Compendium Rarissimum
Die ganze Kunst der Magie, systematisiert von den berühmtesten Meistern
Blatt 30-36 |
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30r vacat
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30v Compendium Operationis. Nahmen der Bösen-Geister, zum Beschwören. Die Obristen darunter sind folgende: 4: Lucifer. Leviathan. Satan. Belial. Die 8 untere Fürsten sind folgende: Astaroth. Margots. Asmodai. Belzebub. Oriens. Baimon. Aritton. Amaimon. Die untersten im Range sind folgende. 12: Morech. Nabhi. Tirama. Nudaton. Zagrion. Parufur. Rigaton. Zugula. Ramaison. Kilik. Sumuran. Aloggiell. Si isti quatuor Principes comparuerint, palam facere ipsis debes, quod tu eos virtute Dei JEHOVAH. vocaveris, non ex Curiositate, nec malitia, sed ad emolumentum tui, et totius Generis humani, et Gloriæ DEI, qui Dominus omnis Creaturæ, et ipsorum est. Demandabis eis itaque, ut tibi vocati compareant, vel in locum sui, suos subordinatus mitant, mandateque tua semper peragant. In Signum obedientiæ, vade ad Altare, et porrige illis manu dextra baculum sacrum foras, quod unus quisque ipsorum tangere debet. Ante Dimissionem combure Sigilla ipsorum in Igne Sacro. Oratio Adonai sanctifica me et res omnes meas, ad hanc Operationem destinatas, ut vere sanctificatus et mundus, dignus sim Comunione Angelorum, Tuæ Divinæ Sapientiæ, et potestatis super malos Spiritus, quod solum uncti tui consequuntur. Amen.
Demum inunge unguento sacro frontem tuam, cingulum extremitates baculi tui, et Inscriptionem Altaris. In quo loco memoriam mei Nominis fundaveris, ibi ad Te veniam, et Te benedicam.
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Compendium Operationis: Zusammenfassung der Operation
Die Obristen: Quelle (Touch Me Not): Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie und in erstaunlichen Dingen. Ed. Johann Scheible. Stuttgart: Johann Scheible, 1853 ['Cologne: Peter Hammer, 1725'], p. 277.
Lucifer: auch Lucifer, ist der lateinische Name des Morgensterns (Venus). Wörtlich übersetzt bedeutet er „Lichtträger“ (zu lateinisch lux, ‚Licht‘ und ferre, ‚tragen, bringen‘). Im Christentum gilt Luzifer als Name eines Engels, der gegen Gott rebellierte, um sich ihm gleichzumachen und daraufhin aus dem Himmel verbannt wurde. Daraufhin wurde Luzifer zum Gegenspieler Gottes, Urheber des Bösen und mit dem Teufel gleichgesetzt. Nach manchen häretischen Bewegungen, wie den Bogomilen und Katharern, habe Luzifer daraufhin sein eigenes Reich gegründet, welches in der Schöpfung der Welt resultierte. In der Belletristik taucht Luzifer häufig als Herrscher in der Hölle auf.
Im Mittelalter wurde „Luzifer“ schließlich durch die Kombination
von Jesaja 14,12 EU (Sturz des Sohnes der Morgenröte) mit der Stelle im
Lukasevangelium (Sturz Satans) auch im allgemeinen kirchlichen Sprachgebrauch
zum Synonym für den Teufel oder den Satan. Im Brauchtum und in der Literatur
wird gelegentlich auch zwischen Luzifer, dem Höllenfürsten und Satan als seinem
Henker unterschieden. Auch Peter Binsfeld unterscheidet zwischen dem Satan als
dem Dämon des Zorns und Luzifer als Dämon des Hochmuts. Superbia hält sich in
der mittelalterlichen Tradition als Merkmal Luzifers, die sich in dem Bestreben
nach Gottgleichheit äußert. Wie sich jenes Bestreben geäußert hat, wird von
mittelalterlichen Theologen unterschiedlich beurteilt. Als ein rationales
Geschöpf (Engel) könne Luzifer nach Anselm von Canterbury nur das Gute gewollt
haben. Das Streben nach Gottgleichheit sei im Sinne Gottes, und daher keine
Sünde. Die Sünde bestehe stattdessen darin, dass Luzifer die Gottgleichheit in
„ungeordneter Weise“ (inordinate), nach eigenem Ermessen erstrebte, indem er
sich Gott nicht unterordnen wollte.
Wikipedia
Leviathan: vergl. den Kommentar zu Blatt 2r
Satan: vergl. den Kommentar zu Blatt 2r
Belial: vergl. den Kommentar zu Blatt 2r
Astaroth: vergl. den Kommentar zu Blatt 2r
Margots: vergl. den Kommentar zu Blatt 13r
Asmodai: vergl. den Kommentar zu Blatt 18r
Belzebub: vergl. den Kommentar zu Blatt 2r
Oriens: vergl. den Kommentar zu Blatt 13r
Baimon: vergl. den Kommentar zu Blatt 13r
Aritton: vergl. den Kommentar zu Blatt 13r
Amaimon: In der Dämonologie ist Amaymon (auch Amaimon oder Amoymon) ein Fürst der Hölle und einigen Zauberbüchern zufolge der Einzige, der Macht über Asmodai hat.
In fast allen Kopien der Ars Goetia in englischer Sprache wird eine merkwürdige Eigenschaft dieses Geistes behauptet, nämlich dass der Exorzist während der Herbeirufung von Asmodai zur sichtbaren Erscheinung aufrecht stehen und seine Kappe oder Kopfbedeckung aus Respekt abnehmen muss, denn wenn er dies nicht tut, wird Amaymon ihn täuschen und sein ganzes Werk verdammen. Laut Joseph H. Peterson, Herausgeber von „The Lesser Key of Solomon“ (Weiser 2001), handelt es sich dabei um eine „bizarre Übersetzung von ‚si vero coopertus fuerit‘“ (Seite 21, Fußnote 57) von Scot in seinem Werk „Discoverie of Witchcraft“, das eine Übersetzung von Scot von Pseudomonarchia Daemonum von Johannes Weyer enthält. Petersons Ausgabe enthält als Anhang eine Kopie von Weyers Pseudomonarchia Daemonum im lateinischen Original, wo wir (Seite 242) finden: „Cum hujus officia exercet exorcista, fit fortis, cautus & in pedibus stans: si vero coopertus fuerit, ut in omnibus detegatur, efficiet: Quod si non fecerit exorcista, ab Amaymone in cunctis decipietur, was übersetzt bedeutet: „Wenn der Exorzist seine Aufgaben ausübt, sollte er stark, vorsichtig und auf den Beinen sein. Wenn er wirklich überwältigt wird, wird er dafür sorgen, dass er in allen Dingen schutzlos ist. Wenn der Exorzist dies jedoch nicht tut, wird er von Amaymon vollständig getäuscht.“
Im Originaltext von Johannes Weyer ist nichts davon zu lesen, dass man bei der Erwähnung von Asmodeus Mützen oder Kopfbedeckungen ablegen muss. Das merkwürdige Merkmal, das in jedem bekannten englischen Text der Ars Goetia zu finden ist, scheint auf die Faulheit der Schotten und Generationen von Schreibern zurückzuführen zu sein, die den englischen Text nachahmten, ohne das lateinische Original zu überprüfen.
Amaymon soll einen tödlich giftigen Atem haben. Der Kleine Schlüssel Salomons besagt, dass der Exorzist oder Beschwörer einen Silberring besitzen muss, der ordnungsgemäß geweiht und am Mittelfinger getragen wird, als Schutz gegen diesen giftigen Astralatem.
Laut Pseudomonarchia Daemonum und The Lesser Key of Solomon ist Amaymon der König des Ostens, während er im Liber Officiorum Spirituum und dem Zauberbuch Clavis Inferni aus dem 18. Jahrhundert als König des Südens gilt.
In „Das Buch der heiligen Magie von Abramelin dem Magier“,
übersetzt von SL MacGregor Mathers , ist Amaymon (als Amaimon) noch immer der
König des Südens und auch einer der acht Unterfürsten, der als ägyptischer
Teufel beschrieben wird, den Abramelin von der dritten Stunde bis zum Mittag und
von der neunten Stunde bis zum Abend davon abhielt, Böses zu tun.
Wikipedia (engl.) Morech. Nabhi. Tirama. Nudaton. Zagrion. Parufur. Rigaton.
Zugula. Ramaison. Kilik. Sumuran. Aloggiell.: Namen
aus Die egyptischen großen Offenbarungen, in sich begreifend die aufgefundenen
Geheimnißbücher Mosis; oder des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik
in der uralten göttlichen Magie und in Erstaunlichen Dingen, wie sie durch die
heilige Kabbala und durch Elohym mitgetheilt worden. [...] Köln am Rhein, bei
Peter Hammer 1725.
Parufur: vergl. den Kommentar zu Blatt 13r
Zugula: vergl. den Kommentar zu Blatt 13r
Si isti quatuor Principes comparuerint, palam facere ipsis debes, quod tu eos virtute Dei JEHOVAH. vocaveris, non ex Curiositate, nec malitia, sed ad emolumentum tui, et totius Generis humani, et Gloriæ DEI, qui Dominus omnis Creaturæ, et ipsorum est. Demandabis eis itaque, ut tibi vocati compareant, vel in locum sui, suos subordinatus mitant, mandateque tua semper peragant. In Signum obedientiæ, vade ad Altare, et porrige illis manu dextra baculum sacrum foras, quod unus quisque ipsorum tangere debet. Ante Dimissionem combure Sigilla ipsorum in Igne Sacro.: Wenn diese vier Fürsten erscheinen, musst du ihnen klar machen, dass du sie durch die Macht JEHOVAHs beschworen hast. Du hast sie nicht aus Neugier oder Bosheit gerufen, sondern zu deinem Nutzen und für die gesamte Menschheit und zur Ehre Gottes, der der Herr aller und ihrer Geschöpfe ist. Deshalb wirst du sie bitten, vor dir zu erscheinen oder an ihrer Stelle ihre Untergebenen zu schicken und deinen Befehlen stets Folge zu leisten. Als Zeichen des Gehorsams gehe zum Altar und reiche ihnen mit der rechten Hand den heiligen Stab, den jeder von ihnen berühren muss. Vor der Entlassung verbrenne ihre Siegel im Heiligen Feuer.
Oratio: Gebet
Adonai sanctifica me et res omnes meas, ad hanc Operationem destinatas, ut vere sanctificatus et mundus, dignus sim Comunione Angelorum, Tuæ Divinæ Sapientiæ, et potestatis super malos Spiritus, quod solum uncti tui consequuntur.: Adonai, heilige mich und alle meine Dinge, die für diese Operation bestimmt sind, damit ich wirklich geheiligt und rein bin, würdig der Gemeinschaft der Engel, deiner göttlichen Weisheit und der Macht über böse Geister, die nur deine Gesalbten erreichen.
Demum inunge unguento sacro frontem tuam, cingulum extremitates baculi tui, et Inscriptionem Altaris.: Zum Schluss salbe deine Stirn, den Gürtel, die Enden deines Stabes und die Inschrift des Altars mit heiliger Salbe.
In quo loco memoriam mei Nominis fundaveris, ibi ad Te veniam, et Te benedicam.: Wo auch immer du die Erinnerung an meinen Namen gegründet hast, dort werde ich zu dir kommen und dich segnen.
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31r Suffitus Lignum Aloæs. Nux Muscata. Mastix. Cinamomum. Benzoe. Zacharum. Thus. Ambra ana unc: jjj contusa in pulverem misce bene, et infunde Olei Lavend: gutt: XXXXX. Ol: Cynam: gut: XXXI. Coniuratio. Ego N.N: cito, voco, adjuro Te N.N: per Nomen JEHOVAH. per quod Deus omnia creavit. Adjuro te per Nomen EHEI, per quod Adam agnovit omnes Creatures. Adjuro te in Nomine fortissimo ELOHIM. ADONAI. Gibor. Jehoschua. SADAI. MAZBAZ. CHOSU, et totius S.S. Trinitatis. Quam primum Spiritus citatus comparet, dicas tuum: Siste Spiritus N. sicut stat Thronus DEO, sicut ligatur fuit Christus ad Columnam. Conjuro TE per Sigillum Salomonis, fundamentum Davidis. lacrymas B: M: Virginis. Sanguinem et Sudorem JESU CHRISTI. Pax Dei et Signum Crucis inter me, et te, et inter omnes Spiritus Regni Tui. Vinculum Omnium eficacissimum supremum est, quod Religione perficitur, cum adjuramus per Sacramenta, per Miracula, Nomina Divina, per Sacra Signacula, et cætera Religionis Misteria, hoc vinculum est agens fortissimum in Spiritus malos et bonos. S. Cyprianus dicit: Dæmones adjurati per Deum statim cedunt. S. Attanasius ait: Iehovah. Sadai. Adonai. Maria. J. Christus sunt verba terribillia, omnibus Spiritibus.
Principes Spirituum Bonorum. Michæl. Fumigium: Sandalim rubrum et Succinus. Gabriel. Fumigium: Aloe cum Benzoe. Samæl. Fumigium: Crocus cum Hypericon. Raphæl. Fumigium: Zacharum cum Benzoe. Uriel. Fumigium: Camphora cum Benzoe. Cassiel. Fumigium: Thus cum Croco.
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Suffitus: es sei ausgeräuchert
Lignum Aloæs. Nux Muscata. Mastix. Cinamomum. Benzoe. Zacharum. Weihrauch. Ambra ana unc: jjj contusa in pulverem misce bene, et infunde Olei Lavend: gutt: XXXXX. Ol: Cynam: gut: XXXI.: Aloe-Holz. Muskatnuss. Mastix. Zimt. Benzoeharz. Zucker. Mische von dem zu Pulver zerriebenen Amber 3 Unzen gut und gieße 50 Tropfen Lavendelöl und 31 Tropfen Zimt hinein.
Coniuratio: Beschwörung
Ego N.N: cito, voco, adjuro Te N.N: per Nomen JEHOVAH. per quod Deus omnia creavit.: Ich N.N.: rufe und beschwöre dich N.N. : beim Namen JEHOVA. durch die Gott alle Dinge erschaffen hat.
Adjuro te per Nomen EHEI, per quod Adam agnovit omnes Creatures.: Ich beschwöre dich bei dem Namen EHEI, unter dem Adam alle Geschöpfe erkannt hat.
Adjuro te in Nomine fortissimo ELOHIM. ADONAI. Gibor. Jehoschua. SADAI. MAZBAZ. CHOSU, et totius S.S. Trinitatis.: Ich schwöre es dir im mächtigen Namen Gottes ADONAI, Gibor, Jehoschua, SADAI, MAZBAZ, CHOSU und der gesamten Heiligen Dreifaltigkeit.
Quam primum Spiritus citatus comparet, dicas tuum: Siste Spiritus N. sicut stat Thronus DEO, sicut ligatur fuit Christus ad Columnam. Conjuro TE per Sigillum Salomonis, fundamentum Davidis. lacrymas B: M: Virginis. Sanguinem et Sudorem JESU CHRISTI. Pax Dei et Signum Crucis inter me, et te, et inter omnes Spiritus Regni Tui.: Sobald der erwähnte Geist erscheint, sage: bleibe Geist N., solange der Thron Gottes steht, als Christus an die Säule gebunden war. Ich schwöre beim Siegel Salomos, bei den Wurzeln Davids, bei den Tränen der Heiligen Jungfrau Maria. Beim Blut und Schweiß Jesu Christi. Möge der Friede Gottes und das Zeichen des Kreuzes zwischen mir und dir und zwischen allen Geistern deines Reiches sein.
Vinculum Omnium eficacissimum supremum est, quod Religione perficitur, cum adjuramus per Sacramenta, per Miracula, Nomina Divina, per Sacra Signacula, et cætera Religionis Misteria, hoc vinculum est agens fortissimum in Spiritus malos et bonos. S. Cyprianus dicit: Dæmones adjurati per Deum statim cedunt. S. Attanasius ait: Iehovah. Sadai. Adonai. Maria. J. Christus sunt verba terribillia, omnibus Spiritibus.: Das wirksamste Band von allen ist das höchste, das durch die Religion hergestellt wird. Wenn wir auf Sakramente, auf Wunder, göttliche Namen, auf heilige Zeichen und die anderen Geheimnisse der Religion schwören, ist dieses Band das stärkste Mittel für böse und gute Geister. Der heilige Cyprian sagt: Dämonen, die Gott beschworen hat, geben sofort nach. Der heilige Attanasius sagt: Jehova, Sadai, Adonai, Maria., J. Christi sind für alle Geister schrecklich Wörter.
Quellen: HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 322f.
Liber S. Athanasii de variis quaestionibus. nvpere gaecoin latinum tradvctus, Johanne Revchlin interprete. ADHVCITEM Anotationes Caprionæ. [Hagenau: Anshelm, 1519.], DIIv - DIIIr
Cyprianus, Thascius Caecilius. Cecilii Cipriani ... libri et epistole. Memmingen: Albrecht Kunne (um 1486), Blatt 55v.
Der heilige Cyprian: Cyprian (um 200 oder 210-258),
eigentlich Thascius Caecilius Cyprianus, war Bischof von Karthago und ein
bedeutender Kirchenschriftsteller der Alten Kirche. Er wird in der
römisch-katholischen, altkatholischen, orthodoxen, armenischen und
koptischen Kirche als Heiliger verehrt. Auch der anglikanischen und
evangelischen Kirche gilt er als denkwürdiger Glaubenszeuge.
Wikipedia
Der heilige Attanasius: Athanasius der Große (auch Athanasius
von Alexandria, griechisch Ἀϑανάσιος Athanásios ‚der Unsterbliche‘; um
300-373) war Patriarch von Alexandria und Kirchenvater. Bekannt wurde er
außerdem als vieljähriger und vehementer Gegner des ‚Arianismus‘ und von
allem, was er dazuzählte. Denn seit dem Konzil von Nicäa (325) – der
namensgebende alexandrinische Presbyter Arius war dort verurteilt worden –
ging es vielmehr um Kritik und Zustimmung zum Bekenntnis von Nicäa. Die
meisten Gegner des nicänischen Bekenntnisses wurden daher von Athanasius und
anderen oft pauschal als ‚Arianer‘ bezeichnet.
Wikipedia
Principes Spirituum Bonorum.: Fürsten der Guten Geister.
Die Charaktere (magische Zeichen) von Michael bis Raphael sind entnommen aus: HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM: OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 65ff. Vergl. den Kommentar zu Blatt 6r.
Michæl. Fumigium: Sandalim rubrum et Succinus.: Michael. Räucherwerk: Sandelholzrot und Bernstein.
Michael (hebräisch מיכאל; arabisch ميكائيل/ميكال DMG „Mīkā’īl“
bzw. „Mīkāl“, deutsch „Wer ist wie Gott?“) ist nach dem Tanach ein Erzengel
und kommt in den Traditionen des Judentums, Christentums und Islams vor.
Anders als im Christentum wird der Engel Michael im Judentum nie mit
„Attributen der Göttlichkeit“ versehen.[1] In der neutestamentlichen
Offenbarung des Johannes tritt Michael in einem eschatologischen Kontext als
Bezwinger Satans auf, den er auf die Erde hinabstürzt (Offb 12,7–9 EU).
Wikipedia
Gabriel. Fumigium: Aloe cum Benzoe.: Gabriel. Räucherwerk: Aloe-Holz mit Benzoeharz.
Gabriel (Deutsch „Mann/Kraft/Held Gottes“ als Übersetzung von
hebr. גַּבְרִיאֵל (Gavri-El, „Mein Mann/Held/Meine Kraft ist Gott“)) gilt
als einer der Erzengel (auch wenn er in der Bibel nirgends als Erzengel
genannt wird) und wird in der Bibel im Buch Daniel (Dan 8,16 ELB, Dan 9,21
ELB) sowie im Evangelium nach Lukas (Lk 1,19 ELB und Lk 1,26 ELB) erwähnt.
Er gilt als Erklärer von Visionen und als Bote Gottes. Nach christlicher und
jüdischer Auffassung kann er auch den Cherubim und Seraphim übergeordnet
gedeutet werden. In der Theologie der Mormonen hat sich der Erzengel Gabriel
in Noah, dem Erbauer der Arche, verkörpert.
Wikipedia
Samæl. Fumigium: Crocus cum Hypericon.: Samael. Räucherwerk: Safran mit Johanneskraut.
Samael (hebräisch סמאל, auch Semiel, Sammane, Sammuel und
Semael; deutsch: ‚Das Gift Gottes‘ in der Gnosis auch bedeutend ‚Der blinde
Gott‘) ist ein Erzengel der jüdischen und christlichen Mythologie. In
manchen gnostischen Schriften, wie in Vom Ursprung der Welt, gilt Samael als
einer der drei Namen Jaldabaoths. Im rabbinischen Judentum wird Samael
häufig mit Satan gleichgestellt, wobei sich Satan auf seine Funktion als
Ankläger und Samael auf einen Eigennamen bezieht. Um zu zeigen, dass nur die
himmlische Welt heilig ist, versucht er die Menschen zu Fall zu bringen,
indem er sie in Versuchung führt.
Wikipedia
Raphæl. Fumigium: Zacharum cum Benzoe.: Raphael. Räucherwerk: Zucker mit Benzoeharz.
Raphael (lateinisch Rafael, Raphael, Raphaël, Rafahel;
hebräisch: רפאל rafa'el; „Gott heilt“, „Gott hat geheilt“) ist ein in den
alttestamentlichen apokryphen bzw. deuterokanonischen Texten erwähnter
Erzengel oder Engel. Im Neuen Testament ist eine Vorstellung von Engeln zu
finden, jedoch wird der Erzengel Raphael nicht namentlich erwähnt. Raphael
als Erzengel neben Michael, Gabriel und Uriel wurde vom Urchristentum nach
den Spätschriften des Alten Testaments in die Glaubensvorstellung
aufgenommen, aus der sich auch die Darstellung von Raphael in der
katholischen Tradition ableiten lässt.
Wikipedia
Uriel. Fumigium: Camphora cum Benzoe.: Uriel. Räucherwerk: Kampfer mit Benzoeharz.
Uriel (hebräisch אוּרִיאֵל „das Licht Gottes“ oder „mein
Licht ist Gott“) ist der Name eines Engels der hebräischen Überlieferung. Im
Gegensatz zur römisch-katholischen Liturgie kennen die ostkirchlichen
Liturgien die Anrufung Uriels zusammen mit den drei kanonischen Erzengeln.
Der im Lateinischen auch als „lux vel ignis dei“ („Licht bzw. Feuer Gottes“)
bezeichnete Engel kommt namentlich nicht in den kanonischen Büchern der
Bibel vor, sondern ausschließlich in rabbinischen und gnostischen Schriften
sowie in nichtkanonischen Büchern und den Apokryphen. Im Einklang mit der
jüdischen Tradition lehrte das Christentum bis ins Mittelalter die Existenz
von drei oder vier Erzengeln, je nachdem ob „Uriel“ mitgezählt wurde. Die
genaue Anzahl sowie die Stellung der Erzengel war dabei strittiges Thema der
mittelalterlichen Angelologie.
Wikipedia
Cassiel. Fumigium: Thus cum Croco.: Cassiel. Räucherwerk: Weihrauch mit Safran.
Cassiel (Hebräisch: קַצְפִּיאֵל Qaṣpīʾēl, „Gott ist mein Zorn“; auch bekannt als קַפְצִיאֵל Qap̄ṣīʾēl „Gott ist mein Sprung“; ist ein Engel, der in außerkanonischen jüdischen, christlichen und islamischen mystischen und magischen Werken erscheint, oft als einer der Sieben Erzengel, der Engel des Saturn. Cassiel wird in den verwandten Werken The Sworn Book of Honorius und in (Pseudo-) Pietro d'Abanos Heptameron erwähnt (letzteres ist ebenfalls von Sefer Raziel beeinflusst ). Cassiels Anwesenheit in Honorius könnte auch auf griechischen Einfluss zurückzuführen sein, da er ebenfalls in einem byzantinischen Exorzismushandbuch erwähnt wird (wenn auch als Kasiel). In diesen Werken wird er als Engel des Saturn, als Engel des Nordens und als einer der im Sigillum Dei erwähnten Engel bezeichnet. Nach Honorius und dem Heptameron erscheint Cassiel im Liber de Angelis als Cassael (wiederum der Engel des Saturn), und in verschiedenen Ausgaben des Schlüssels Salomos als Cassiel oder Cassael (der Engel – manchmal Erzengel – des Saturn oder Samstags) und wieder im Sigillum Dei.
Wikipedia (eng.)
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31v
De Pacto in Nigromantia inter Dæmonem et Hominem. Nigromantia pacto cum Diabolo nititur, quod Magus cum eo init, ut quoties cunque libitum sit aliquid producer adminiculo artis suæ, Dæmon ex Condicto statim concurrat. Pactum hoc cum Diabolo est vel Expressum vel Tacitum. Pacti Expressi est duplex modus, aut enim Dæmon forma visibili et certa cum Sollenitate in certo loco comparet, aut per Vicarium Magum alium, pactum paciscitur, cum nempe paciscens Dæmonis Congressutn timet. Pactum tacitum est quando quis sciens et volens superstitiosis utitur Signis, verbis et aliis similibus Diabolicis rebus. In Pacto Expresso, subscriptio fit cum sanguine proprio ex parte Cordis Incisione præcedente, cum Calamo Corvi ex Ala sinistra. A tali pacto dispensatio et liberatis, tantum per Magum Divinum, vel Sacerdotem sanctæ vitæ est possibilis. Necromantia est Ars umbras Mortuorum citandi et per Cadavera violenter necatorum operandi. Operatio valde periculosa. Catoptromantia est Ars, quæ rerum quæsitarum Figuras, in Speculis Magicis exhibet, et absentes personas vel demortuas in hisce speculis præsentat. Onijmantia oleo magico impolluti pueri unguem illinit in quo omnia quæ desiderantur per huncce puerum videntur. Omnia præfata Genera Magiæ Nigræ requirunt Pactum Expressum cum Dæmone. Caveant sibi omnes Curiosi et Creduli. Primum Genus Dæmonum apellatur: Igneum, hi nullum cum Hominibus Comertium habere possunt. Secundum Genus est: Aereum: quod in ære errans hominibus propinque commoratur, hi possunt ad inferiora descendere, et assumtis de crassiore Aere Corporibus, hominibus comparere; Hi ærem sæpius turbant, tempestates concitant, et in perniciem hominum semper conspirant, hi formas sæpius mutant secundum incantationes Magorum, ad nocendum paratissimi. |
De Pacto in Nigromantia inter Dæmonem et Hominem.: Über den Pakt in der Nekromantie zwischen einem Teufel und einem Menschen.
Nigromantia pacto cum Diabolo nititur, quod Magus cum eo init, ut quoties cunque libitum sit aliquid producer adminiculo artis suæ, Dæmon ex Condicto statim concurrat.: Die Nekromantie basiert auf einer Vereinbarung mit dem Teufel, die der Magier mit ihm eingeht, sodass der Dämon sofort erscheint, wenn er mit Hilfe seiner Kunst etwas bewirken möchte.
Pactum hoc cum Diabolo est vel Expressum vel Tacitum.: Diese Vereinbarung mit dem Teufel ist entweder ausdrücklich oder stillschweigend
Pacti Expressi est duplex modus, aut enim Dæmon forma visibili et certa cum Sollenitate in certo loco comparet, aut per Vicarium Magum alium, pactum paciscitur, cum nempe paciscens Dæmonis Congressutn timet.: Es gibt zwei Möglichkeiten, einen ausdrücklichen Pakt zu schließen: Entweder erscheint der Teufel in sichtbarer und eindeutiger Form feierlich an einem bestimmten Ort, oder es wird ein anderer Pakt durch den Stellvertreter des Magiers ausgehandelt, da derjenige, der den Pakt schließt, Angst vor dem Zusammentreffen mit dem Teufel hat.
Pactum tacitum est quando quis sciens et volens superstitiosis utitur Signis, verbis et aliis similibus Diabolicis rebus.: Es ist eine stillschweigende Vereinbarung, wenn jemand wissentlich und willentlich abergläubische Zeichen, Worte und andere ähnliche teuflische Dinge verwendet.
In Pacto Expresso, subscriptio fit cum sanguine proprio ex parte Cordis Incisione præcedente, cum Calamo Corvi ex Ala sinistra. A tali pacto dispensatio et liberatis, tantum per Magum Divinum, vel Sacerdotem sanctæ vitæ est possibilis.: In der ausdrücklichen Vereinbarung erfolgt die Unterschrift mit seinem eigenen Blut von der Seite des Herzens mit einer Feder vom linken Flügel eines Raeben. Die Entbindung und Befreiung von einem solchen Bund ist nur möglich durch den göttlichen Magier oder einen Priester, der ein des heiligen Leben führt.
Necromantia est Ars umbras Mortuorum citandi et per Cadavera violenter necatorum operandi. Operatio valde periculosa.: Nekromantie ist die Kunst, die Schatten der Toten zu beschwören und sich der Leichen von gewaltsam Erschlagenen zu bedienen. Eine sehr gefährliche Operation.
Catoptromantia est Ars, quæ rerum quæsitarum Figuras, in Speculis Magicis exhibet, et absentes personas vel demortuas in hisce speculis præsentat.: Katoptromantie ist eine Kunst, die die Formen von gesuchten Dingen in Zauberspiegeln darstellt und in diesen Spiegeln abwesende oder verstorbene Personen darstellt.
Onijmantia oleo magico impolluti pueri unguem illinit in quo omnia quæ desiderantur per huncce puerum videntur.: Onijmantia schmiert den Fingernagel des Kindes mit magischem Öl ein, in dem alles, was sich das Kind wünscht, durch dieses Kind gesehen wird.
Omnia præfata Genera Magiæ Nigræ requirunt Pactum Expressum cum Dæmone. Caveant sibi omnes Curiosi et Creduli.: Alle oben genannten Arten von Schwarzer Magie erfordern einen Expresspakt mit einem Teufel. Mögen alle Neugierigen und Leichtgläubigen vorsichtig sein.
Primum Genus Dæmonum apellatur: Igneum, hi nullum cum Hominibus Comertium habere possunt.: Die erste Sorte von Dämonen wird feurig genannt, diese können keinen Handel mit Menschen haben.
Secundum Genus est: Aereum: quod in ære errans hominibus propinque commoratur, hi possunt ad inferiora descendere, et assumtis de crassiore Aere Corporibus, hominibus comparere; Hi ærem sæpius turbant, tempestates concitant, et in perniciem hominum semper conspirant, hi formas sæpius mutant secundum incantationes Magorum, ad nocendum paratissimi.: Die zweite Sorte, die in der Luft umherwandert und in der Nähe von Menschen wohnt, kann zu den unteren Körpern hinabsteigen und, nachdem sie Körper der dickeren Luft angenommen hat, den Menschen erscheinen; Diese verwirbeln oft die Luft, schüren Stürme und schmieden stets Pläne für die Vernichtung der Menschen. Sie ändern oft ihre Form entsprechend den Beschwörungen der Magier, die bereit sind, Schaden anzurichten.
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32r
Tertium Genus est Terrestre: quos delapsos e Coelo pro suis Demeritis Nigromantiae Magi asserunt. Ex his Daemonibus nonnulli habitant in Silvis, montibus, alii morantur patulis in Campis, alii morantur demum in Cavernis, locis abditis obscuris et Cœmeteriis. Furiosissimi autem ipsorum commorantur non nisi in locis ubi violenter trucidati, et justificati sepulti, suspensi, vel rotis fracti existunt. Horum Coniuratio est omnium periculosissima, fit media 11ma noctis, nocte obscurrissima et tempestuosa. Operator solus et comparere et operari debet. Circulus formatur circa Patibulum, Operator stans super Cadavere Suspensi vel violenter necati demortui, Conjurationem peragere debet. Optime succedere solet operatio hæc, cum Cadavere suspensi, decolati eadem die. Quartum Genus Dæmonum est: Aquaticum: quod fluvios, lacus, et mare inhabitat, hi Thesauros in aquis demersos Operatori detegunt, vel etiam adferre cogi possunt. Operatio hæc fit media nocte in rippa maris vel Fluminis, ad occasum facie versa, occlusis oculis, cavendum tarnen bene est, ne successus operationis operatori inexperto fatalis fiat. Quintum Genus Daemonum est Subterraneum: quod in Speluncis Montiumque remotis profundissimis Concavitatibus et Atrantis obscurrissimis demoratur. Hi infestare maxime volent illos, qui metalla vel puteos fod<i>unt. Ex his sunt aliqui etiam Incubones Thesaurorum, quorum Ope, per Magum Expertum thesauri subterranei deteguntur. Sextum Genus est Lucifugum: qui lucem maxime horrent, et non, nisi in summis tenebris aparere solent. Hi omnes coniurari alias nequeuntur nisi cum pacto Expresso cum eorum Principe; Operatio hæc est in Nigromantia periculosissima omnium, in qua toties quoties peragitur, pactum expressum soleniter renovatur per subscriptionem sanguinis et per oblationem sacrificii; Gallus vel hircus niger, ovum Galinæ nigræ cum Caracteribus præscriptis sunt oblationes per magos praescriptæ.
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Tertium Genus est Terrestre: quos delapsos e Coelo pro suis Demeritis Nigromantiae Magi asserunt. Ex his Daemonibus nonnulli habitant in Silvis, montibus, alii morantur patulis in Campis, alii morantur demum in Cavernis, locis abditis obscuris et Cœmeteriis. Furiosissimi autem ipsorum commorantur non nisi in locis ubi violenter trucidati, et justificati sepulti, suspensi, vel rotis fracti existunt. Horum Coniuratio est omnium periculosissima, fit media 11ma [undecima] noctis, nocte obscurrissima et tempestuosa. Operator solus et comparere et operari debet. Circulus formatur circa Patibulum, Operator stans super Cadavere Suspensi vel violenter necati demortui, Conjurationem peragere debet. Optime succedere solet operatio hæc, cum Cadavere suspensi, decolati eadem die.: Bei der dritten Art handelt es sich um Erdbewohner: Die Magier behaupten, sie seien wegen ihrer Verdienste in der Nekromantie vom Himmel gefallen. Einige dieser Teufel leben in Wäldern und Bergen, andere in Ebenen in den Ebenen und wieder andere in Höhlen, dunklen versteckten Orten und Friedhöfen. Doch die Wütendsten unter ihnen leben nur dort, wo Leichen sind, die gewaltsam abgeschlachtet und gerechtfertigt, begraben, gehängt oder auf Rädern zerschmettert wurden. Die Verschwörung ist die gefährlichste von allen, sie findet mitten in der 11. Stunde statt in einer sehr dunklen und stürmischen Nacht. Der Beschwörer muss alleine erscheinen und arbeiten. Um den Galgen wird ein Kreis gebildet. Der Beschwörer, der über der Leiche des hingerichteten oder gewaltsam getöteten Menschen steht, muss die Beschwörung durchführen. Diese Operation gelingt in der Regel am besten, wenn der Leichnam noch am selben Tag aufgehängt und entkleidet wurde.
Quartum Genus Dæmonum est: Aquaticum: quod fluvios, lacus, et mare inhabitat, hi Thesauros in aquis demersos Operatori detegunt, vel etiam adferre cogi possunt. Operatio hæc fit media nocte in rippa maris vel Fluminis, ad occasum facie versa, occlusis oculis, cavendum tarnen bene est, ne successus operationis operatori inexperto fatalis fiat.:
Die vierte Art von Dämonen sind Wasserwesen: Da sie in Flüssen, Seen und im Meer leben, werden im Wasser versunkenen Schätze offenbart, oder sie können sogar gezwungen werden, sie mitzubringen. Diese Beschwörung wird um Mitternacht am Ufer des Meeres oder Flusses mit dem Gesicht nach Westen und geschlossenen Augen durchgeführt. Es ist gut, vorsichtig zu sein, damit der Erfolg der Operation nicht für den unerfahrenen Beschwörer tödlich ist.
Quintum Genus Daemonum est Subterraneum: quod in Speluncis Montiumque remotis profundissimis Concavitatibus et Atrantis obscurrissimis demoratur. Hi infestare maxime volent illos, qui metalla vel puteos fod<i>unt. Ex his sunt aliqui etiam Incubones Thesaurorum, quorum Ope, per Magum Expertum thesauri subterranei deteguntur.: Die fünfte Art von Dämonen sind Unterirdische, die in Höhlen und abgelegenen Bergen in den tiefsten Mulden und dunkelsten Dunkelheiten wohnen. Diese greifen am ehesten diejenigen an, die in Minen oder Brunnen graben. Einige von ihnen bewachen Schätze, mit deren Hilfe bei der Beschwörung unterirdische Schätze entdeckt werden.
Sextum Genus est Lucifugum: qui lucem maxime horrent, et non, nisi in summis tenebris aparere solent.: Die sechste Gattung ist lichtscheu; sie fürchten das Licht und tauchen nur in der tiefsten Dunkelheit auf.
Hi omnes coniurari alias nequeuntur nisi cum pacto Expresso cum eorum Principe; Operatio hæc est in Nigromantia periculosissima omnium, in qua toties quoties peragitur, pactum expressum soleniter renovatur per subscriptionem sanguinis et per oblationem sacrificii; Gallus vel hircus niger, ovum Galinæ nigræ cum Caracteribus præscriptis sunt oblationes per magos praescriptæ.: All dies kann nur durch ausdrückliche Vereinbarung mit ihrem Fürsten vereinbart werden; Diese Operation ist die gefährlichste von allen in der Nekromantie. Wenn immer sie ausgeführt wird, muss der Pakt feierlich durch die Unterzeichnung mit Blut und durch die Darbringung eines Opfers erneuert werden; Ein schwarzer Hahn oder eine schwarze Ziege und ein Ei einer schwarzen Henne mit den vorgeschriebenen Zeichen sind die von den Zauberern vorgeschriebenen Opfergaben.
In diese Aufzählung der sechs Genera von Dämonen ist die Elementarlehre des Johannes Trithemius eingeflossen.
Trithemius versuchte in seinem Buch von den acht Fragen (Liber octo questionum, 1515), die Elementargeisterlehre mit der mittelalterlich-christlichen Dämonologie zu verbinden. Er entwirft eine Systematik, in der die gefallenen Engel beim Höllensturz in den verschiedenen Elementen hängenbleiben, und unterscheidet entsprechend sechs Geschlechter der „bösen Geister“: Igneum, Aerum, irdische Teufel, Aquaticum, Subterraneum und Lucifugium. Bei Agrippa von Nettesheim ist die humanistische Entdämonisierung der Elementargeister schon weit fortgeschritten. In seinem Werk De occulta philosophia (1531) unterscheidet er die vier Klassen der Feuer-, Wasser-, Luft- und Erdgeister. Als Herrscher über die Elemente und ihre Geister verortet er die vier Engel Seraph/Nathaniel (Feuer), Tharsis (Wasser), Cherub (Luft) und Ariel (Erde).
Die Vorstellung von Elementargeistern ist vor allem durch Paracelsus populär geworden, der mit seinem Liber de nymphis, sylphis, pygmaeis et salamandris, et de caeteris spiritibus (1566) eine umfassende Systematik vorgelegt hatte.
Systematik der Elementargeister nach Paracelsus
Paracelsus weist jedem der vier klassischen Elemente (von ihm in esoterischer Neubesetzung Chaos genannt) eine Art von Geistern zu. Für jede der vier Arten nennt er einen angeblich bekannten Namen, den eigentlich wahren Namen und eine missgestaltete Abart. Tatsächlich handelt es sich bei vielen dieser Namen um von ihm erfundene Neologismen bzw. um bewusste Neubesetzungen klassischer Bezeichnungen. Terminologie, Systematik und Inhalt dieser Geisterlehre stellen weitgehend eine Eigenkreation des Paracelsus dar, es gibt nur wenige Anknüpfungspunkte an die Bibel, die antike Überlieferung, zeitgenössische Gelehrte und den mittelalterlichen Volksglauben. Eine Parallele besteht insbesondere zu Agrippa von Nettesheim: Genau wie dieser, aber anders als die zeitgenössischen Autoren Trithemius und Martin Luther erklärt Paracelsus die Elementargeister nicht mehr als Teufel, sondern verortet sie positiv als von Gott geschaffene Wesen. Sie erfüllen ihm zufolge eine Reihe von Funktionen, helfen etwa den Menschen bei der Gotteserkenntnis, bewachen die Schätze der Natur und dienen als Vorboten. Der Liber de nymphis kombiniert dadurch naturphilosophische und theologische Ausrichtungen.
Paracelsus zufolge seien die Elementargeister den Menschen sehr ähnlich beschaffen: Wie die Menschen besitzen sie einen körperlichen Leib und einen Astralleib. Ihr Körper bestehe allerdings aus einem „subtilen Fleisch“, das es ihnen ermöglicht, sowohl in ihrem Element als auch in der Menschenwelt zu existieren. Anders als etwa bei Agrippa von Nettesheim besteht der Körper von Elementargeistern nach Paracelsus also nicht aus dem jeweiligen Element, sondern ist feinstofflicher, damit die Geister sich durch das Element hindurch bewegen können. Die Elementargeister seien den Menschen zudem nicht nur in Aussehen und Ernährungsweise ähnlich, sondern lebten auch in einer geordneten Gesellschaft und gingen Arbeiten nach. Der Hauptunterschied zwischen Menschen und Elementargeistern besteht nach Paracelsus darin, dass letztere keine Seele besitzen und damit trotz ihrer Langlebigkeit keinen Anteil am Ewigen Leben haben. Sie können allerdings eine Seele erhalten, wenn sie mit Menschen die, von Paracelsus als Sakrament verstandene, Ehe eingehen und Kinder zeugen. Daher seien die Elementargeister begierig danach, Menschen zu verführen. Insbesondere in seiner Beschreibung der weiblichen Wassergeister schließt er hier an das Erzählmotiv der Mahrtenehe an. Paracelsus bespricht ausschließlich die Situation, in der eine Geisterfrau durch einen Menschenmann eine Seele erhält. Die umgekehrte Konstellation wird von ihm zwar nicht ausdrücklich abgelehnt, scheint ihm aber als unmöglich gegolten zu haben. Paracelsus folgte hier wohl einer verbreiteten theologischen Lehre, der zufolge Frauen weniger Ebenbild Gottes seien als Männer und daher Männer als Vermittler zu Gott bräuchten. Über die Ehe mit einer Menschenfrau könne ein Geistermann also keine Seele gewinnen.
In der Folge wurden weitere Elementargeisterlehren von Oswald
Croll, Georg Stjernhelm und anderen aufgestellt.
Wikipedia
Ex libro de Nymphis, Sylvanis, Pygmaeis, Salamandris et Gigantibus etc. Item von der Massa auss welcher der Mensch eschaffen worden. THEOPHRASTI PARACELsii Philosphi & Medici incomperabilis. Nissae Siloserivm Eexcudebat Iohannes Cruciger. Anno salutis nostræ 1566.
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32v
Von der Schwarzen-Magia. in Genere. Dieße Wissenschaft hat ihren Uhrsprung von Hebreern, Aegiptieren, und ändern Orientalischen Völckern. Sie bestehet in der Kunst, durch Caracters, Bilder, und Beschwörungen, die bößen Geister zum Erscheinen zu zwingen, und sich ihrer bedienen. Durch Tradition der Juden behauptet man, das als Adam gesehen daß sein Sohn Kain den Bruder Abel tödtete, er aus Furcht lauter so ruchloße Kinder zu zeugen, sich einige Monathe von den Beischlaffe mit der Eva enthalten, und selbst den eigenen Samen vergossen hätte, aus welchen die Schedims oder bößen Geister entstanden sind. Liles. Machlas. Naimo. Asa, Vesol, Chuz, sind die vornemsten dießer Gattung, welche die Zauberer am gewöhnlichsten zu beschwören pflegen. Der Nigromantist, welcher dieße Wissenschaft treiben will, muß sich das Buch Cornelius Agripa, Vierum, und Claviculam Salomonis vor allen verschaffen, oder wenigstens die Haupt-Sachen davon, in Compendio besitzen, um zu wissen, die eigentliche Stunde der Beschwörung, nebst den übrigen dazu unumgänglich erforderlichen Sachen. Ein in seiner Kunst erfahrene Zauberer allein weiß es so weit zu bringen, bei Beschwörung eines bößen Fürstens der Teufel, sich von ihm einen dienstbaren Geist zu verschaffen, und nach seinen Belieben ihn wied<e>r ohne aller Gefahr wegzugeben, zu verschenken, odr zu entlassen. Die Dinte der schwarz-Künstler zu ihrer Gebrauch bestehet in der Flüßigkeit eines Gänße Eies, welches in einen Misthauffen die Monathe Juli et Augusti liegen muß, nebst den Namen Aski. Hex. Zaps, Chton, Pletren, die auf die Schale geschrieben werden<.> Die Fed<e>r ist eine Raben Feder, aus den linken Flüg<e>l, der Streusand gerasp<e>ltes Bein von Gehänkten. Die Operation fängt um ½ 11. Uhr Nachts an, am Kreuzwegen, und bei Galgen, alten Schlössern, und wüsten Kirchen, bis 12 Uhr Mit<e>rnachts muß alles geendiget sein, sonst ist größte Gefahr zu befürchten.
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Durch Tradition der Juden behauptet man: im 5. Kapitel des Buches Genesis des Alten Testaments.
Liles: Lilith ist ein altorientalischer weiblicher Dämon sumerischer Herkunft. Wie in der späteren akkadischen Auffassung und in ihrem spätantiken Nachleben wird mit ihr eine negative Konnotation verbunden. Der Name wird heute in verschiedenen Sprachen als Vorname vergeben.
Die Dämonin Lilith wohnte nach sumerischer Überlieferung im Stamm des Weltenbaumes (Heiliger Baum von Eridu). Nachdem dieser jedoch auf Befehl Inannas hin gespalten worden war, floh Lilith in ein unbekanntes Gebiet. In der Folge wurde sie sowohl im alten Orient als auch in späteren Quellen häufig als weibliches geflügeltes Mischwesen dargestellt. Neben mythologischen und magischen Schriften finden sich auch literarische Texte, in denen sie erwähnt wird.
In mesopotamischen Quellen wird Lilith (akkadisch lilītu) meist
gemeinsam mit der ebenfalls weiblichen (w)ardat lilî („Dienerin des Windes“,
„Windbraut“) und dem männlichen lilû genannt. Die beiden weiblichen Dämonen
lassen sich jedoch nicht immer klar unterscheiden. Von allen dreien geht die
Gefahr von Krankheit und Tod aus.
Im hebräischen Alten Testament erscheint das Wort לִילִית lîlît genau einmal, in
Jes 34,14 EU. Die meisten modernen deutschen Bibelübersetzungen lassen das Wort
unübersetzt, demgegenüber übersetzt die Septuaginta altgriechisch ὀνοκενταύροι
onokentaúroi „Eselskentauren“, während die Vulgata und Hexapla sie mit der Lamia
identifizieren.
Die spätantiken Vorstellungen über die Dämonin Lilith, wie sie zum Teil auch in
den kontemporären aramäischen Zauberschalen auftreten, lassen sich unter anderem
in den hebräischen und aramäischen Passagen des Babylonischen Talmud nachweisen.
In Erubin 100b findet sich teilweise eine Beschreibung, wie sie in vielen
Illustrationen auf Zauberschalen nachzuweisen ist: „Sie läßt wie die Lilith das
Haar wachsen, sie setzt sich danieder und läßt Wasser wie Vieh, und sie dient
ihrem Mann als Matratze“; in Nidda 24b wird sie als eine Fehlgeburt in der
Erscheinung einer Lilith beschrieben, die die Frau in diesem Falle unrein macht;
in Schabbat 151b wird auf ihre Funktion als Incubus- oder Succubus-Dämonin
verwiesen („Es ist verboten, im Haus allein zu schlafen, und jeder, der im Haus
allein schläft, ergreift die Lilith“); in Baba Batra 73a wird Ahriman, ein
ehemaliger awestischer Dämon bzw. Hormozd, als ihr Sohn genannt.
Im Targum zu Ps 91 EU wird Lilith mit dem „Schrecken der Nacht“ identifiziert. Das Targum Pseudo-Jonathan schließt an den aaronitischen Segen zu Numeri an: „Möge der Herr dich segnen in allen deinen Taten und dich schützen vor (den Dämonen) der Nacht und vor Dämonen, die dich in Angst versetzen, und vor Mittagsdämonen und Morgendämonen und vor Zerstörern und Nachtdämonen.“
Unterschiedliche Manifestationen der Lilith sind die Mütter zahlreicher Dämonen. Sie frisst auch ihre eigenen Kinder, wenn sie keine anderen findet.
Im Alphabet des Ben Sira (9. bis 10. Jh. n. Chr.) wird Lilith als „erste Eva“ bezeichnet. Nachdem sie sich weigerte, sich Adam (sexuell) unterzuordnen, fliegt sie von drei Engeln verfolgt ans Rote Meer und nimmt dabei in Kauf, dass als Strafe für die Trennung von Adam täglich hundert ihrer Kinder (Dämonen) sterben. Dabei lehnt das Alphabet sich an eine Legende aus der Midrasch-Literatur an, die davon berichtet, dass Adam nach seiner Trennung von Eva mit einer Lilith namens Piznai Dämonen zeugt.
In der Kabbala wird Lilith als Gegenstück zur Schechina
legendenhaft ausgestaltet. Sie gilt als Mischwesen aus Frau und Schlange und
wird mit einer der Frauen in 1 Kön 3,16–28 EU oder der Königin von Saba
identifiziert, deren dämonisches Wesen Salomo an ihren Hufen erkennt. Zwischen
der älteren Lilith als Gegenüber zu Samael und der jüngeren Lilith, der Frau des
Aschmodai ist zu unterscheiden. Lilith wird auch mit dem Leviathan verbunden.
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Machlas: ist ein Dämon, welcher in der Hölle als hoher Vorsitzender dient. Er erscheint als eine Art Mischwesen aus Rabe und Mensch oder gar in Gestalt eines Menschen, der aber eine raue Stimme hat. Er ist fähig, seinem Beschwörer Zitadellen und uneinnehmbare Türme zu bauen, während er feindliche Bauten niederreißt. Malphas findet auch gute Arbeitskräfte und schenkt einem gute Hausgeister und einen gewissen Familiensinn. Dieser Dämon ist allerdings dafür berüchtigt, dass er nach und nach seine Opferpriester und seinen Beschwörer hintergeht. Er ist einer der 72 Geister der Ars Goetia und hat die Befehlsgewalt über 40 Legionen.
Naimo: Naama (hebräisch נַעֲמָה „Liebliche“), auch Naema, ist ein Wort, das in der Hebräischen Bibel als Name von zwei Frauen, einer Ortschaft und einer Landschaft vorkommt. In Gen 4,22 EU findet Naama als gemeinsame Tochter des Lamech und der Zilla Erwähnung. Diese stammte demnach von Adam und Evas ältestem Sohn Kain ab. Naamas Bruder war Tubal-Kain, der als Stammvater aller Schmiede und Metallhandwerker gilt. Die Bibel erwähnt auch zwei Halbbrüder Naamas, Jabal und Jubal. Naama ist die einzige Frau in der biblischen Urgeschichte, die als Tochter einer anderen Person erscheint; gewöhnlich werden nur (erstgeborene) Söhne erwähnt. Ein besonderer Grund für ihre Erwähnung wird allerdings nicht genannt. In den Kommentaren zum Tanach des Schlomo ben Jizchak, einem bedeutenden Rabbiner des 11. und frühen 12. Jahrhunderts, erscheint sie deshalb als Frau des Noach, deren Name in der Bibel ansonsten ungenannt bleibt.
Nach dem mittelalterlichen Gelehrten Gregorius Bar-Hebraeus
(1225/26–1286) lehrte Naama die Frauen, sich schön zu kleiden und zu frisieren,
zu singen und zu tanzen. Sie soll auch die Schminke erfunden haben. Naama war
die erste der Frauen, die später als „Töchter des Kains“ bezeichnet wurden und
die Tradition der arabischen Singmädchen (Qaina) eröffneten. Die Qaina sorgten
mit ihrer Gesangskunst und ihren weiblichen Reizen in Weinschenken und
herrschaftlichen Festveranstaltungen für die Unterhaltung der männlichen Gäste.
Ihre drei Brüder Jubal, Jabal und Tubal-Kain gelten zusammen als Erfinder der
Musik, insbesondere der Leier Kinnor, sowie daneben auch des Schmiedehandwerks
und der nomadischen Eselszucht.
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Asa: Uzza Al-'Uzzā (arabisch العزى,
DMG al-ʿUzzā ‚die Mächtigste‘; etymologisch verwandt mit „Aziz“, von arabisch
عزیز, DMG ʿazīz ‚mächtig, lieb, teuer‘) war die altarabische Göttin des
Morgensterns Venus.[1] Sie war in vorislamischer Zeit neben al-Lāt und al-Manat
eine der drei in Mekka verehrten Hauptgottheiten. Ihr Sitz wurde in einem roten
Stein angenommen und bei Wallfahrten wurden ihr Weihgeschenke und Schlachtopfer
dargebracht. Mohammed bekämpfte den Kult der Göttin als Unglauben und ließ durch
seinen Feldherrn Chālid ibn al-Walīd das Heiligtum der al-Uzza, in dem sich nach
einigen Überlieferungen auch ein Orakel befunden haben soll, nach der Eroberung
Mekkas zerstören.
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Cornelius Agripa, Vierum: Henricii Cornelii Agrippae liber quartus de Occulta Philosophia. Dieses „Vierte Buch“, das öfters in späteren Ausgaben der Occulta Philosophia enthalten ist, besteht aus Rezepten zur schwarzen Magie und ist noch heute populär. Johannes Weyer, der Schüler Agrippas, entlarvte in seiner Dissertation De praestigiis daemonum (Basel 1563) das Werk als Fälschung.
Claviculam Salomonis: Der Schlüssel Salomos (lateinisch Clavicula Salomonis; hebräisch: מפתח שלמה [Mafteah Shelomoh]) (auch bekannt als „Der große Schlüssel Salomos“) ist ein pseudepigraphisches Zauberbuch (auch als Zauberbuch bekannt), das König Salomo zugeschrieben wird. Buch I enthält Beschwörungen, Anrufungen und Flüche, um die Geister der Toten und Dämonen zu beschwören und zu bändigen , um sie zu zwingen, den Willen des Betreibers zu befolgen. Es beschreibt auch, wie man gestohlene Gegenstände findet, unsichtbar wird, Gunst und Liebe erlangt und so weiter.
Buch II beschreibt verschiedene Reinigungen, denen sich der Bediener (der „Exorzist“ genannt) unterziehen sollte, wie er sich kleiden sollte, wie die bei seinen Operationen verwendeten magischen Geräte konstruiert sein sollten und welche Tieropfer den Geistern dargebracht werden sollten.
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Aski. Hex.: Ephesia Grammata ( griechisch :Ἐφέσια Γράμματα „Ephesische Buchstaben“) sind altgriechische Zauberformeln aus dem 5. oder 4. Jahrhundert v. Chr. Laut Pausanias dem Lexikographen (Eust. ad Od. 20, 247, S. 1864) leitet sich ihr Name von ihrer Eingravur auf dem Kultbild der Artemis in Ephesus ab. Clemens von Alexandria hält sie für eine Erfindung der Daktylen. Es waren „bedeutungslose Worte“ (ἄσημα ὀνόματα), die denjenigen schützen sollten, der sie richtig aussprechen konnte. Ihre Macht lag in ihrem Klang, sodass sie bei falscher Aussprache wirkungslos waren. Plutarch (Quaest. Conv. 706D) berichtet, dass die Heiligen Drei Könige Opfern dämonischer Besessenheit das Rezitieren der Ephesia Grammata auftrugen.
Die bekanntesten Ephesia Grammata sind eine Gruppe von sechs Wörtern:
ΑΣΚΙ(ΟΝ) ΚΑΤΑΣΚΙ(ΟΝ) ΛΙΞ ΤΕΤΡΑΞ ΔΑΜΝΑΜΕΝΕΥΣ ΑΙΣΙΟΝ (oder ΑΙΣΙΑ )<<<<. aski(on) kataski(on) lix tetrax damnameneus aision (aisia)
Eine Version dieser Formel scheint durch eine beschädigte Inschrift aus Himera auf Sizilien belegt zu sein, die aus der Zeit vor der karthagischen Zerstörung der Stadt im Jahr 409 v. Chr. stammen muss. Der nächstälteste epigraphische Beleg für die Formel stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., und sie taucht während der gesamten hellenistischen Periode immer wieder auf magischen Papyri auf Die Worte erscheinen manchmal in deutlich unterschiedlichen Varianten, zum Beispiel auf der Bleitafel von Phalasarna auf Kreta:
Das ist nicht der Fall
Aski Kataski Aasian Endasian
Es gab verschiedene Versuche antiker Autoren, die Wörter zu
entschlüsseln. Damnameneus wurde als Name eines Daktylus interpretiert.
Androkydes schlug eine Interpretation als philosophische Symbole vor (Clement,
Stromata 5, 8, 45, 2): aski ( ἄσκιον „schattenlos“) als „Dunkelheit“, kataski (
κατάσκιον „schattenhaft“) als „Helligkeit“ (Helligkeit ist notwendig, um
Schatten zu werfen), lix ( Hsch. : „λίξ: πλάγιος, καὶ λίθος πλατύς“ ) als antike
Bezeichnung für „Erde“ und tetrax ( τετραξός „vierfach“) als Jahr (die vier
Jahreszeiten), Damnameneus als „Sonne“ und aisia ( αἴσιος „richtig,
angemessen, glückverheißend“) als Logos.
Wikipedia (engl.)
Zaps, Chton, Pletren:
Athanasii Kircheri E SOC. JESV. OE DIPI AEGYPTIACI. Tomi Secundi. Pars Altera. ROMÆ M DC LII (1652), S. 470.
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33r
Coniuratio. Helyscemath – Amazaz – Hemel – Sathusteon – Hely – Tamazam – Gedudiell – Nuriel – Berachiel – Boel – Guriel – Rachmiel – Jehudiel – Phaniel – Corbiel – Kether – Chochma – Binach – Ehejeh – Ensoph – Hanc Salomon primam Orationem statuit et voluit eam omni Interprete carere, sciens tantam Subtilitatem de Chaldei, Hebræi et Arabici sermonis extortam, ut nullo modo possit plenario Schemate sermonis exponi. Summum magiæ præceptum est, scire quid quisque ad usum et emolumentum ab asistente Spiritu petere, quid respuere debeat. Verus et Divinus Magus potest omnibus Creaturis Die, et Gubernatorum mundi uti; qui vocati Comparent, et petita exequuntur, sicut Josuæ stetit sol. Mediocribus Magis, hi Gubernatores mittunt de suis Subordinatis spiritibus, qui in determinatis tantum quibusdam negotiis illis obtemperant, Cacomagos non audiunt, sed eos Daemonibus illudendos obiiciunt. Vivit Deus, et vivit anima Tua, pactum tuum serves diligentissime, quod cum spiritu vocato iniisti, et cogites te habere Inspectorem omnium actionum tuarum; VE tibi si constans voto tuo non fueris. Cui Deus revelabit Nomina Creaturarum vera. is sciet veras miraculosas Vires, et rerum Naturas, ordinem totius Visibilis et Invisibilis Creaturæ. Qui enim nobis Filium suum dedit, et pro Spiritu Sancto suo nos orare iussit, quanto magis totam Creaturam nobis subiiciet. Quid quid petieritis, accipietis. On. Hey. Heya. Ia. Ie. Adonay. Sadai. Eie. Cados. Ima. Eschereheje. Hatim. Heva. Elohim. Zabaoth. Chosu. Mazbaz. Iohadonay. Medatron. Iehovah. Tetragramaton. Gibor. Binah. Elohim. Iehoschua. Nezach.
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Coniuratio.: Beschwörung
Helyscemath – Amazaz – Hemel – Sathusteon – Hely – Tamazam – Gedudiell – Nuriel – Berachiel – Boel – Guriel – Rachmiel – Jehudiel – Phaniel – Corbiel – Kether – Chochma – Binach – Ehejeh – Ensoph –: HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 605.
Hanc Salomon primam Orationem statuit et voluit eam omni Interprete carere, sciens tantam Subtilitatem de Chaldei, Hebræi et Arabici sermonis extortam, ut nullo modo possit plenario Schemate sermonis exponi.: Salomo verfasste diese erste Rede und wollte, dass sie frei von jedem Dolmetscher ist, da er wusste, dass eine solche Subtilität aus der chaldäischen, hebräischen und arabischen Sprache verdreht war, dass sie auf keinen Fall in einem vollständigen Schema der Rede dargelegt werden konnte.
Athanasii Kircheri E SOC. JESV. OE DIPI AEGYPTIACI. Tomus Secundus. ROMÆ M DC LII (1652), S. 266.
Summum magiæ præceptum est, scire quid quisque ad usum et emolumentum ab asistente Spiritu petere, quid respuere debeat.: Das höchste Gebot der Magie besteht darin, zu wissen, was jeder zum Nutzen und Nutzen des unterstützenden Geistes verlangen und was er ablehnen sollte. HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 600. (Arbatel)
Verus et Divinus Magus potest omnibus Creaturis Die, et Gubernatorum mundi uti; qui vocati Comparent, et petita exequuntur, sicut Josuæ stetit sol.:
Ein wahrer und göttlicher Magier kann den Tag aller Geschöpfe und der Herrscher der Welt nutzen; Die Gerufenen erscheinen und ihre Bitten werden ausgeführt, so wie die Sonne für Josua stillstand.
Da redete Josua mit dem HErrn des tages, da der HERR die Amoriter übergab vor den kindern Israel, und sprach vor gegenwärigem Israel: Sonne, stehe still zu Gibeon, und mond im thal Ajalon.
Da stund die sonne und der mond stille, bis daß sich das volck an seinen feinden rächete. Ist diß nicht geschrieben im buch des frommen? Also stund die sonne mitten am himmel, und verzog unterzugehen einen gantzen tag.
Und war kein tag diesem gleich, weder zuvor, noch darnach, da der HErr der stimme eines mannes gehorchete: Denn der HERR stritt vor Israel.
Josua 10, 12-14
Mediocribus Magis, hi Gubernatores mittunt de suis Subordinatis spiritibus, qui in determinatis tantum quibusdam negotiis illis obtemperant, Cacomagos non audiunt, sed eos Daemonibus illudendos obiiciunt.: Zu den gemäßigten Magiern schicken diese Gouverneure ihre untergeordneten Geister, die ihnen nur in bestimmten Angelegenheiten gehorchen. Sie hören nicht auf die bösen Magier, sondern tadeln sie dafür, dass sie sich über die Dämonen lustig machen.
Vivit Deus, et vivit anima Tua, pactum tuum serves diligentissime, quod cum spiritu vocato iniisti, et cogites te habere Inspectorem omnium actionum tuarum; VE tibi si constans voto tuo non fueris.: Gott lebt, und deine Seele lebt, du haltest deinen Bund, den du mit dem berufenen Geist eingegangen bist, aufs sorgfältigste, und du meinst, dass du den Inspektor all deiner Handlungen hast; wehe dir, wenn du deinem Gelübde nicht Folge leisten würdest.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 585f. (Arbatel)
Cui Deus revelabit Nomina Creaturarum vera. is sciet veras miraculosas Vires, et rerum Naturas, ordinem totius Visibilis et Invisibilis Creaturæ.: Wem Gott die wahren Namen der Geschöpfe offenbaren wird. er wird die wahren wundersamen Kräfte und Naturen der Dinge kennen, die Ordnung aller sichtbaren und unsichtbaren Geschöpfe.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 579. (Arbatel)
Qui enim nobis Filium suum dedit, et pro Spiritu Sancto suo nos orare iussit, quanto magis totam Creaturam nobis subiiciet.: Denn er, der uns seinen Sohn gab und uns befahl, um seinen Heiligen Geist zu beten, um wie viel mehr wird er uns die ganze Schöpfung unterwerfen.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 578f. (Arbatel)
Quid quid petieritis, accipietis.: Was du auch immer verlangs, wirst du bekommen.
Und alles, was ihr bittet im gebet, so ihr glaubet, werdet ihrs empfangen.
Matth. 21, 22
On. Hey. Heya. Ia. Ie. Adonay. Sadai. Eie. Cados. Ima. Eschereheje. Hatim.:
Heptameron, Sev Elementa Magica Petri de Abano Philosophi. In: HENRICI COR. AGRIPPAE ab Netthesheym, DE OCCVLTA PHILOsophia LIB. III. ITEM, Spurius Liber de Ceremonijs Magicis, qui Quartus Agrippae habetur. Quibus accesserunt, Heptameron Petri de Albano. Ratio compendiaria Magiae naturalis, ex Plinio desumpta. Disputatio de Fascinationibus. Epistola de incantatione & adiuratione, colli[que] suspensione. Iohannis Tritemij opuscula quaedam huius argumenti. LVGDVNI, PER BEringes fratres. (1567), S. 556-589.
Heva.: Die Herkunft des Namens „Eva“ (hebräisch חַוָּה, ḥawwāh oder cḥawwah; [ħaˈva] oder [χaˈva]) ist umstritten. Eine Möglichkeit ist die künstlich archaisierende Bildung aus מְחַוָּה, mit der Bedeutung „die ins Leben Rufende“; dies korrespondiert mit der volksetymologischen Deutung in Gen 3,20 EU. Die andere Möglichkeit ist die Herleitung von ḥwj’ „Schlange“. Dieser Name wird im Alten Testament nur an zwei Stellen genannt, nämlich in Gen 3,20 EU und 4,1 EU. Zuvor wird sie stets als „Frau“ Adams bezeichnet. Die hebräischen Wörter für Frau (hebräisch אִשָּׁה iššāh) und Mann (hebräisch איִשׁ īš) sind einander sehr ähnlich, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind.[3] Es handelt sich um ein Wortspiel: So, wie der Mensch (ādām) aus der Erde (ădāmāh) hervorgeht, so geht die Frau (iššāh) aus dem Mann (īš) hervor.
In der Septuaginta wird der Name Adam als Eigenname Αδάμ adam
wiedergegeben, während der Name Eva mit Ζωἠ Zoë „Leben“ übersetzt wird. Im
Neuen Testament, wo Eva nur an zwei Stellen erwähnt wird (2 Kor 11,3 EU und
1 Tim 2,13 EU), wird der Name Eva dagegen griechisch Εὕα Heúa umschrieben.
In der Biblia Vulgata des Mittelalters lautet ihr Name schließlich Hava,
Heva oder dann Eva.
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Elohim: Elohim
(hebräisch אֱלֹהִים ʾᵆlōhîm, deutsch ‚Gott, Götter‘ maskuline Pluralform von
hebräisch אֱלוֹהַּ ʾĔlōah, deutsch ‚Gott‘ als das Singular) ist in der
hebräischen Bibel – dem Tanach – nach יהוה jhwh die zweithäufigste
Bezeichnung für „Gott“, wird aber häufig auch als Eigenname gebraucht.[1] Er
wird nahezu ausschließlich für JHWH, den Gott der Hebräer bzw. Israeliten,
gebraucht, besonders in seiner Eigenschaft als Schöpfer der Welt und in
Polemiken gegen die Verehrung fremder Götter in Israel.
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Zabaoth: Das hebräische
Wort Zebaot (צבאות ‚Heere, Heerscharen‘, auch Zebaoth oder Zevaot und
Sebaoth, siehe Schreibweise biblischer Namen im Deutschen; lateinisch
Sabaoth) ist im Tanach ein Attribut zum Gottesnamen JHWH (יהוה צבאות).
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Chosu. Mazbaz.
Iohadonay. Medatron. Iehovah. Tetragramaton. Gibor. Binah. Elohim. Iehoschua. Nezach.:
CLAVICULAE SALOMONIS Et THEOSOPHIA PNEUMATICA, Das ist, Die wahrhafftige Erkänntnüß Gottes, sichtigen und unsichtigen Geschöpffen, Die Heil. Geist-Kunst genannt, Darinnen der gründliche einfältige Weg angezeigt wird, wie man zu der rechten wahren Erkänntnuß GOttes, durch aller sichtigen und unsichtigen Geschöpffen, aller Künsten, Wissenschafften und Handwercken kommen soll. Wesel, Duißburg und Franckfurth, ANDREAS LUPPIUS 1686.
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33v
Post beatorum Spirituum et Dæmoniorum Cohortes, proximus est Ordo Animasticus. quem magi Isimi vocant, et mediam quandam Naturam sortitos affirmant, ita quod nec Angeli nec Dæmones nec homines sint. Hi essendo Natura nostra humana propinquiores et cognatiores, libentius conjurati comparere solent quam alii Spiritus. Potestas eorum magna est, et habent etiam sua sibi specialiter distributa officia et præsidia ad magicas miraculosasque quasdam Virtutes peragendas. Principes horum dicuntur esse 12 Apostoli: Subordinati eorum sunt: Simehon Hacephi. Alhuzy. Iahacobah. Polipis. Barachias. Iohonah. Thamni. Medon. Tifereth, Calephas. Saman. Machialel. Magus Scientiæ hujus, observare diligentissime debet. Ime Ut diu noctuque cogitet, quomodo veram DEI notitiam consequatur, tam per Verbum revelatum, quam per Scalam Creationis, et Creaturarum. IIdo Se ipsum noscere studeat, quid mortalis et immortalis habeat. IIItio Sit devotus, oret, et laboret, religionem Ssuam Catholicam salvificam tueatur usque sanguinis Guttam, et sit eidem usque ad mortem fidelissimus. Hæc sunt tria præcepta Magiæ Sacræ, quibus se paraverit ad hancce divinam Scientiam concupiscendam et consequendam, ut dignus habeatur cui Angelicæ creaturæ serviant, non tantum occulte sed et de Facie ad Faciem. Lucis Creaturæ, et vere regenerati, veritate æterna et Gratia DEI, sunt Domini totius mundi, etiam Tenebrarum Principibus imperant, tanquam Membra Christi. Inter hos, et diaboli peste infectos, æternum est bellum, quousque DEUS litem hanc dirimet ultimo suo Iudicio. Devotus Sacerdos, et ejus fideles Discipuli, sunt veri Candidati hujus Divinæ scientiæ.
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Post beatorum Spirituum et Dæmoniorum Cohortes, proximus est Ordo Animasticus. quem magi Isimi vocant, et mediam quandam Naturam sortitos affirmant, ita quod nec Angeli nec Dæmones nec homines sint. Hi essendo Natura nostra humana propinquiores et cognatiores, libentius conjurati comparere solent quam alii Spiritus. Potestas eorum magna est, et habent etiam sua sibi specialiter distributa officia et præsidia ad magicas miraculosasque quasdam Virtutes peragendas.: Nach den Horden gesegneter Geister und Dämonen folgt als nächstes der Animistische Orden, den die Magier Isimi nennen und behaupten, dass ihnen eine gewisse mittlere Natur zugeteilt wurde, so dass sie weder Engel noch Dämonen noch Menschen sind. Da diese Geister unserer menschlichen Natur näher und mit ihr verwandt sind, neigen sie dazu, leichter beschworen zu werden als andere Geister. Ihre Macht ist groß, und sie haben auch ihre eigenen, speziell verteilten Pflichten und Vorschriften, um bestimmte magische und wundersame Kräfte auszuführen.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 326-28.
Isimi
: Die Ischim (hebr . אִישִׁים , ʾĪšīm; wörtlich
„Menschen“ in einem ungewöhnlichen Plural aus Spr. 8:4, vgl. אנשים) sind die
niedrigste Stufe der Engel in der Kosmologie des Maimonides . „Dies“,
schreibt Maimonides, „sind die Engel, die mit den Propheten sprechen und
ihnen in Visionen erscheinen. Sie werden Menschen genannt, weil ihre Stufe
fast in Reichweite des menschlichen Verstandes liegt.“ ["Mishneh Torah,
Foundations of the Torah 7:1". www.sefaria.org. Retrieved 2022-06-08.] Die
Ischim erscheinen später im Sohar , ["Zohar Chadash, Yitro 109".
www.sefaria.org. Retrieved 2022-06-08.] der diesen Begriff von Maimonides
übernahm. [Shapiro, Marc B. (2008). Studies in Maimonides and His
Interpreters. University of Scranton Press. pp. 85–100. ISBN
978-1-58966-165-3.]
Samuel ibn Tibbon spekulierte, dass der Begriff „ishim“ einen verlorenen
talmudischen Ursprung hat. [ Maimonides, Moses (1846). Ma'amar haj-jīhūd (in
Hebrew). L. Weyl. ] Reuven Rappaport verwies auf den Midrasch Sprüche 8:4,
in dem zwei Begriffe für Menschen, ishim und bene adam , einander
gegenübergestellt werden. Dabei wird ishim als eher komplementär verstanden.
Dort heißt es: „O Menschen [ishim], ich rufe euch – wenn ihr gut seid und
dem Gesetz folgt, werdet ihr Menschen [ishim] genannt wie die begleitenden
Engel.“ [ עיטור ספרים pg. 47-8 ] Darin spiegeln sich mehrere biblische
Hinweise auf Engel in Menschengestalt (gemäß der rabbinischen Tradition)
wider, die immer als ish oder anashim und nie als bene adam bezeichnet
werden : Dan. 9:21: „Und während ich betete, sah der Mann [ish] Gabriel
...“, Gen. 18:2ff.: „Und er erhob seine Augen und sah drei Männer [anashim]
dastehen ...“, Gen. 32:25: „Und der Mann [ish rang mit ihm, bis die
Morgendämmerung kam“, und Gen. 37:15: „Und ein Mann [ish] fand ihn auf dem
Feld umherirrend ...“ [RSHI ad loc.]
Wikipedia (engl.)
Principes horum dicuntur esse 12 Apostoli: Subordinati eorum sunt: Simehon Hacephi. Alhuzy. Iahacobah. Polipis. Barachias. Iohonah. Thamni. Medon. Tifereth, Calephas. Saman. Machialel.:
Ihre Anführer sollen die 12 Apostel sein; ihre Untergebenen sind: [...]. Die Namen stammen aus dem Hebräischen und wurden latinisiert.
Quelle: Francisci Georgii Veneti MinoritatÆ FamiliÆ, de harmonia Mundi totius Cantica tria. Cum indice eorum, quæ inter legendum adnotatu digna visa fuere, nunc/ recens addio. PARISIIS Apud Andream Berthelin, via ad diuum Iacobum, in domo Gueliemi Rolandi sub insigni aureæ corone:& in vico Lon-/gobardorum in domo eiusdem G. Rolandi. 1545.
Magus Scientiæ hujus, observare diligentissime debet.: Der Magier dieser Wissenschaft muss sie sehr sorgfältig beobachten.
Ime Ut diu noctuque cogitet, quomodo veram DEI notitiam consequatur, tam per Verbum revelatum, quam per Scalam Creationis, et Creaturarum.: 1. Damit er Tag und Nacht darüber nachdenkt, wie er die wahre Erkenntnis Gottes erlangen kann, sowohl durch das offenbarte Wort als auch durch die Skala der Schöpfung und der Geschöpfe.
IIdo Se ipsum noscere studeat, quid mortalis et immortalis habeat.: 2. Möge er versuchen, sich selbst kennenzulernen und herauszufinden, was er vom Sterblichen und vom Unsterblichen hat.
IIItio Sit devotus, oret, et laboret, religionem Ssuam Catholicam salvificam tueatur usque sanguinis Guttam, et sit eidem usque ad mortem fidelissimus.: 3. Möge er fromm sein, beten und arbeiten, seine rettende katholische Religion bis zum letzten Blutstropfen beschützen und ihr bis zum Tod treu bleiben.
Hæc sunt tria præcepta Magiæ Sacræ, quibus se paraverit ad hancce divinam Scientiam concupiscendam et consequendam, ut dignus habeatur cui Angelicæ creaturæ serviant, non tantum occulte sed et de Facie ad Faciem.: Dies sind die drei Gebote der Heiligen Magie, durch die er sich darauf vorbereitete, diese göttliche Wissenschaft zu begehren und zu erlangen, damit er als würdig erachtet werde, dem zu dienen, dem die Engelsgeschöpfe dienen, nicht nur heimlich, sondern auch von Angesicht zu Angesicht.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 596 (Arbatel)
Lucis Creaturæ, et vere regenerati, veritate æterna et Gratia DEI, sunt Domini totius mundi, etiam Tenebrarum Principibus imperant, tanquam Membra Christi. Inter hos, et diaboli peste infectos, æternum est bellum, quousque DEUS litem hanc dirimet ultimo suo Iudicio.: Geschöpfe des Lichts und solche, die wahrhaft wiedererschaffen werden durch die ewige Wahrheit und die Gnade Gottes, sind die Herren der ganzen Welt und herrschen als Glieder Christi sogar über die Fürsten der Dunkelheit. Zwischen ihnen und denen, die mit der Plage des Teufels infiziert sind, herrscht ein ewiger Krieg, bis Gott diesen Streit in seinem letzten Gericht beilegen wird.
Devotus Sacerdos, et ejus fideles Discipuli, sunt veri Candidati hujus Divinæ scientiæ.: Der gläubige Priester und seine treuen Jünger sind die wahren Kandidaten für dieses göttliche Wissen.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 595 (Arbatel)
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34r
A Seraphim petitur Amoris ignei et Dei formis donum. A Cherubim. Scientiarum Plenitudo. A Thronis. Æquitas et Iustitia. A Dominationibus. Victoria in Pugna Spirituali. A Principatibus Sapientia in Regimine politico. A Potestatibus Dominium in Spiritus malignos. A Virtutibus Facultas edendorum Miraculorum coram Mundo. Ab Archangelis Donum prophetizandi, somniandi, Angelizandi. Ab Angelis Vis et Signatura Herbarum, Radicum et Lapidum miraculosa.
De Fumigio Magiae Albæ A Saturno Costum. 1. Loth A Iove Nucem muscatam. ½ Loth A Marte Lignum Aloes. l Loth A Sole Mastichem. ––– 2 Loth A Venere Crocum ––– ½ Loth A Mercurio Zynamomum ½ Loth A Luna Thus cum Benzoe. ana unciae jj fiat C: pulvis grosso modo. Conservari debet in vase argenteo, cui inscindi debent characteres. sequentes. Pro Conspersione rerum Instrumentorum ad operationem pertinentium adhibetur Aqua benedicta, vel aqua baptismi, quae in vase puro vitreo conservari debet. Operationes magiae divinae fiunt Oriente sole, et durare possunt usque primam horam post meridiem. Oratio, Iejunia, Elemosinæ distributio, Confessio sæpius, omnis generis bona opera, et Societas Sacerdotis pii et devoti, sunt vera media nostra Emolumento operantis.
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A Cherubim. Scientiarum Plenitudo.: Seraphim werden um die Gabe feuriger Liebe Gottes gebeten
A Thronis. Æquitas et Iustitia.: Vom Thron Gleichheit und Gerechtigkeit.
A Dominationibus. Victoria in Pugna Spirituali.: Von Herrschaften. Sieg im spirituellen Kampf.
A Principatibus Sapientia in Regimine politico.: Von der Weisheit der Fürstentümer in der politischen Regierung.
A Potestatibus Dominium in Spiritus malignos.: Von der Macht. Herrschaft über böse Geister.
A Virtutibus Facultas edendorum Miraculorum coram Mundo.: Von der Tugend. Die Fähigkeit, vor der Welt Wunder zu vollbringen.
Ab Archangelis Donum prophetizandi, somniandi, Angelizandi.: Von den Erzengeln. Die Gabe des Prophezeiens, des Träumens und des Anglefizierung.
Ab Angelis Vis et Signatura Herbarum, Radicum et Lapidum miraculosa.: Von den Engeln. Die wundersame Kraft und Zeichen von Kräutern, Wurzeln und Steinen.
De Fumigio Magiae Albæ.: Vom Rauch der Weißen Magie.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 62f.
Loth: Das Lot (früher auch Loth geschrieben) ist eine Maßeinheit der Masse, die hauptsächlich im deutschen Sprachgebiet und in Skandinavien gebräuchlich war. Es entspricht etwa 17 g.
A Saturno Costum.: Von Sarurns
Kostuswurzel. Die Indische Kostuswurzel (Saussurea costus, Syn.: Dolomiaea
costus (Falc.) Kasana & A.K.Pandey), auch Königswurz, Kostus, Kostwurz oder
Himalayascharte genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Dolomiaea
innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Bereits im Altertum
wurde die Kostwurz auf der Seidenstraße nach Europa gebracht, wo sie im
Mittelmeerraum als κόστος gehandelt wurde. Eine als costus bezeichnete
Pflanze wird auch im Capitulare de villis Karls des Großen erwähnt.
Allerdings wurde die aus Indien importierte Kostuswurzel im europäischen
Mittelalter als Droge durch die auch in Europa angebaute Frauenminze (Tanacetum
balsamita) ersetzt, für welche auch der Name costus (deutsch auch koste)
übernommen wurde. Deshalb wird heute meist angenommen, dass mit costus im
Capitulare die Frauenminze gemeint ist.
Wikipedia
A Iove Nucem
muscatam.: Von Jupiters Muskatnuss. Der Muskatnussbaum
(bundesdeutsches Hochdeutsch: [mʊsˈkaːt]-, österreichisches Hochdeutsch: [ˈmʊskat]-;
Myristica fragrans) ist eine Pflanzenart aus der Familie der
Muskatnussgewächse (Myristicaceae). Sein Samen, die Muskatnuss, und dessen
Samenmantel Macis werden als Gewürze (Muskat bzw. Macis) verwendet. Das Wort
Muskat (von mittelhochdeutsch muscāt) bzw. Muskatnuss ist eine Entlehnung
aus altfranzösisch noix muscat, das seinerseits von mittellateinisch nux
muscata stammt und so viel wie „nach Moschus duftende Nuss“ bedeutet. Der
Gehalt an ätherischem Öl der Muskatnüsse liegt zwischen 5 und 13 Prozent.
Wichtige Inhaltsstoffe der Samenhülle (Macis) sind 22 bis 35 Prozent fettes
Öl, Harze, Lignane und der Farbstoff Lycopin. In Muskatnüssen sind neben
etwa 40 Prozent Fett (mit dem Triglycerid der Myristinsäure als
Hauptbestandteil) auch etwa 25 Prozent Stärke sowie Harze enthalten. Das
Pflanzenfett wird wegen seiner butterartigen Konsistenz auch als
Muskatbutter bezeichnet.
Wikipedia
A Marte Lignum Aloes.: Vom Mars. Holz der Aloe. Die Echte Aloe (Aloe vera) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Aloen (Aloe) in der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Das Artepitheton vera stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „echt“. Die Echte Aloe ist offizinelle Stammpflanze von Aloe, einer aus dem Blattsaft durch Eindampfen bis zur Trocknung gewonnenen pharmazeutischen Droge. Der Saft fließt nach dem Abschlagen der Blätter an der Basis der Pflanze spontan aus. Durch langsames, schonendes Eindampfen an der Sonne oder im Vakuum entsteht der mattbraune Aloe-hepatica-Typ („Leberaloe“), durch rasches, strapazierendes Eindampfen entsteht der tiefbraune, glasige Aloe-lucida-Typ mit glänzenden Bruchflächen. Die aus der Echten Aloe gewonnene „Curaçao-Aloe“ enthält als wesentlichen Inhaltsstoff den 1,8-Dihydroxyanthracen-Abkömmling Aloin (25 bis 40 %,[6] bzw. 35 bis 38 %), welches ein Diastereomerengemisch aus Aloin A und Aloin B darstellt. Weiterhin enthalten sind die Anthranoide Aloeemodin und Chrysophanol sowie das bitterschmeckende Polyketid Aloeresin (hauptsächlich Aloeresin B). Charakteristisch ist das Vorkommen von 7-Hydroxyaloin A und B, das der Abgrenzung gegenüber der Kap-Aloe dient. Aloinoside fehlen weitgehend. Das in der Aloe enthaltene Aloin wirkt stark abführend, weswegen standardisierte Aloe bzw. deren Zubereitungen zur kurzfristigen Behandlung gelegentlich auftretender Obstipation (Verstopfung) verwendet werden kann. Bei längerer Einnahme von Aloe kann es zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt kommen, insbesondere zu Kaliumverlusten. Im Urin können Eiweiß und Blut auftreten (Proteinurie, Hämaturie). Bei Überdosierung kommt es zu Vergiftungserscheinungen, die sich in krampfartigen Schmerzen und schweren Durchfällen äußern, die zu lebensbedrohlichen Elektrolyt- und Wasserverlusten führen können. Auch Nephritis (Nierenentzündung) ist beschrieben.
A Sole Mastichem.: Von der Sonne. Mastix. Der Mastix (über mittellateinisch mastix von lateinisch mastichum, mastiche, diese von altgriechisch μαστίχη mastíchē „Mastix“ (wohlriechendes Harz vom Mastixbaum, das zum Kauen benutzt wurde); wie lateinisch masticare („kauen“) abgeleitet von μαστιχᾶν mastichān („mit den Zähnen knirschen“) ist das Harz der Mastixsträucher oder kleinen -bäume (Pistacia lentiscus). Es entsteht durch Eintrocknen und Aushärten des Harzbalsams, der aus den Sträuchern oder Bäumen austritt. Mastix (neugriechisch μαστίχα mastícha) ist in Griechenland bekannt als „Tränen von Chios“. In Arzneibüchern der frühen Neuzeit wird Mastix (genannt auch Mastix Chiae) neben seiner bereits in der Antike für die Heilkunde belegten pharmazeutischen Verwendung auch als Zahnweißer und Bestandteil von Zahnpulver und anderen Mundpflegeprodukten erwähnt. Im Lucca-Manuskript wird die Herstellung eines Gemäldefirnisses aus Mastix und anderen Harzen, gelöst in Leinöl, erwähnt. Zur Anwendung gelangt Mastix als Räucherwerk, welches leicht nach Pistazien duftet.
A Venere Crocum: Von der Venus. Krokus. Croci stigma (syn. Crocus, Crocus hispanicus, Crocus orientalis, Flores Croci, FlosCroci, Stigma Croci, Stigmata Croci); Echter Safran (syn. Gewürzsafran, Krokus, Safran), die meistens durch ein kurzes Griffelstück zusammengehaltenen Narben bzw. Narbenschenkel. Inh.: äther. Öl (0,4-1,3 %, u.a. mit α- und β-Pinen, 1,8-Cineol, Safranal), Terpene (Picrocrocin, Isophorone), Carotinoide (ca. 2 % Crocine, wie Crocetin und Crocin vgl. Formel, Carotine, Lycopin, Zeaxanthin), Vitamin B2, fettes Öl (bis zu 7 %), Heteropolysaccharide, Stärke. Anw.: in der Volksheilkunde wird die Droge als Sedativum, bei Krämpfen und Asthma verwendet.
A Mercurio Zynamomum: Von Merkur. Zimt. Die Cassia-Zimtrinde wird als Medizin und auch als Droge verwendet. Die Rinde wird zu einem Pulver gemahlen und findet Anwendung bei Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Blähungen. Außerdem hat Zimt eine antibakterielle und blutzuckersenkende Wirkung. Cassia-Zimtrinde wird auch als Gewürz verwendet.
A Luna Thus cum Benzoe. ana unciae jj fiat C: pulvis grosso modo.: Vom Mond. Weihrauch mit Benzoe. Lass sie prulvrig und getrocknet sein.
Conservari debet in vase argenteo, cui inscindi debent characteres. sequentes.: Es muss in einem silbernen Gefäß aufbewahrt werden, in das die folgenden Zeichen eingraviert sein müssen:
:
Pro Conspersione rerum Instrumentorum ad operationem pertinentium adhibetur Aqua benedicta, vel aqua baptismi, quae in vase puro vitreo conservari debet.: Für die Benetzung der mit der Operation verbundenen Instrumente wird gesegnetes Wasser oder Taufwasser verwendet, das in einem Gefäß aus reinem Glas aufbewahrt werden muss.
Operationes magiae divinae fiunt Oriente sole, et durare possunt usque primam horam post meridiem.: Die göttlichen magischen Beschwörungen finden bei Sonnenaufgang statt und können bis eine Stunde nach Mittag dauern.
Oratio, Iejunia, Elemosinæ distributio, Confessio sæpius, omnis generis bona opera, et Societas Sacerdotis pii et devoti, sunt vera media nostra Emolumento operantis.: Gebet, Fasten, die Verteilung von Almosen, häufige Beichte, gute Werke aller Art und die Gesellschaft eines frommen und gläubigen Priesters sind unsere wahren Mittel, um in der Nächstenliebe zu arbeiten.
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34v
Von den Cacomagischen Spiegeln. So wie es Magische-Spiegeln in der weissen Magia giebt, aus denen ein unschuldiges Mädchen, oder Pursch, auch ein dazu geeigneter, vorbereiteter nach den Worte Gottes geheiligter Mann, wunder Dinge sehen, leßen, und alles beantworten kann; eben solche Spiegeln giebt es auch in der Nigromantia, deren Zubereitung, Gebrauch, und Krafft aber, ganz voneinander unterschieden ist. Die Größe dießer cacomagischen Spiegl ist gemeiniglich Drei Zoll in Durchschnitte, das größten aber 6. Zol in Durchschnitt. Zur volkomenen Ausfertigung solchen Spiegls, sind 3 Jahr 8 Monathe erforderlich. In der Geist-Nacht fängt die Arbeit um ½ 11 Uhr an, und dauert biß 12 Uhr Miternachts, so aben muß sich auch die ganze Arbeit um dieße nemliche Zeit und Stunde endigen. Die Materialien bestehen aus: 7. Loth Kupf<e>r, l Loth Silber, 2 Loth engl. Zinn und 7 Loth Glocken-Speiß, von einer Meß-Glöckl. Der Form dazu wird von Sand, Ziglmähl bei einen Glockengiesser zubereitet, der aber bloß von 11. bis 12 Uhr Miternacht daran arbeiten darf, und zwar den 1. Advent Sontag muß die Arbeit anfangen. Solte der Form nicht fertig werden, so muß er in der Nacht Lutice fortgemacht werden. Der Glockengiesser muß sein Arbeitzimer mit geweihten Wasser 3 mahl besprengen, sich wohl zuschliessen, und wehrend Arbeit andächtig Ave Maria beten, sich auch nie umsehen, wenn er einen Lärm in Zimer Hörte. Das Zieglmehl muß gemacht sein, aus einen Galgen-Ziegl, so wie auch der Stiel zum Umrüren, muß ein Stück-Holz von Todten-Trugen sein; dieß alles muß der Glockengiesser von den übrbracht werden der den Form haben will. Was der Glocken-Giesser verlangt, muß ihn bezahlt werden, ohne Abbruch, ehe er das Geld einzieht, besprenge er sich mit geweihten-Wasser, so auch
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Cacomagischen Spiegeln: Spiegel der bösen Magie.
Magia naturalis (lateinisch „natürliche Magie“) ist ein historischer Begriff für bestimmte Formen der Magie. Er unterschied von Anfang an in Hinblick auf zwei verschiedene Aspekte, nämlich zum einen auf die theologische Bewertung und den kirchenrechtlichen Aspekt, zum anderen in Hinblick auf den Gegenstand.
In Hinblick auf die theologische Bewertung entsprach er der
Unterscheidung zwischen erlaubten Formen der Magie (magia licita bzw. magia
naturalis) und deren verbotenen Formen (magia illicita oder magia infamis).
Zu letzteren gehörte insbesondere die magia daemoniaca, die „dämonische
Magie“, bei der sich der Magier der Hilfe von Dämonen beziehungsweise bei
der magia diabolica direkt der Hilfe des Teufels bedient. Grob entspricht
diese Unterscheidung der heute geläufigen von Weißer und Schwarzer Magie.
Wikipedia
in der Nacht Lutice: gemeint ist am hellen Tage
Todten-Trugen: Totenbahre
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35r
das Geld, und lasse es biß früh morgens unberühet liegen und gebe davon gleich das erste Geld, für eine H. Messe aus. Ist nun der Form fertig, so muß er in ein Fetzen von Gehänghten und mit nachstehenden Caracteren wohl eingebunden, und um Miternacht unter den Galgen 2 Schuh tief wohlvergraben werden,
Dieße Caracters werden auf ein pergament mit schwarz und roten Dinte gemalen.
Bei Vergrabung dießes Forms, muß du längstens schon um ½ 12 Uhr Miternachts bei den Galgen sein, um welchen du einen Kreiß, ziehen must von schwarzen Bande aus Haar, dann knie nied<e>r, und verrichte deine ganze Arbeit, nach der Vorschrift, ohne dich irre machen, oder verschröcken zu lassen. Bleibe in den Kreiße bis Sonnen Aufgang, und gehe rücklincks aus den Kreiße herauß, dann aber nach Hauße ohne dich ja umzusehen. Das zukünftige Jahr in der Geist-Nacht wird die Spiegl-Massa an eben diesen Orte geschmolzen, und in das nemliche Loch, wo der Form ist vergraben. Die Kohlen zu dießer Schmelzung müssen von einen Todten-Truhen vorhero nach Belieben ausgebrennt sein. Der Tiegl muß ganz neu ungebraucht sein. Zum Feuer anmachen nim dir geweihte Kerzen in die Laterne. Mache abermals den Kreiß um den Galgen, und fange deine Arbeit wenigstens um ½ eilf Uhr an, und trachte längstens biß ¾ auf 12 Uhr, mit der Schmelzung fertig zu werden, beobachte übrigens alles vorhergesagte. Sobald die Massa geschmolzen, so wirff hinein auf 5 Pergament Stück<e>ln geschrieben nachstehende Namen: Bileth.| Dagol | Astaroth | Sathan | Liles. Sobald alles verbrant ist, so vergrabe den Tiegl an bewusten Orth.
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Bileth.| Dagol | Astaroth | Sathan | Liles: s. Erläuterungen zu Blatt 2r.
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35v
Das 3te Jahr wirdt um die nehmliche Zeit um Stunde, das Vergrabene ausgegraben, und der Form ausgegossen. Dann fange an ihn am H. drei Königs-Nacht zu schleiffen aber nie länger als von 11 biß 12 Uhr in der Miternacht, und dann in jedes Monats ersten Freitage fortgefaren damit das poliren, in 4 Monaten fertig werde. Die Gravierung der dazu gehörigen Charactere geschieht jeden Sonn- und Feiertag in der Mitags-Stunde, der letze Caracter aber muß um Mitternacht eines Freitags, unter den Galgen eingravirt werden; wozu du den Künstler mitnemen, und für seine und deine eigene Sicherheit sorgen must. Wenn auch dieses fertig ist, so grabe ihn wieder in das nemliche Loch ein, und laß ihn darinn wohl eingewiklte 11 Tage und Nächte liegen. In der 12 Nacht aber gehe um ½ 11. Uhr dahin, mache in Kreiße das Cacomagische Feuer an, bringe das Opffer, und spreche beherzt die bekante Beschwörung über der ausgegrabenen Spiegl, knie alsdann nieder, wickle ihn in den Fezen von den Hemde eines Gehängten, räuchere alles, mit Ziegen und Pferdehaaren, steke ihn alsdann in deine lincke-Tasche, grabe deinen Namen samt der Geburtsstunde auf ein pergament geschrieben in dies nemliche Loch, wo der Spiegl war, warte den Morgen ab, und gehe deiner Wege ohne dich umzusehen. Zu Hauße verwahre ihn in einen hölzenen Futral von einer Todtentrugen an einen wohlverschlossenen Orte. Der Gebrauch dabei ist: In der Mitternacht Stunde, gehe auf einen Freithoff, mit der Laterna, seze den Spiegl an das Grab, und sehe steiff in den Spiegl, so kanst du alles sehen, doch hüthe dich, denn die Gefahr ist groß, wenn dich Furcht überfallen solte.
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Freithoff: freithof, m. atrium, coemeterium, kirchhof, ahd. frîthof (Deutsches Wörterbuch)
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36r
§§ Der Baum der Wissenschafft des Guten, und des Bösen theilet sich in doplten Zweige, wovon einige die Früchte des Guten, einige aber, die Früchte des Bößen tragen. Darum theilt sich die Wissenschafft der Magia in Böse und Gute. Die wahre höchste Magia ist, und heisset THEOSOPHIA, Käntniß Gottes, Annäherung zu Gott, und Wirckung durch Gott, und die Guten Geister, Die 2te Abtheilung heißt Antroposophia. die begreifet in sich, die Käntniß und Wissenschafft menschlicher Glückseligkeit hier auf Erden. Man kan Antroposoph sein, ohne je zur Würde des Theosophen zu gelangen. Die Böse Zauberei /Magia/ theilet sich, in Kakosophia, und Kakodæmoniam ein. Die erste ist Abweichung von Gott, ist Finsterniß, Entfernung von allen Guten-Verbindung, Harmonie mit Bösen Geistern. Die Kacodæmonia ihre Schwester, ist die Wissenschafft der Vergifftungen, Verblendungen, und viehler anderer Geheimnisse zum Menschen-Unglück und Verderben. Darum ist auch ihr gerechter Lohn, zeitliches und ewiges Elend.
§§ Es giebt wunderbare Erscheinungen in der Natur, die für Weßen wie wir organisirt sein, unbegreifflich sind. Die Folge ist dahero nicht, daß alles, was uns bißher unbegreiflich war, unbegreiflich bleiben muß, oder nicht existire. Mit Veränderung, Schärffung, Præparation unßerer Organe, können uns Dinge, die uns bißhero unbegreifflich waren, ganz begreiflicher werden. Hierin bestehet der Grund der Guten und Bösen-Magia. Capiat qui capere potest.
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Der Baum der Wissenschafft des Guten, und des Bösen:
Karl von Eckartshausen: Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur. Zweyter Theil. München 1790, S. 247.
Die wahre höchste Magia ist,
und heisset THEOSOPHIA,: Theosophia
Notitia verbi Dei, & vitae juxta verbum Dei institutio. Notitia gubernationis
Dei per angelos, uqos Scriptura Vigiles vovar. & intelligere Angelorum
minissteria.
HENRICI CORNELII AGRIPPÆ AB NETTESHEYM, ARMATÆ MILITIÆ EQVITIS AVRATI, ET IVRIS VTRIVSQVE ac Medicinæ Doctoris OPERA. LUGDUNI. (um 1600), S. 602 (Arbatel)
Anthrosophia:
Anthroposophia homini data
Scientia rerum natutralium.
Prudentia rerum humanorum.
Kakosophia: Kakosophia
Contemptus verbi Dei, & vivere ex diaboli voluntate.
Ignorantia gubernationis Dei per Angelos.
Contemnere custodiam angelorum aut socios esse diabolorum.
Idololatria.
Atheismus.
Kakodæmoniam: Caecodaemonia
Sciencia veneficiorum in naturae, & illis uti.
Prudentia in omnibus malis artibus ad perniciem humani generis, & illis uti in
cotumeliam Dei, ac ad damnum & perniciem hominum.
Es giebt wunderbare Erscheinungen in der Natur:
Karl von Eckartshausen: Aufschlüsse zur Magie [...]. Zweyter Theil. München 1790, S. 247.
Capiat qui capere potest.: Wer verstehen kann, soll verstehen.
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§§ Eine wahre Erscheinung ist die, wenn mir ein Körper oder ein Weßen, das in der Schöpfung wircklich existirt, allein meiner dermaligen Organisation nicht gewöhnlich perceptibl ist, ungefär durch Verffeinerung, Veränderung meiner Sinne, oder durch ein gewisses Medium perceptibl wird. So zum Beispiel sind taußend Gegenstände in der Lufft, in Flüssigkeiten etc. die unserer gewöhnlichen Organisation unsichtbar sind; durch ein Microscop aber werden wir mit einer neuen Körperwelt bekant, und sehen nun Dinge, die wir vormahls nicht gesehen haben, noch sehen konten, und so verhält es sich auch mit den übrigen Sinnen. Es kann Media, Vehicula geben, die entweder verfeinerte Gegenstände körperlicher machen, oder unsern Organisation feiner, und in ieden dießer Fälle, entstehet eine wunderbare Erscheinung. Die Ausdünstungen Menschen und Tiere, haben imer noch Körpertheile, und können durch Kunst verdickt condensirt werden, so daß man dadurch wunderliche Erscheinungen vorstellen kann. So können aber den Gräbern, der Todten, oder frisch geköpften, gehänckten, geräderten Menschen, Gestalten sichtbar gemacht werden, durch den, der in der Condensations-Geheimnissen ein Meister ist. Darum geschehen auch alle Negromantische Operationes beim Galgen, oder in Freithöffen. Das meiste bestehet in den Rauchwercke welches bei solcher Operation unentbährlich ist. Nicht alles ist schon Geist, was mann Geist zu sein glaubt. Es giebt Körper, der feinesten Art, die aber doch noch Körper sind. Alles in der Natur ist eine Kette, alles das da ist gehört zum Ganzen. Die nemlichen Dinge erscheinen mir ganz anderst, wenn ich selbst oder meine Organe verändert sind. Wenn man lesen will, mus man vorhero die Buchstaben kennen. In Lande der Blinden, sprach der Sehende von der Sonne, und er ward ausgelacht. Intelligenti satis.
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Eine wahre Erscheinung: Karl von Eckartshausen: Aufschlüsse zur Magie [...]. Zweyter Theil. München 1790, S. 107f.
Die Ausdünstungen: Karl von Eckartshausen: Aufschlüsse zur Magie [...]. Zweyter Theil. München 1790, S. 247
Alles in der Natur: Karl von Eckartshausen: Aufschlüsse zur Magie [...]. Zweyter Theil. München 1790, S. 247
Wenn man lesen will,: Karl von Eckartshausen: Aufschlüsse zur Magie [...]. Zweyter Theil. München 1790, S. 247
Intelligenti satis.: Genug verstanden.