Streitet mit einem Haifisch und siegt Gerät zwischen 2 Feuer einer Flotte, die eben in Aktion ist Fängt 3 Kugeln von 24 Schleudert ein Schiff beim Kiel eine englische Meile weit Setzt sich auf sein Pferd und jagt im vollen Galopp davon Ankunft in Marokko| Münchhausen besieht den Marstal – die Menagerie – das Bosquet Packt Rebhühner und Amseln in einen Beutel und schickt sie auf der Post nach Deutschland Trinkt die muselmännischen Kavaliere gewaltig zusammen Fährlichkeit zu Schiffe Kommt dadurch zu einer wunderbaren Entdeckung Wird zum König nach Nubien mit wichtigen Aufträgen gesandt Zerreißt unterwegs einen Löwen, wie man ein Böcklein zerreißt Hat besondere Schicksale mit seinem Hut und Handschuhen Bekommt doch die Peitsche glücklich wieder Kömmt in Nubien Findet da eine wunderbare Mode mit Audienzkollekten Die Audienzkollekten selbst Besteht einen Drachen, und tötet ihn mit Kuchen von Pech, dass er mitten entzwei berstet Tauscht mit dem König von Nubien sein Pferd gegen 2000 Rthlr. und einen Leibstraußen des Königs um| Münchhausen reiset ab auf dem Straußen Ist in Gefahr, den Hals zu brechen Muss verkehrt reiten , weil der Strauß verkehrt fliegt Ist in Gefahr, erschossen zu werden Verliert alle seine Barschaften und Geschenke für den Kaiser von Marokko, weil der Mantelsack vom Straußen herunterfällt Findet endlich Mittel, ihn herumzukriegen Lenkt aus Angst über das mitteländische Meer nach Venedig Der Strauß kann nicht mehr fliegen Münchhausen kömmt auf Brettern glücklich zu Venedig an Was sich in Venedig begibt Münchhausen macht Bekanntschaft mit dem Bildhauer Gorgoni Trommelt in Venedig die Menschen zu einer Luftreise zusammen Trifft einen Mathematiker an Lässt sich ein Schiff von Fischbein machen, und unternimmt eine Reise zum Mond Hat eine besondere Art erfunden , Luftschiffe und Wasserschiffe in Ermanglung des Windes zu regieren , die besonders Luftschiffern von großer Wichtigkeit sein muss| Wie Münchhausen auf diese Entdeckung kömmt Es gebricht dem Straußen oben in der Luft an Kräften – wie Münchhausen diesen Schwachheiten abhilft Schrumpft samt seinem Bedienten gewaltig zusammen Legt sich schlafen Wird aufgeweckt Kömmt in die Atmosphäre des Mondes Beschaffenheit der Einwohner Münchhausens Augen sind während der Reise gewaltig verdüstert Steckt an den Augen eines Katers eine Pfeife Tobak an Reiset zum Mars Was sich auf dieser Reise begibt Münchhausen sitzt in einer Schneewolke Wird durch einen Sturm daraus erlöset Findet Bäume, die Schuh, Strümpfe und alle mögliche Kleidung tragen Findet gewaltig viel Wind und hässlichen Geruch Ihm wird der Strauß weggekapert Maximen der Einwohner des Mars Münchhausen bekommt Umgang mit einem Weisen, der ihn vom Jupiter unterrichtet| Münchhausen hat einen besondern Traum Reise zum Jupiter – kömmt einem Trabanten desselben zu nahe, der Trabant gleitet ihm in seine weite Rocktasche Merkwürdige Entdeckungen darauf Einwohner auf dem Jupiter Beschaffenheit desselben Münchhausen wird mit Euler aus Petersburg bekannt, der ihm den Fallschirm gibt Wird mit dem Oberforstmeister Xanthier bekannt – und sieht seine Hunde wieder Münchhausens Fallschirm kömmt in die Hände Blanchards Münchhausen bemerkt die Ursache der Ebbe und Flut auf dem Monde Schneidet ein Loch in den Mond und kömmt in einem großen Häckerlingsgestöber drei Meilen von St. Petersburg zur Erde nieder Buttert Eskortiert eine Schlittenfahrt Ihro Majestät der Kaiserin von Russland Was sich auf der Reise begibt Münchhausen schießt wilde Gänse Sieht ein Beispiel von der Regelmäßigkeit russischer Truppen| Münchhausen ist Erfinder einer ganz besondern Pastete in Moskau Macht eine Reise nach Norogrod Begebenheit mit einem Bären Verirrt sich auf der Jagd, wird zu Wasser, und schwimmt auf seiner Jägertasche in seinem eigenen Schweisse bis dicht an den Ladogasee, wo ihn sein Sultan rettet Geht nach Liefland Bekommt eine Liefländerin zur Braut und bald darauf zur Frau Küsst seiner Braut ein Loch in den Backen Sucht Kiebitzeneiern und gerät in den Moor Wird von seinem Hunde erlöset Sucht noch mal Kiebitzeneier Gerät in Gefahr, sein Leben in dem Moor zu verlieren – wird von einem Fuchs herausgezogen Findet auf der Jagd versteinerte Hirschlosung, und schickt sie zu Paternostern an den heiligen Vater zu Rom
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Münchhausens Partisan erzählt noch einige Merkwürdigkeiten Von dem Verlust des Familiums des Barons| Eine besondere Kegelgeschichte lieset eine Beschreibung vor von den Merkwürdigkeiten der Stadt Bodenwerder und dem Landsite desselben Beschreibung der Reise des Barons auf einem Klettenblatt – – seines anmutigen Gartens – – seines Bosquets und der Merkwürdigkeiten in demselben – – der Grotte – – des Tempels – – eines Hundes – – seiner Gewehrkammer – – seines schönsten Zimmers Elegie auf den Tod des Herrn von Münchhausen
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